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St. Augustin/ Bayern: Protestaktion gegen Sammel Abschiebung


Kein Passbeschaffungstermin mit der Botschaft von Togo!
Aufruf an alle Organisationen, Parteien und Einzelpersonen, die an einer Unterstützung Togolesischer Flüchtlinge interessiert sind

Am 31. 1. plant der Bundesgrenzschutz gemeinsam mit der Botschaft von
Togo
einen Sammeltermin zur Passbeschaffung für Togolesische Flüchtlinge in
St.
Augustin bei Bonn. Die geplante Ausstellung von Pässen und
Passersatzpapieren dient einzig und allein der Abschiebung von
Flüchtlingen
nach Togo! Dies halten wir angesichts der anhaltenden schweren
Menschenrechtsverletzungen durch die Diktatur des Präsidenten Eyadema
für
nicht akzeptabel. Togolesische Flüchtlinge, die in der BRD einen
Asylantrag
gestellt haben, gelten für die dortigen Sicherheitskräfte generell als
Feinde der Regierung. Jeder abgeschobene Togolese und jede abgeschobene
Togolesin muss deshalb damit rechnen, gefoltert, ermordet oder
schlimmstenfalls ermordet zu werden. Im Februar 1994 wurde der Togolese
Kodjo Messan von Bremen aus abgeschoben, wenige Tage später wurde er tot
auf
der Strasse aufgefunden. Amnesty International liegen bis heute
zahlreiche
Berichte über Morde an Angehörigen der Opposition in Togo vor, u.a.
wurden
Leichen von Oppositionellen, die zuvor von Flugzeugen aus ins Meer
geworfen
wurden, später an der Küste von Benin gefunden.
Die Gefährdung von Flüchtlingen, die aus der BRD nach Togo abgeschoben
werden, hat sich seit dem BRD-Besuch von Präsident Eyadema anlässlich
der
Expo in Hannover noch weiter verschärft. Am 25. Oktober 2000 wurde
Eyadema
auf der Expo mit lautstarken Protesten togolesischer Flüchtlinge gegen
seine
diktatorische Politik konfrontiert. Die Zeitungen in Togo schrieben
daraufhin, die togolesischen Flüchtlinge in der BRD würden nun mehr denn
je
als Feinde der Regierung Eyademas gelten und hätten im Falle einer
Rückkehr
mit der Rache des Präsidenten zu rechnen. Die Karawane für die Rechte
der
Flüchtlinge und MigrantInnen und AktivistInnen der togolesischen
Opposition
im Exil werden daher am 31. 1. in St. Augustin gegen die Durchführung
des
Sammeltermins zur Passbeschaffung protestieren. Wir werden es nicht
akzeptieren, dass Flüchtlinge nach Togo abgeschoben und damit an den
Diktator Eyadema und seine Handlanger ausgeliefert werden!

Wir rufen Sie auf, den Protest gegen die geplante Abschiebung
togolesischer
Flüchtlinge zu unterstützen. Wir rufen Sie auf, Protestnoten an den
Bundesgrenzschutz, das Bundesinnenministerium und an die Botschaft von
Togo
zu schicken, in denen Sie sich gegen die geplante Durchführung eines
Sammeltermins zur Beschaffung von Reisedokumenten aussprechen.

Kontakt:
· Karawane München, c/o Kulturladen, Ligsalzstrasse 20, 80339 München,
tel.:
0170/8832749; 089/87129945
· Gemeinschaft der togolesischen Flüchtlinge in Bayern, c/o Münchner
Flüchtlingsrat, Goethestrasse 53, 80337 München; tel.: 0174/8203433
· Internationaler Menschenrechtsverein, Wachmannstrasse 81, 28209
Bremen;
tel.: 0421/5577093; fax: 0421/5577094; e-mail:  mail@humanrights.de

 

29.01.2001
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