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Wien: Demo-Aufruf gegen die Massaker in der Türkei

Der faschistische türkische Staat
massakriert die revolutionären Gefangenen!


Am 20. Oktober 2000 traten revolutionäre Gefangene in der
Türkei/Nordkurdistan in einen unbefristeten Hungerstreik um gegen die vom
faschistischen türkischen Staat geplanten Verlegungen in sogenannte
?F-Typ?-Zellen, also Isolationshaftzellen, Widerstand zu leisten.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wandelten die Gefangenen die
Hungerstreiks bald in ein Todesfasten um. Damit setzten sie ihr Leben im
Kampf um bessere Haftbedingungen ein.

Der faschistische türkische Staat antwortete darauf mit einer schier
unglaublichen Medienhetze gegen die Gefangenen und setzte seinen gesamten
Propaganda-Apparat ein, um Solidarität mit den revolutionären Gefagenen zu
verhindern. Trotz alledem traten in ganz EUropa andere politische und
soziale Gefangene ebenfalls in Hungerstreik, um den Kampf in der Türkei zu
unterstützen. Dem schlossen sich auch zahlreiche türkische und kurdische
Migrant/innen an. Auch in Wien gab es am Stephansplatz einen öffentlichen
Solidaritätshungerstreik. Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, daß die
bürgerlichen österreichischen Medien tunlichst jede Information über diese
und andere Solidaritätsaktionen unterdrückten.

Am 18.12.2000, dem 60. Tag des Todesfastens, begannen türkische Polizei- und
Sondereinsatzgruppen Journalist/innen vor den Gefängnissen zu vertreiben und
die Gefängnisse hermetisch abzuriegeln. Gleichzeitig wurden die
Krankenhäuser angewiesen, Betten frei zu machen und sich in Bereitschaft zu
halten. Es zeichnete sich ab, daß der faschistische türkische Staat ein
Massaker an den Gefangenen vorbereitete.

Am 19.12.2000, um 4 Uhr früh, begann der Angriff. Militär und Sonderpolizei,
bewaffnet mit Knüppeln, Gewehren und Granaten drangen in 20 Gefängnisse
gleichzeitig ein. Dabei gingen sie mit äußerster Brutalität gegen die
revolutionären Gefangenen vor. Augenzeug/innen berichteten von gezielten
Todesschüssen, mehrere Gefangene wurden von eindringenden faschistischen
Einsatzkräften in Brand gesetzt. Während in den Gefängnissen die Kämpfe
immer heftiger wurden und sich die revolutionären Gefangenen mit allen ihnen
zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigten, begannen sich auch außerhalb
der Gefängisse Proteste gegen diese Massaker zu formieren. Auch gegen diese
Proteste ging die Polizei mit Gewalt vor. In Nurtepe schoß die Polizei in
eine spontane Demonstration, ein 17jähriger wurde dabei schwer verletzt.

Mittlerweile ist auch bekannt, daß die überlebenden Todesfastenden in die
bereits vorher vorbereiteten und abgeschotteten Krankenhäuser zwangsverlegt
wurden und auch die ersten Überstellungen der Gefangenen in
?F-Typ?-Gefängnisse begonnen haben. Es ist zu befürchten, daß die Massaker
über 100 Tote gefordert haben, die Zahl der Verletzten und Verstümmelten
kann noch nicht einmal geschätzt werden.

Ziel der Isolationshaft ist es, den Widerstand der politischen Gefangenen zu
brechen, sie völlig zu vereinzeln, ihnen ihre Identität zu rauben. Die
Revolutionär/innen in den Gefängnissen haben aber mit ihrem Hungerstreik und
später mit dem Todesfasten gegen diese Vorgangsweise gekämpft und haben klar
gemacht, daß sie sich nicht brechen lassen. Deshalb ist der faschistische
türkische Staat nun dazu übergegangen, sie physisch zu vernichten. Für alle
Revolutionär/innen, Antifaschist/innen, Demokrat/innen und fortschrittlichen
Menschen besteht nunmehr die besondere Verpflichtung, den Kampf der
politischen Gefangenen in der Türkei/Nordkurdistan zu unterstützen!

Die Veranwortlichen für die Massaker müssen bestraft werden! Sofortiger
Stopp der Verlegungen in die Isolationshaftgefängnisse! Freiheit für alle
politischen Gefangenen! Nieder mit dem faschistischen türkischen Staat!

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Aufruf zur DEMONSTRATION gegen die Massaker:
Samstag, 23.12.2000, 14.00 Uhr, Wien Westbahnhof, Europaplatz


 

22.12.2000
Kommunistische Aktion Wien   [Aktuelles zum Thema: Int. Solidarität]  [Schwerpunkt: Kampf gegen die F-Typ Gefängnisse in der Türkei]  Zurück zur Übersicht

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