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Eckernförde/ Schleswig-Holstein: Den Volkszorn auf dem Festplatz begraben!


Stellungnahme zur Nazikundgebung am 04.08.01 in Eckernförde

`Den Volkszorn auf dem Festplatz begraben!'

Am Samstag den 04.08.01 versuchten 27 'Volksgenossen' getreu dem selbstgewählten Motto, ihren `Volkszorn auf die Straße zu tragen'

Die NPD und `freie Nationalisten' hatten zum Aufmarsch unter dem Motto
`Gesicht zeigen gegen linke Gewalt und antideutsche Meinungsdiktatur'
aufgerufen. Es sollte nach der Demonstration in Oldenburg am 26.05 die zweite Station einer groß angekündigten Kampagne der NPD werden. Im Rahmen der Kampagne wollen die Faschisten alle zwei Monate in Städten
bis 40 000 Einwohner in Schleswig-Holstein aufmarschieren.

Die Nazi Demonstration selbst wurde untersagt. Genehmigt blieb aber eine
stationäre Kundgebung. Zu dieser kamen jedoch nur ganze 27 Faschisten um `ihr Gesicht zu zeigen'. Diese versammelten sich am Rand von Eckernförde auf dem Festplatz, unter EckernförderInnen auch als
`Jahrmarktplatz' bekannt. Dort sprach Peter Borchert (Landesvorsitzender der NPD S-H) zu den Eckernförder `Volksmassen'. In diesem Fall bestehend aus grün und schwarz uniformierten Bullen und einigen BauarbeiterInnen, die den Faschisten aber ihre Lächerlichkeit durch allerlei Handzeichen klarmachten. Die Möchtegernrevolutionäre Nazis packten den auch recht bald ein und verzogen sich geknickt in alle Himmelsrichtungen: `Auf zu neuen Erfolgen!'

Diejenigen von ihnen, die mit der Bahn fahren wollten, mussten sich am Eckernförder Bahnhof nochmals von mehreren hundert Bullen einen ganzen Zug frei von AntifaschistInnen halten lassen. Ohne diese Hilfe der staatlichen Anti-Antifa wäre es den Nazis wahrscheinlich noch nicht mal gelungen mit der Bahn nach hause zu fahren. Dementsprechend kleinlaut standen die paar Hanseln dann - wie so oft - hinter den sie schützenden Bullenketten.
Warum meldet die NPD ihre Demonstrationen in Zukunft nicht gleich in Polizeikasernen an?

Zeitgleich wurde die `antideutsche Meinungsdiktatur von ca. 200 `linken Gewaltchaoten' durchgesetzt. Die 200 Zecken liefen entgegen dem Willen der Bullen (diesmal ein Großteil in modischen anthrazitfarbenen Strampelranzen) durch große Teile der
Eckernförder Innenstadt. Über eine Stunde blockierten die`Ordnungshüter die Zufahrten nach Eckernförde. Der Tourismusverkehr dürfte sich bis Kiel gestaut haben. Vielen Dank an die tüchtigen `Freunde & Helfer für diese Öffentlichkeitsarbeit!

Der DGB hatte sich damit begnügt auf dem Steindamm - versteckt hinter Büschen - zusammen mit ca. 30 (geladenen? öffentlich mobilisiert
wurde jedenfalls nicht!) TeilnehmerInnen eine Kundgebung abzuhalten. Dies genügte antifaschistischen und antirassistischen Gruppen aus der radikalen Linken und einigen jugendlichen EckernförderInnen jedoch nicht. Angesichts des Klimas in der Stadt, welches von `Totschweigen'
(so wollte beispielsweise die `Eckernförder Zeitung' im Vorfeld nicht berichten) bis hin zu glatter Ignoranz reicht, wollten diese AktivistInnen an diesem Tag für antifaschistische und antirassistische Positionen demonstrieren. Die Stadtverwaltung hatte im Vorfeld angekündigt, keine Demonstrationen zuzulassen. Trotzdem gelang es mit
über 200 Menschen eine spontane Demonstration ohne Voranmeldung gegen den Widerstand der Bullen durchzusetzen. So konnte dann auf Transparenten, in Sprechchören und mehreren Redebeiträgen Position
gegen Faschismus und staatlichen Rassismus bezogen werden.


Unabhängige AntifaschistInnen aus Kiel


Schon mal vormerken!!!
Am 15.09.01 wollen die Nazis in Flensburg marschieren.
Achtet auf weitere Infos!

 

07.08.2001
Unabhängige AntifaschistInnen aus Kiel   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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