Frankfurt/Main: Freie Radios berichten über das Frankfurter-Flughafen-Camp
Jährlich werden etwa 10.000 Menschen aus der BRD über den Flughafen Frankfurt abgeschoben. Während ihrer Abschiebung in Linienmaschinen der Lufthansa wurden zwei Männer von Bundesgrenzschutzbeamten gewaltsam zu Tode gebracht. Eine Frau nahm sich letztes Jahr am 238. Tag ihrer Abschiebehaft im Internierungslager C182 am Frankfurter Flughafen aus Angst vor ihrer drohenden Abschiebung das Leben. Als menschenunwürdig bezeichneten sogar SPD und Bündnis 90/Die Grünen die Zustände im Internierungslager im Transitbereich des Flughafens. Innenminister Otto Schily hingegen will dieses Internierungslager sogar zu einer Abschiebehaftanstalt ausbauen.
"kein mensch ist illegal" und verschiedene Menschenrechtsorganisationen wenden sich gegen das Flughafenverfahren und plädieren für die freie und uneingeschränkte Einwanderung in die Europäische Union, denn "die Bewegungsfreiheit, die EU-StaatsbürgerInnen genießen, ist ein Glück, das allen zusteht."
Dieses Jahr findet das "kein mensch ist illegal"-Grenzcamp an der wichtigsten Binnengrenze der BRD statt: in der Nähe des Rhein-Main-Airports in Frankfurt, dem Abschiebeflughafen Nummer 1.
Die freien, nichtkommerziellen Radios im Bundesverband Freier Radios (BFR) werden während des Grenzcamps in Frankfurt regelmäßig und von vor Ort über Aktionen und Hintergründe des Camps berichten. Mit dem Übertragungswagen besteht die Möglichkeit, auf dem Camp ganze Radiobeiträge zu erstellen. Die Beiträge werden dann unter www.freie-radios.net ins Internet gestellt, wo sie von den Teilnehmenden des Camps und Interessierten angehört werden können. Außerdem werden diese Beiträge bundesweit von den Freien Radios heruntergeladen und in vielen Städten auf UKW und im Kabel ausgestrahlt.
Die Freien Radios hoffen auf einen regen Austausch mit den Grenzcampenden und verstehen sich auch als Anlaufstelle für diejenigen, die selber Beiträge produzieren oder über Aktionen und Hintergründe im Radio berichten wollen. Damit wollen die Radios im BFR dazu beitragen, dass das Anliegen des Grenzcamps mit ihren Mitteln einer breiteren und interessierten Öffentlichkeit bekannt wird.
Markante Anlaufstelle im Camp wird der weiße Übertragungswagen von Radio Unerhört Marburg sein. Dort wird das "Herz" der Radioberichterstattung vom Grenzcamp schlagen und Leuten für Anfragen, Anregungen oder Informationen zur Verfügung stehen.
In Frankfurt selbst wird ResistenzRadio (im Großraum Frankfurt auf UKW 101,4 MHz und live im Internet unter www.radiox.de/live) täglich eine Stunde Programm zum Grenzcamp ausstrahlen. Die genauen Sendezeiten werden demnächst bekannt gegeben, achtet also auf Ankündigungen.
Die Berichte werden in vielen der Freien Radios zu hören sein. In der Liste findet ihr nach Städten sortiert die Freie Radio-Station in eurer Nähe:
Radio T Chemnitz (91,0 MHz, So 20-24), RaDaR Darmstadt (103,4 MHz), coloRadio Dresden (100,2 MHz , Do, 20-24), Radio FREI Erfurt (96,2 MHz), RundFunk Meißner Eschwege (99,7 MHz), Radio Dreyeckland Freiburg (102,3 MHz), Resistenzradio Frankfurt (101,4 MHz), Freies Radio Freudenstadt (100,0 & 104,1 MHz), Radio Corax Halle (95,9 MHz), FSK Hamburg (93,0 MHz), Radio Aktiv Hameln (100,0 & 94,8 MHz), Radio Flora Hannover (106,5 MHz), Freie RadioCooperative Husum (97,6 & 98,8 Fr 17-22), Querfunk Karlsruhe (104,8 MHz, 12-17 & 22-7 & Fr 12-Mo 7), Freies Radio Kassel (105,8 MHz), Radio Blau Leipzig (97,6 MHz, So 17-21), bermuda.funk Mannheim (105,4 MHz), Radio Unerhört Marburg (90,1 MHz), Radio Z Nürnberg (95,8 MHz, 14-2) und Erlangen (93,6MHz, 14-2), Kanal Ratte Schopfheim (104,5 MHz), StHörfunk Schwäbisch-Hall (97,5 MHz), Freies Radio für Stuttgart (97,2 MHz), Wüste Welle Tübingen (96,6 MHz), Free FM Ulm (102,6 MHz)
Freie Radios funken im Internet: www.freie-radios.net.
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