Halle: Naziauflauf am 19.5. von Antifas gestoppt
Bericht der Antifa Halle zum NPD-Aufmarsch am 19. Mai in Halle/S
NPD - Demo in Halle von Antifas gestoppt
Nachdem am 26. August letzten Jahres 60 Nazis geschützt von 2000
Polizisten durch die hallesche Innenstadt marschieren konnten, wurde vor
einer Woche eine erneute Demonstrationsanmeldung durch die NPD für den
19. Mai bekannt.
Die Erfahrungen des letzten Jahres zeigten, daß dem bürgerlichen
Spektrum an wirkungsvollen Aktionen zur Verhinderung eines
Naziaufmarsches nicht gelegen ist. In diesem Sinne rief die
Oberbürgermeisterin vergangene Woche zu einer Gegendemo unter dem Titel:
"Hallenser mögens bunt statt braun" auf. An dieser Veranstaltung, welche
in räumlicher und zeitlicher Distanz zur geplanten Nazidemo stattfand,
beteiligten sich ca. 1000 Menschen.
Für uns bedeutete es von Anfang an, dezentrale Aktionen vorzubereiten,
die darauf zielten, den Naziaufmarsch so wirkungsvoll wie möglich zu
behindern.
Es gelang uns, den Aufmarsch nach einem Drittel der geplanten Strecke zu
stoppen und zur Umkehr zu zwingen.
Der Ablauf im Detail
Ab 10:00 Uhr trafen sich die Nazis unter dem Schutz von insgesamt 1000
PolizistInnen auf dem Hallmarkt.
Diverse Nazigruppen wurden durch verschiedene Aktionen an der Anreise
gehindert.
Bereits vor Beginn der Demonstration gab es erste Attacken mit Eiern,
Steinen, Gemüse und Farbbeuteln. Holger Apfel als angekündigtem Redner
war das Mißvergnügen, in Halle an der NPD - Demo teilzunehmen, deutlich
anzusehen.
Um 11:00 startete die Demonstration vom Hallmarkt mit 120 Nazis.
An zahlreichen Stellen der Route gab es militante Angriffe auf die
Nazidemo.
Um 11:20 kam es zu einer Sitzblockade am Universitätsplatz an der rund
40 Personen teilnahmen.
Parallel zur Sitzblockade gab es verstärkte Attacken von ca. 400
Antifas, die den Stopp zum Anlaß nahmen, die Nazidemo ein weiteres Mal
anzugreifen.
Beide Aktionsformen machten eine Fortführung der Nazidemo unmöglich, da
die Polizei die öffentliche Ordnung und Sicherheit nicht mehr
gewährleisten konnte.
Als Resultat dieser Aktionen mußten die Nazis umdrehen, um auf dem
selben Weg zu ihrem Ausgangspunkt zurückzukehren, wobei sie weiteren
Attacken ausgesetzt waren. Auch die Abschlusskundgebung der Nazis ging
im Lärm und weiteren Angriffen unter.
Beim Polizeieinsatz wurden mehrere Personen verletzt. So wurde
beispielsweise am Hallmarkt ein Antifa durch PolizistInnen hinter den
Einsatzfahrzeugen verprügelt. Insgesamt wurden mindestens 10 Antifas
fest- und 43 in Unterbindungsgewahrsam genommen, die alle bis zum frühen
Abend freigelassen wurden.
Der Erfolg des 19. Mai zeigt, daß es ohne faule Kompromisse in
bürgerlichen Bündnissen möglich ist, die Nazis wirkungsvoll zu
behindern.
Ob dieser Erfolg hier oder anderswo wiederholt werden kann wird sich
zeigen, er beweist aber, daß es richtig und wichtig ist, sich auf die
eigenen Stärken zu besinnen.
ag antifaschismus-antirassismus
im studentinnenrat der mlu halle
uniplatz 7
06099 halle-s
agantifa@hotmail.com
http://www.uni-halle.de/stura/referate/agantifa/html-seiten/
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