Eisenach/ Thüringen: Prozess gegen Anti-Antifa
Prozeß gegen Eisenacher Neonazi Wieschke
Dienstag, 06.02.00 # 11.30 Uhr # Amtsgericht Eisenach (Theaterplatz 5) # Zi. 318
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 6. Februar 2001 wird um 11.30 Uhr am Amtsgericht Eisenach eine
Verhandlung gegen den Neonazi Patrick Wieschke stattfinden. Hierbei
handelt es sich die Fortführung eines Zivilverfahrens, welches Pfarrer
Ulrich Heiß und Gunter Heiß gegen Wieschke angestrengt haben. Wir
möchten Sie im Namen der Klägerseite zur Verhandlung einladen, für
Rückfragen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Gunter
Heiß (Tel. erfragbar ueber die Redaktion).
AK AntiFa/AntiRa
Zur Erinnerung:
Am Morgen des 25. Mai 2000 fand Pfarrer Heiß am Schaukasten seiner Kirchgemeinde zwei Flugblätter, unter-schrieben mit Kameradschaft Eisenach/Patrick Wieschke bzw. Anti-Antifa. In dem Schreiben "Achtung Linksextremist!" der Anti-Antifa versuchten Eisenacher Neonazis, aktive Antifaschisten als "Deutschenhasser" und "Volks-verhetzer" zu diffamieren.
In unverhüllter antisemitischer und rassistischer Tonart wurde den Antifaschisten vorgeworfen "auf eine One World Gesellschaft hin(zu)arbeiten" und für die "volkstodbringende, multikulturelle Gesellschaft" zu werben.
Name und Adresse eines Antifaschisten, der in den Augen der Täter scheinbar der "Drahtzieher" antirassistischer und antifaschistischer Aktivitäten ist, wurden in dem Schreiben genannt, gefolgt von einer Aufforderung an die AnwohnerInnen, sich von ihm und seiner Familie zu distanzieren.
Auf dem Plakat der Kameradschaft Eisenach wurde versprochen: "Wir sind nicht die letzten von gestern, sondern die ersten von Morgen." Als Verantwortlicher im Sinne des Presserechtes fungierte Patrick Wieschke, bekannter Eisenacher Neonazi. Wieschke war schon im vergangenen Jahr durch die Anmeldung einer Wahlkampfdemonst-ration der rechtsextremen NPD bekannt geworden. Zudem tritt er als Pressesprecher der Kameradschaft Eise-nach und des Nationalen und Sozialen Aktionsbündnis Westthüringen auf. Wieschke ist Mitglied im Thüringer Landesvorstand der JN (Jugendorganisation der NPD).
Die Eisenacher Anti-Antifa-Aktion reihte sich in eine Serie von Diffamierungen (die nach wie vor stattfinden) gegen antirassistisch engagierte Menschen in Thüringen ein. So wurde wenige Wochen zuvor ein Steckbrief eines Gewerkschafters auf der Website der Kameradschaft Gera veröffentlicht. Dieselbe Neonazi-Gruppe forderte über das Internet auf, den Stadtjugendpfarrer Kleim aus Gera zu "besuchen" und ihm die "Meinung zu sagen". Auf der Internetseite des Thüringer Heimatschutzes wurden Photos von TeilnehmerInnen einer antirassistischen Demonstration veröffentlicht.
AK AntiFa/AntiRa
PF 1245
99802 Eisenach
Email: ak.antifa@gmx.net
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