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Elmshorn: Anti-Nazi Demo

Nazikundgebung in Elmshorn und die Polizei dreht völlig durch !

Am Samstag, den 13.01.01 wollten Nazis aus dem Umfeld der "freien
Nationalisten" erneut durch Elmshorn marschieren. Im Vorfeld wurde ihnen
allerdings die Demo verboten und nur eine stationäre Kundgebung auf
einer Kreuzung in einem Elmshorner "Hochhausviertel" genehmigt.
Das Elmshorner
Büdnis gegen Neonazis rief zu einer Gegendemo auf. Diese begann um
11.00 Uhr in der Innenstadt und zog in Richtung der Nazis. Ursprüglich
sollte die Gegenkundgebung dann rund 100 Meter von den Nazis entfernt
stattfinden. Die Polizei verlegte den Ort zweimal nach hinten, so das
die Entfernung zwischen Nazis und Antifakundgebung schließich rund
500 m. betrug. Der Demoanmelder, die Gewerkschaft ÖTV, protestierte dagegen
nicht oder nur unzureichend.
Eine Gruppe von rund 50 AntifaschistInnen, die meisten von ihnen
SchülerInnen, entfernten sich von der Kundgebung. Sie wurden nach rund
200 Metern von BGS- und örtlichen Polizeieinheiten, z.T. eingekesselt
und z.T. brutal angegriffen (schubsen in Dornenhecken, Treten und
Angriff durch Polizei-Hunde).
Damit war endgültig dafür gesorgt, das die Nazis ihre Kundgebung in Ruhe
durchführen konnten. Gegen 14.00 wurden die rund 150 Nazis mit
städtischen Bussen aus Pinneberg nach Elmshorn gebracht. In einer rund
1,5 Stunden dauernden Kundgebung redeten Peter Borchert (Sprecher des
Club 88) und Anmelder Christian Worch. Auch der Naziliedermacher Andre
Lüders spielte drei Lieder, damit die "Kameraden" wenigstens etwas von der
Kundgebung hatten, wenn ihre Reden schon wegen den Absperrungen fast
keiner mitbekam. In dieser Rede nannte Peter Borchert die BRD einen
"faschistischen Polizeistaat", mensch stelle sich vor was passieren
würde, wenn dies auf einer linken Kundgebung gesagt wurden wäre.
Gegen 15.15 Uhr wurden die Nazis wieder nach Pinneberg eskortiert. Die
festgenommen AntifaschistInnen, mindestens 50 Menschen, waren inzwischen
ins Polizeirevier in der Molkestraße gebracht worden. Es waren
ausnahmslos unabhängige AntifaschistInnen die sich um die Freilassung
der AntifaschistInnen kümmerten, VertreterInnen des bürgerliche Teils
des Bündnisses suchte mensch vergeblich In dieser Polizeiwache fragte
ein Antifaschist den Polizisten in der Wache nach dem Verbleib einer
Genossin, da sich diese nicht mehr meldete. Der Polizist antwortete,
dass er sie hier nicht sehen könne (Eingangsbereich der Wache) und
deshalb nicht wisse, ob sie sich in Haft befindet. Er sei sich auch
nicht sicher, ob es überhaupt Gefangene gäbe, da seine Kollegen diese
auch durch die Hintertür reinbringen könnten, die er nicht einsehen
könne. Später stellte sich heraus, dass sie sich sehr wohl in Gewahrsam
befand. Des weiteren sprach das Bündnis bis 15.00 Uhr lediglich von
einer Festnahme, um die Dimennsionen des Einsatzes zu verschleiern. In
Wahrheit waren bis dahin mindestens 66 Menschen (Polizeiangaben)
festgenommen. Die Brutalität des Einsatzes verschwieg das Bündnis
völlig. Dies machte es der Presse natürlich einfach, ihre Unterscheidung
von "guten" und "bösen" AntifaschistInnen fortzusetzen. Zum
Polizeieinsatz lässt sich sagen, das z.B. selbst viele Polizisten ihr
Unverständnis über die Ingewahrsamnahme von SchülerInnen
äußerten, die
sich weit weg vom Platz der Nazis befanden und diesen wegen den
Absperrgittern und der Wasserwerfer auch nie erreicht hätten. Laut
Presseangaben wurde ein Mensch von einem Polizeihund gebissen. Mehrere
Menschen, u.a. ein achtzehnjähriger Schüler aus Neumünster
musste sich auf der Wache nackt ausziehen.
Auch vor dem Polizeirevier, wo AntifaschistInnen auf die Freilassung der
AntifaschistInnen warteten, verhielten sich die Polizei weiter sinnlos
provokativ. So tauchten plötzlich BGS Einheiten vor der Wache auf und
forderten die AntifaschistInnen auf, den Platz zu räumen. Trotz verbalem
Protest drängten sie sie rund 100 Meter die Straße runter. Erst gegen
17.30, über 2 Stunden nachdem die Nazis Elmshorn verlassen hatten,
wurden die letzten Antifas freigelassen. Der Polizeieinsatz verfolgte
einzig und allein den Zweck, v.a. junge AntifaschistInnen
einzuschüchtern und von weiterer Teilnahme an antifaschistischen
Aktionen abzuhalten. Wir erwarten vom Elmshorner Bündnis gegen Neonazis,
das es sich gegen den sinnlosen und brutalen Einsatz ausspricht und
nicht diesen auch noch unterstützt und natürlich von der
Staatsanwaltschaft die Einstellung aller Verfahren gegen
AntifaschistInnen.

Antifaschismus ist nicht kriminell, sondern selbstverständlich !

Aulin (Autonome Linke Neumünster)
0173 15 99 244
members.tripod.de/antifanms/aulin


 

15.01.2001
Aulin (Autonome Linke Neumünster)   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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