Hamburg-Bergedorf: Antifaschistische Demonstration am 7. April
Hamburg, d. 14.03.2001
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Antifaschistische Demonstration in Hamburg Bergedorf
Am 7. April 2001 findet in Hamburg-Bergedorf unter dem Motto „Feel Young,
Have Fun, Smash Fascism“ eine antifaschistische Demonstration statt. Beginn ist um 12 Uhr am S-Bahnhof Bergedorf, von dort geht die kraftvolle Demonstration durch Lohbrügge-Süd.
FEEL YOUNG, HAVE FUN, SMASH FASCISM!
Lohbrügge war Ende der 80er/Anfang der 90er ein Zentrum von militanten Neonazis in Hamburg und ganz Norddeutschland. Die 1995 verbotene „Nationale Liste“ (NL) hatte in der Korachstraße ihre Zentrale. Nach dem Verbot kam es kaum noch zu öffentlichen Auftritten von organisierten Neonazis.
Neonazis
Der Neonaziaufmarsch vom 10. Juli 1999 in Bergedorf war der Startschuß für
insgesamt elf Aufmärsche in Hamburg. Drei davon fanden in Bergedorf statt. Neben diesen öffentlichen Auftritten gab es massive Angriffe und Einschüchterungsversuche gegen zivilcouragierte Menschen. So wurden z.B. Drohbriefe verschickt, Personen auf der Straße angegriffen, oder Anschläge verübt.Etliche der Neonazis des NL-Umfeldes wohnen heute immer noch in Lohbrügge. In Bergedorf ist es nur vergleichsweise ruhig, weil der Aktivste von ihnen, Thomas Wulff, inzwischen zu einem Funktionsträger mit bundesweiter Bedeutung aufgestiegen ist. Er ist u.a. Hauptorganisator des Naziaufmarsches am 1. Mai diesen Jahres in Frankfurt/M. Zwischen Bergedorfer Neonazis und dem im letzten Sommer verbotenen „Hamburger Sturm“ gab und gibt es enge Kontakte. Am 5. Februar überfielen drei Neonazis in Neu-Allermöhe einen Punk und traktierten ihn mit Fußtritten und Pfefferspray. Auf dem Bergedorfer Weihnachtsmarkt wurde ein antifaschistischer Informationsstand von neun Neonazis bedroht, und kurz vor Sylvester wurden Nazi-Plakate in Bergedorf verklebt. Auf diesen Plakaten wurde für das „Freie Infotelefon“ (FIT) Werbung gemacht, das seinen Sitz in Bergedorf hat. Das FIT ist ein wichtiger Bestandteil der Organisations- und Mobilisierungsstruktur der Neonazis.
Allgemeines
Seit dem Sommer 2000 ist das gesamte politische Spektrum bis hin zu
CSU-Hardlinern zu Antifaschisten mutiert. Viele Vorschläge sind gemacht worden, wie gegen „rechte Gewalt“ vorzugehen sei. Kurzsichtig ist es aber, sich dabei nur auf die Gewaltbereitschaft zu beschränken, und die sozialen Umstände und ideologischen Hintergründe zu leugnen. Es reicht nicht aus, aus Angst um Wirtschaft und Ansehen über die Gewalt von Neonazis bestürzt zu sein. Ein aktives und entschlossenes Vorgehen gegen faschistische und rassistische Taten und Einstellungen ist notwendig.
Bergedorf gegen ...
Spätestens seit dem dritten Aufmarsch im Januar 2000 wuchs das Bedürfnis vieler Bergedorfer BürgerInnen aktiv zu werden. Nach fast einem Jahr Vorbereitungszeit präsentierte das Rathausbündnis gegen Rechtsextremismus am 27. Januar sein - von Elmshorn inspiriertes - Plakat gegen Neonazis auf einer Gedenkveranstaltung vor der Petri und Pauli-Kirche. Am Rande der Veranstaltung tauchten insgesamt ca. 30 Neonazis auf, die in kleinen Gruppen versuchten Fotos zu machen. Bereits in den Nächten zuvor wurden von Neonazis massiv Plakate verklebt, Parolen gesprüht und die Plakate des Rathausbündnisses beschmiert. Vor allem diese Aktionen machen deutlich, dass es in Bergedorf eine aktive Neonaziszene gibt, und es sich nicht um Zugereiste handelt.
Deswegen kommt alle zur antifaschistischen Demonstration am 7.April um 12 Uhr am S-Bahnhof Bergedorf!
Zeigen wir den Nazis, was wir von ihnen halten!
Leidenschaft statt Leitkultur!
Organisiert den antifaschistischen Widerstand!
Informationen und Kontakt: bergedorfgegenrechts@gmx.de
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