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Spain: Brief von Gabriel Bea Sampedo, kaempfender Gefangener aus Spanien

Brief von Gabriel Bea Sampedo, kaempfender Gefangener aus Spanien

Gruesse an alle,

Als Gefangener, aus der FIES-Einheit des Gefaengnisses von Badajoz, der
den Isolationstrakt ueberlebt hat, von Individuen bewacht wird, deren Ziel
es ist all jene zu eliminieren, die sich der feindlichen Haltung in diesem
Trakt widersetzen, lasse ich euch wissen, dass in den Isolationstrakten
der spanischen Knaeste ein unbegrenzter Streik begonnen wurde. Ein Hungerstreik
mit dem Ziel uns gegen die Repressionen und die faschistischen Methoden
der SoeldnerInnen des Staates zu wehren, die sich staendig an den Gefangenen
in Isolationshaft vergreifen.
Nachfolgend unsere drei Forderungen, die nicht verhandelbar sind:
1) Die Freilassung aller kranker Gefangenen.
2) Die Abschaffung der Isolationshaft und des FIES
3) Ein Ende der Verstreuung.

Es ist nun mehr als ein Jahr her seit in den Isolationstrakten verschiedene
Protestaktionen gestartet wurden, wie z.B. das Weigern die Zellen zu verlassen,
sich Auszuziehen, Hungerstreiks usw., um auf diese Weise gehoert zu werden
und unsere Forderungen bekannt zu machen. Aber die Antworten der Institutionen
waren lediglich Repression, Beginn der Verlegung in verschiedene Knaeste,
Zensur der Korrespondenz, Schlaege und Misshandlungen der Gefangenen, und
dies alles permanent und ohne Provokation. Wir koennen deshalb ganz sicher
von psychologischer Folter sprechen. Aber dies hat zumindest den kaempfenden
Geist der GenossInnen nicht gemindert. Sondern das Gegenteil trifft zu.
Wir wissen, dass sie versuchen wuerden uns einzuschuechtern und uns mit
Repressionen zum Schweigen zu bringen, aber den Verstand kann mensch nicht
besiegen, denn der Verstand ist auf unserer Seite, weil wir alle wissen,
dass Gefaengnisse nicht zur Reintegration da sind, sondern zum Bestrafen
und Zerstoeren von all jenen, welche die falsche Demokratie, die sie uns
verkaufen wollen, nicht anerkennen und gegen die etablierte soziale Ordnung
widerstehen und kaempfen.


Wer weiss wie viele Maenner und Frauen ihrer Menschenrechte beraubt wurden
? Aber mit der Zeit werden wir uns selber organisieren und eine Kraft werden,
die anerkannt werden muss…

In Spanien verschweigen die Medien bis jetzt die Situation der Gefangenen,
und wenn sie etwas berichten, dann lediglich um die FIES-Gefangenen zu
kriminalisieren. Auf der anderen Seite arbeitet die Polizei ein Konstrukt
aus, um so die Verhaftung von GenossInnen zu rechtfertigen, welche diesen
Kampf unterstuetzen, ein Kampf dessen einziges Ziel die Freiheit ist. Sie
gehen sogar so weit und behaupten, dass wir Kontakte zur ETA halten wuerden…
Ich schicke dieses Schreiben hier mit dem Ziel, dass es so weit wie moeglich
verbreitet wird und um die Situation in den spanischen Knaesten bekannt
zu machen. Gefaengnisse wo Menschen ueber Jahre hinweg in Isolation gehalten
werden, wo Gefangene an Aids leiden, wo wir an Orte, weit entfernt von unserem
Zuhause verlegt werden, wo das Pruegeln von Gefangenen zum Alltag gehoert…
Wir habe nichts mit einer bewaffneten Organisation zu tun, wir verlangen
nur das Recht auf Freiheit und Leben. Alles was mit dem Absucht verbreitet
wird unseren gewaltfreien Kampf zu kriminalisieren sind Dummheiten, die
nur die engstirnigen Geister, die uns unterdruecken wollen wert sind. Sollen
sie doch zur Hoelle gehen ! !

Verbreitet dies so rasch wie moeglich

FREIHEIT FUER ALLE

21/12/2000

Gabriel Bea Sampedro
Centro Penitenciario Badajoz
Ctra. Olivenza, Km. 5
06008 Badajoz
Spanien

Weitere Infos zu den FIES-Knästen in Spanien gibt es bei Anarchist Black
Cross Innsbruck…

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Text uebersetzt und verbreitet von Anarchist Black Cross Innsbruck:

LOM
Postlagernd
6024 Innsbruck
Austria

e-mail:  abcibk@hushmail.com
www.freespeech.org/entfesselt

 

02.01.2001
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