nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Zürich/ Schweiz: Revolutionäre Grüsse an die gefangenen Frauen in der Türkei

Grussbotschaft der 8. März Demonstration in Zürich an die revolutionären
gefangenen Frauen in der Türkei:

Heute am 8. März, dem internationalen Frauenkampftag schicken wir euch
solidarische Grüsse an eurem 138. Tag des Todesfastens. Ihr habt am 20.
Oktober zusammen mit euren Genossen diesen mutigen und langandauernden Kampf
gegen die Zerschlagung der Gefangenen-Kollektive und gegen die
F-Typ-Isolationsgefängnisse entschlossen aufgenommen.

Immer wieder hat der faschistische türkische Staat versucht, das Leben und
die politische Identität der revolutionären Gefangenen zu zerstören. Immer
wieder haben sie die massiven Angriffe der Sicherheitskräfte abgewehrt und
oft auch mit militanten Mitteln wie Geiselnahmen und Zellenbesetzungen Druck
auf die Regierung ausgeübt.
Auch im aktuellen Kampf gegen die Einführung der Isolationsgefängnisse nach
deutschem Vorbild seid ihr ungebrochen. Isolationshaft ist ein sauberes
System der Folter, darum wird sie auch weisse Folter genannt. Der Türkische
Staat will damit eine weitere Akzeptanz für eine definitive Mitgliedschaft
in der Europäischen Union schaffen. Mit der Isolationshaft in den
F-Typ-Gefängnissen soll die kollektive und politische Identität der
Gefangenen gebrochen und sie einzeln den Angriffen der Sicherheitskräfte
ausgesetzt werden.

Am 19. Dezember stürmten die Militärs auf grausamste Weise die Knäste und
richteten ein Massaker unter den Gefangenen an. Vier Frauen verbrannten im
Feuer der Konterrevolutionäre. Mit entschlossener Kraft leisteten die
revolutionären Gefangenen 4 Tage lang Widerstand gegen diese barbarischen
und feigen Angriffe der Militärs. Die z.T. schwer verletzten Gefangenen
Genossen und Genossinnen wurden mit Gewalt zur Zwangsernährung gezwungen.
Doch der Kampf gegen die Isolationsknäste geht mit grosser Kraft und
Entschlossenheit weiter.

Eurer Kampf ist weit über die Türkei hinaus ein Beispiel an Mut und
Entschlossenheit gegen das unmenschliche kapitalistische System für ein
Leben in Freiheit und Gleichberechtigung. In vielen Ländern hat sich eine
breite Internationale Solidarität gebildet. Mit eurem Kampf zeigt ihr, dass
der Widerstand gegen Ausbeutung und Unterdrückung nicht zu brechen ist.

Wir schicken euch diese Grussbotschaft im Wissen, dass heute am
Internationalen Frauenkampftag auch in der Türkei Angehörige und militante
Genossinnen auf die Strasse gehen, um dem langandauernden Kampf der
revolutionären gefangenen Frauen trotz starker Repression auch draussen eine
Stimme zu geben. So ist z.B. der 8.März-Frauen-Plattform in Ankara der
Besuch bei den weiblichen revolutionären Gefangenen verboten worden, als 20
Vertreterinnen dieser Plattform verschiedene Grussbotschaften überreichen
wollten. Dagegen protestierten über 200 Frauen mit einem grossen Feuer,
einem Sitzstreik und Parolen rufend vor dem Knast.
Wenn wir heute am 8. März dem Internationalen Frauenkampftag auf der Strasse
sind, schicken wir unsere Solidarität auch den Frauen der solidarischen
8.März-Plattform.

Solidarität ist eine Waffe im Kampf gegen Ausbeutung und
Unterdrückung!

Freiheit für alle revolutionären Gefangenen weltweit!

Hoch lebe der 8. März als Internationaler Frauenkampftag!

Hoch die Internationale Solidarität!
8.März 2001


 

13.03.2001
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Feminismus]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht