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Bereits zwei Excellox-6 Atommüllbehälter beladen?

Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
c/o Demokratisches Zentrum, Wilhelmstr. 45/1, 71638 Ludwigsburg
Infotelefon: 07141 - 90 33 63, Fax: 07141 - 92 39 91
 http://neckarwestheim.antiatom.de

28.07.01
Presseerklärung

> Atommüllverschiebung im Eilverfahren geplant:
> Bereits zwei Excellox-6 Atommüllbehälter beladen?

Nach unseren Informationen wurde heute im Atomkraftwerk Neckarwestheim bereits der Zweite der erst am vergangenen Donnerstag angelieferten Excellox-6 Behälter beladen. Die Vorbereitungen des für den frühen Dienstag Morgen geplanten Straßentransportes mit den 3 Atommüllbehältern laufen auf Hochtouren. Selbst die Absperrgitter der Polizei stehen schon bereit. Das Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim ruft zu einer Spontandemonstration gegen die geplante Atommüllverschiebung am Montag, den 30. 7. um 19 Uhr am Kirchheimer Bahnhof auf.

Eigentlich hätten die drei leeren Excelox-6 Behälter schon viel früher wieder im Atomkraftwerk Neckarwestheim aus England eintreffen sollen. Sie müssen im Pendelverkehr mit der Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield eingesetzt werden und gingen Ende April mit 21 hochradioaktiven Brennelementen auf die gefährliche Reise. Die Abfahrt in England hatte sich jetzt jedoch wegen radioaktiven Außenkontaminationen verzögert. Nach offiziellen Angaben lagen diese unter dem zugelassenen Grenzwert von 4 Becquerel pro Quadratzentimeter, mußten jedoch vorher beseitigt werden. Deshalb findet die Beladung im Atomkraftwerk Neckarwestheim jetzt im Hau-Ruck-Verfahren statt. Schon bei der Beladung in einem "normalen" Zeitfenster wurde im Februar dieses Jahres im GKN ein Excellox-Behälter beschädigt.

Zur Erinnerung: Die Skandalanlage in Sellafield wäre im letzten Jahr beinahe ganz geschlossen worden nachdem die britische Nuklearbehörde
festgestellt hatte, dass über Jahrzehnte hinweg Sicherheitsprotokolle gefälscht worden waren. Im Januar kam es fast zu einer atomaren Katastrophe, nachdem in mehreren radioaktiven Abfallbehältern die Konzentration explosiver Gase über mehrere Stunden hinweg angestiegen war. Auch hier war erst mit stundenlanger Verspätung auf Warnsignale reagiert worden. Und über 30% der Neckarwestheimer Atommülltransporte in die Wiederaufbereitungsanlagen bis zum Transportstopp 1998 waren radioaktiv verseucht. Der zulässige Grenzwert wurde bis zum 3000-fachen überschritten.

Die Atommüllspirale soll sich noch Jahrzehnte weiter drehen. Der "Atomausstieg" besteht bis zum Jahr 2005 aus jährlich über 100 Behälter-Transporten in die Wiederaufbereitungsanlagen nach La Hague und Sellafield. Mit den geplanten Zwischenlager soll dann eine nochmalige Verdoppelung der bisherigen Atomstrommenge und somit auch eine Verdoppelung des hochradioaktiven Mülls stattfinden. Dies ist in keinster Weise ein Atomausstieg, sondern ein Auslaufen gemäß den technisch möglichen AKW-Laufzeiten.

Nächste Woche soll zeitgleich von fünf deutschen Atomkraftwerken der größte Atommülltransport aller Zeiten mit insgesamt 12 Behältern in die
WAA's nach Frankreich und England stattfinden. Das Aktionsbündnis ruft deshalb zu einer Demonstration am Montag ab 19 Uhr am Bahnhof in
Kirchheim auf. Am Dienstag und Mittwoch finden entlang der verschiedenen Transportstrecken bundesweite Aktionen statt. Ab 16 Uhr ist in Hagenbach bei Wörth eine Protestkundgebung.

Keine weiteren Atommülltransporte, keine Zwischenlager - Atomausstieg sofort!


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Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
 anti-akw.neckarwestheim@s.netic.de
Info-tel 07141 / 903363 * fax / 923991
 http://neckarwestheim.antiatom.de

 

29.07.2001
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