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Berlin: News vom Wissenschaftssommer

Wissenschaftssommer - "Dialog ist nicht erwünscht"

In der Darstellung des Berliner Wissenschaftssommers ist immer wieder von
Dialog die Rede, zu den Mitveranstaltern gehört auch die Initiative
"Wissenschaft im Dialog".

Samstag, der 15. September:
Mehrere Menschen stellen sich mit einem Transparent neben das
Life-Science-Mobil der Bundesregierung. Auf dem Transparent steht:
"Gentechnik = Selektion + Normierung". Nach wenigen Sekunden verweist uns
einer der Veranstalter des Wissenschaftssommers des Platzes, da wir uns auf
Privatgelände befinden würden. O-Ton: "Dialog ist nicht erwünscht". Zur
Unterstützung wird sofort die Polizei herbeigerufen. Wir ziehen uns auf den
Gehweg (öffentlicher Platz) zurück, ein zweites Transparent kommt dazu, ein
Infotisch wird aufgebaut, Flugblätter werden verteilt. Viele tragen ein
T-Shirt auf dem das erste Life-Science-Mobil nach einem Brandanschlag zu
sehen ist: "lifesience ... interessiert mich brennend!". Die Polizei
verlangt nun die Benennung eines Verantwortlichen, dann wäre alles kein
Problem. Als wir das verweigern, droht die Polizei mit der Auflösung unserer
Aktion, die Personalien aller würden aufgenommen, Verstärkung wird
herbeigerufen. Es findet sich eine Anmelderin. Nachdem sie ihre Personalien
angegeben hat, wird sie darüber informiert, das sie eine Strafanzeige, wegen
Verstoßes gegen des Versammlungsgesetzes erhält, da es sich bei unserer
Aktion um eine Kundgebung handele, die 48 Stunden vorher anzumelden sei.
Eine Spontankundgebung könne es schon deswegen nicht sein, da dazu ein
spontaner Anlaß vorliegen muß und die Gentechnik gibt es ja nun schon seit
20 Jahren. Eine Spontandemonstration für Versammlungsfreiheit wird von der
Polizei verboten, da Spontandemonstrationen gegen Polizeimaßnahmen generell
nicht zulässig seien.
So sieht er also aus, der von Bundesregierung, Gentechnikindustrie und
Gentechnikwissenschaftlern initiierte Dialog.
Trotzdem haben wir 2 Stunden lang Gegenöffentlichkeit geschaffen. Wir lassen
uns nicht verbieten. Spucken wir den Gentechnologen auch weiterhin in ihre
Suppe.

einige GentechnikgegnerInnen

 

16.09.2001
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Kritik d. Gentechnik]  Zurück zur Übersicht

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