Hamburg: Demonstration gegen das Massaker in der Türkei
Schluß mit den Massakern in der Türkei!
Isolationshaft ist Mord!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Schluß mit dem Krieg in Kurdistan!
Die seit dem 19.12.2000 fortdauernden Angriffe der Polizei- und Militärkräfte in der Türkei auf die im Hungerstreik befindlichen politischen Gefangenen und ihre Unterstützer haben bis jetzt mehr als dreißig Todesopfer gefordert. Es ist zu befürchten, dass diese Zahl noch steigt, da viele Schwerverletzte ?verschwunden? sind. Familienangehörigen suchen vergeblich in den Krankenhäusern, in die die Verwundeten angeblich gebracht worden sein sollen. Angehörige und UnterstützerInnen der Gefangenen wurden ebenfalls in großer Zahl verhaftet und dabei brutal zusammengeschlagen; auch hier gab es ungezählte Verletzte.
Bis Donnerstag Abend hatten Spezialeinheiten der türkischen Regierung 19 Gefängnisse gestürmt. Dabei wurden wieder Bulldozer, Baumaschinen, Hubschrauber und Panzer eingesetzt.
Der Widerstand der Gefangenen und deren Angehöriger hält weiterhin an
Der Widerstand der Gefangenen in einem Gefängnis in Istanbul hält weiterhin an. Spezialkräfte der türkischen Regierung stossen bei der Erstürmung weiterhin auf starke Gegenwehr.
Menschenrechtsorganisationen in der Türkei betonen, dass die Meldungen über die vielfachen Selbstverbrennungen nicht der Wahrheit entsprechen. IHD-Mitglieder bestätigen die Erzählung einer überlebenden Gefangenen von der vorsätzlichen Inbrandsetzung von 6 Mitgefangenen durch die Polizei. Sich selbst in Brand gesetzt haben sich 2 Gefangene, Hasan Güngörmez, der sich jetzt im Krankenhaus befindet und Ahmet Ibili, auf den außerdem noch ein gezielter Schuß von der Polizei abgegeben wurde. Die Gefangenen sollen erklärt haben, dass das Todesfasten nicht beendet wäre und sie es auch in den anderen Haftanstalten bzw. Krankenhäusern durchführen werden.
Nach Angaben von Justizminister Türk wurden insgesamt 490 Gefangene in die F-Typ-Gefängnisse Sincan, Edirne und Kocaeli verlegt.
Türkisches Militär in Südkurdistan
Aus Südkurdistan wird aktuell gemeldet, dass die am vergangenen Wochenende über die irakische Grenze einmarschierten türkischen Militärkräfte noch weiter verstärkt werden. Die südkurdische Partei PUK, die in jüngster Zeit immer wieder die Volksverteidigungskräfte der PKK angegriffen hat, erklärte, um aktive militärische Unterstützung durch türkisches Militär gegen die PKK-Kämpfer nachgesucht zu haben. Mit dem Einmarsch in Südkurdistan verletzt die Türkei erneut massiv internationales Recht!
Wie lange wollen der Europäische Rat (dem die Türkei angehört), die Europäische Union (für die die Türkei seit einem Jahr offizielle Beitrittskandidatin ist) und die Regierungen Europas und der USA den andauernden, progressiven und jetzt erneut eskalierenden Verstößen der Türkei gegen Menschenrechte und Völkerrecht tatenlos zusehen?
Müssen die Opfer in den Gefängnissen der Türkei Hunderte sein, ehe Menschen in Europa reagieren?
Kurdistan Solidarität Hamburg
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