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Türkei/ Köln: Festnahme von DelegationsteilnehmerInnen/Demo in Köln

IKM
Izolasyon Iskencesine Karsi Mücadele Komitesi
Komitee gegen Isolationshaft
Comitee for Struggle against Torture through Isolation
tel/ fax.:0049 / 40 / 28053625
Adr.: Kreuzweg 12 - 20099 Hamburg
Kontoverbindung; Postbank/ Hamburg
Kto-Nr: 79 966 205 BLZ: 200 100 20
Internet.: www.noisolation.de
E-Mail.:  noisolation@ninebyte.de

Hamburg, den 27.01.2001

An die Redaktionen Inland / Ausland / Europa / Türkei
PRESSEMITTEILUNG:

DELEGATIONSMITGLIEDER IN DER TÜRKEI VERHAFTET

Das mit uns organisatorisch verbundene IKM (Comitee for Struggle against Torture through Isolation) aus England hatte am 22. Januar eine Delegation aus England nach Istanbul
geschickt, daßdie momentane Situation in den Gefängnissen und die Repression gegen die zivilgesellschaftlichen Organisierungen untersuchen sollte. Die Delegation hatte heute als Solidarität mit den politischen Gefangenen und Angehörigen
und damit die Forderungen der Gefangenen akzeptiert werden, einen
eintägigen Hungerstreik gemacht. Um 12.00 Uhr wollte die Delegation zu ihrem Hungerstreik vor dem
Galatasaray Gymnasium eine Presseerklärung vorlesen. Sie wurden von der türkischen Polizei angegriffen und festgenommen.
Die Namen und der Status der Delegationsteilnehmer die festgenommen worden :
Juliette June Wales (Rechtsanwältin), Stephen Kaczynski (BBC-Reporter)
und ihre Dolmetscherin Sibel Sahin.

Der Hintergrund des manifestativen Hungerstreiks sind die Meldungen und Ausführungen von Angehörigen und Anwälten der Gefangenen sowie von Ärzten der türkischen
Ärztekammer (TBB) die zum ersten Mal nach der Stürmung der Gefängnisse die Gefangenen sehen konnten. Sie alle
berichteten Übereinstimmend von
Folterungen an den Gefangenen und den menschenunwürdigen Bedingungen denen die Gefangenen in den F-Typ Isolationsgefängnissen. Da die Angehörigengruppen und die größte Menschenrechtsorganisation IHD,
sowie die Anwälte der Gefangenen von einer andauernden Kriminalisierung betroffen sind (mehrere Büros der oben genannten Organisationen wurden geschlossen und somit verboten) und sogar die Ärztekammer gezielt einer von der türkischen Regierung gelenkten Hetze ausgesetzt sind,
sahen die DelegationsteilnehmerInnen
darin eine legitime Möglichkeit, auf die Lage in der Türkei
aufmerksam zu machen.

Wir fordern die sofortige Freilassung aller DelegationsteilnahmerInnen,
sowie der Dolmetscherin.

Alle drei sollen sich im Moment noch zum Verhör in einer Polizeistation in Istanbul befinden. (Aktuelle
Informationen können sie über die oben genannte Telefonnr. des IKM
in Hamburg erhalten.
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MASSENPROTEST GEGEN ZUSTäNDE IN TÜRKISCHEN GEFÄNGNISSEN

Nach Agenturmeldungen haben 16.000 Menschen am Samstag in Köln gegen
die Zustände in türkischen Gefängnissen protestiert. Organisatoren waren die Redaktionen verschiedener linker türkischer und kurdischer Zeitungen, die auch in Deutschland erscheinen.

In der Türkei sind immer noch über 2000 politische Gefangene in einem Hungerstreik / Todesfasten
gegen ihre Verlegung in kleinere Zellen. Im Dezember versuchte das Militär die Aktion gewaltsam zu beenden;
32 Häftlinge kamen ums Leben. Die Behörden verlegten anschließend
mehr als 1.000 Gefangene aus offenen
Blöcken, in denen bis zu 100 Menschen zusammenlebten, in Einzel- oder
Dreierzellen. Die Gefangenen befürchten, in den kleinen Zellen Misshandlungen der Aufseher
schutzlos ausgeliefert zu sein. Nach Berichten
von mehreren Menschenrechtsorganisationen wird in den türkischen Gefängnissen massiv gefoltert.

Mit freundlichen Grüßen
C. Ondreka
(Komitee gegen Isolationshaft,IKM)

 

27.01.2001
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