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Gronau/ Münsterland: Bericht vom Aktionstag an der UAA Gronau

Bericht vom Aktionstag an der UAA Gronau am 17. Februar

Am 17. und 18. Februar gab es im Münsterland ein Widerstandswochende der
Antiatombewegung, welches bereits geplant wurde, als es noch als sicher galt,
das Anfang März ein Atommüll - Transport ins BEZ Ahaus rollt. So wurde vor der
bundesweiten Demo in Ahaus am Sonntag, ein Aktionstag am 17.2. vor der UAA in
Gronau ins Leben gerufen.
Als wir am besagten Samstag in Gronau gegen 14 Uhr ankamen, gab es gleich
die erste positive Überraschung. Es war zwar kalt und windig,
erstaunlicherweise regnete es aber nicht, was für viele wohl eine neue Erfahrung war. Nach und
nach und mit einiger Verspätung begann dann die Kundgebung vor dem UAA-Tor
mit diversen Redebeiträgen, u.a. vom AKU Gronau, der WigA Münster, der UWG
Jugend und der DKP. Mittlerweile hatten sich ca. 100 Leute zusammengefunden, was
für Gronauer Verhältnisse schon ziemlich gut ist. Demgegenüber standen nur
ca. 20 PolizistInnen die, wie sich später noch herausstellte, mit einigen
Situationen total überfordert waren. Nach den ersten Reden wurde ein "Atom-Faß"
vor dem Tor aufgestellt, welches mit einer Rauchbombe versehen war und für
kurze Zeit die Gegend zuqualmte. Ganz im Sinne der nebulösen Machenschaften der
Atomlobby. Es folgte ein kurzes Theaterstück, bevor dann vor dem Tor eine
symbolische Mauer aus Kartons aufgebaut wurde. In der Zwischenzeit wurde das
Urenco-Schild am Eingang mit einer Plane verdeckt, und darauf der passende Name
"Strahlentod AG" gesprüht. Andere Aktivisten bemalten die Kartons am Tor,
sowie das Strassenstück davor, mit Wandfarbe und internationalen Parolen (jaja,
es waren auch wieder Aktivisten aus den Niederlanden da). Die Volxküche war
mittlerweile auch eingetroffen und versorgte die Leute mit Suppe, Backwaren
und Heissgetränken. Anschliessend ging es dann los zum Spaziergang rund um das
UAA - Gelände. Als ein Aktivist den Maschendrahtzaun der Anlage besprühen
wollte, wurden die Cops zum erstenmal etwas unangenehm (alles was vorher lief
duldeten sie ohne Probleme), und drängten auf Personalienfeststellung, die sie
dann aber doch nicht bekamen. Kurz vor der Umrundung, machte die Demo dann
einen Abstecher auf den im Bau befindlichen Gleisanschluss. Dabei verschwanden
einige Vermessungspfähle, und ein wenig zusätzliche Arbeit wurde geschaffen.
Das Unverschämte am Gleissanschluss ist, das die Schiene komplett
einbetoniert wird. In Zukunft kommt mensch hier also nicht mit Unterhöhlen oder dem
Lösen der Gleismuttern weiter.
So passierte es das einige DemonstrantInnen in ein noch recht frisches Stück
Betonfundament liefen und dort ihre Schuhe versauten und Fussabdrücke
hinterliessen. Die Ordnungskräfte hätten hier doch mal warnende Worte aussprechen
können! Stattdessen schubsten sie einige Leute herum und versuchten panisch
alles unter Kontrolle zu bekommen, was natürlich in die Hose ging.
Nach einigem hin und her ging es dann wieder zurück zum UAA-Tor. Aus der
Menschenmenge flogen urplötzlich einige Farbeier gegen das Pförtnerhäuschen, das
anschliessend, mit einem Touch von Gelb versehen, gleich viel besser aussah.
Die sturen Uniformierten sahen das mal wieder anders und fingen nun
ernsthaft an herumzuschimpfen. Doch damit nicht genug. Einen Menschen führten sie zur
Personalienfeststellung ab und unterstellten ihm, das er absichtlich durch
das frische Betonfundament gelaufen sei.
Einige DemonstrantInnen wollten das nicht hinnehmen und stellten sich den
Cops in den Weg, wobei es zu einer kurzen Rangelei kam, in dessen Verlauf ein
Bulle mit Pfefferspray herumspritze und einen Menschen ziemlich übel traf.
Nach dieser unschönen Situation, beruhigte sich die Lage wieder und der
Aktionstag ging dem Ende zu. Am Abend gab es noch ein Benefiz - Konzert im
Jugendzentrum zugunsten der Antifa.
Kurzes Fazit: Von der Personalienfeststellung und der Pfeffer-Attacke
abgesehen, war es ein bunter und netter Aktionstag, der Lust auf mehr machte!

Sofortige Stillegung aller Atomanlagen und der herrschenden Klasse!
Den menschenverachtenden Uranabbau stoppen!
Wir kommen wieder, keine Frage!

 

22.02.2001
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Antiatom]  [Schwerpunkt: Twelvepack]  Zurück zur Übersicht

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