Hamburg: 20.09. - PHASE 2 - ANTIFA UNTER ROT-GRÜN
PHASE 2 - ANTIFA UNTER ROT-GRÜN:
********************************
Am Donnerstag, 20. September 2001 um 19:30 Uhr
im Kölibri, GWA-St. Pauli, Hein-Köllisch-Platz.
Der Schwerpunkt der ersten Ausgabe der neuen Zeitschrift - Phase 2- befasst sich mit der Politik des rot-grünen 68er-Regimes und der ideologische Grundlage der Zivilgesellschaft der neuen Mitte:
Der Marsch durch die Institutionen endet 1998 auf der Regierungsbank. Der Aufmarsch für die Menschenrechte wird 1999 zum Angriffskrieg, nicht trotz sondern wegen Auschwitz. Die bunte Realpolitik exekutiert mit Verwertungsrassismus und Arbeitswahn den Sachzwang. Die multikulturelle Gesellschaft hat die linke Opposition absorbiert.
Die Diskussion um antifaschistische Konzepte ist seit der staatlichen Anti-Nazi-Kampagne für die Linke notwendig: Revolutionärer Reformismus contra revolutionären Antifaschismus? Abkehr von oder Festhalten an autonomer Antifa-Politik? Oder doch lieber Antiglobalisierung und Fusion mit Antirassismus? Antifa - Was nun?
Phase 2 will antifaschistische und radikale linke Theorie und Praxis analysieren, kritisieren und weiterentwickeln. Redakteure/innen von Phase 2 stellen das Projekt vor und referieren zum Thema der top story der ersten Nummer. Wir hoffen auf eine spannnende Diskussion.
Veranstalter/innen und Moderation:
Antifa-Cafe B5 in Kooperation mit der GWA-St. Pauli.
-------------
Phase 2 versteht sich als neues Diskussionsmedium der radikalen Linken in der BRD. Hervorgegangen aus den Überlegungen zur Zukunft der Antifabewegung widmet sich die erste Nummer dem Schwerpunkt "Deutschland nach dem Sieg von 68". Dem Sieg jener APO also, die inzwischen nicht nur in der Regierung, sondern auch an den Punkten gesellschaftlicher Macht angekommen ist, und den Schwierigkeiten, die sich für die Politik einer radikalen Linken ergeben, wenn jene, die einst selbst für die Revolution und die Überwindung des Kapitalismus einzutreten schienen, nun mit ähnlichen oder gleichen Parolen Krieg führen und den Kampf gegen Arbeitsunwillige vorantreiben.
RedakteurInnen des Zeitschriftenprojekts wollen bei der Veranstaltung "Phase 2 - Antifa unter rot-grün" die verschiedenen Konzepte von der Ablehnung des jahrelang propagierten "revolutionären Antifaschismus" durch die Antifaschistische Aktion Berlin bis zum "revolutionären Reformismus" des Antifa Infoblatts diskutieren. Gleichzeitig geht es in Abgrenzung zu diesen Positionen darum, zu fragen, wie eine linksradikale Politik heute möglich sein kann. In Frage gestellt werden muß etwa der Begriff des Teilbereichs angesichts einer fehlenden Bewegung jenseits einer immer kleiner werdenden Zahl von Teilbereichen. Gefragt werden muß auch nach dem Verhältnis von Gesellschaftskritik und Aktion, nachdem es der Antifa in ihrer Praxis nie gelungen ist, sich erfolgreich von den Aktivitäten einer Nazibewegung zu lösen. Womit sich in der Reflexion der eigenen Geschichte die Frage stellt, ob die Verbindung eines gesellschaftliche Problems, gegen das immer auch eine liberale Öffentlichkeit mobilisierbar war, mit dem Anspruch einer linksradikalen Position Garant für den Fortbestand einer radikalen Linken in den 90ern war, als nicht wenige deren Auflösung prognostizierten? Oder war sie die schleichende Entfernung der ehemals radikalen Linken, die sich in dere Antifa engagierten, von ihrer fundamental gesellschaftskritischen Position? Es geht also um die eigene Geschichte und die aus ihr folgende Transformation in eine Zukunft, in der die Projekte einer 68er Generation ihren repressiven Charakter entfalten, während eine neue Welle von Antiglobalisierungsprotesten zwischen Militanz und Sozialreform nach neuen Wegen sucht.
|