Berlin: Demo gegen den Krieg
Berliner Bündnis gegen Krieg
Presserklärung vom 8. 10. 01
Demonstration gegen den Krieg
Heute um 18 Uhr auf dem Alexanderplatz
Gegen die Bombardierung Afghanistans findet heute Abend um 18 Uhr auf dem
Alexanderplatz eine Demonstration statt, zu der alle im Bündnis gegen Krieg
vertretenen Gruppen aufrufen. Wir verurteilen die Militärschläge, welche die
USA und Großbritannien seit gestern Abend durchführen, als einen
mörderischen Akt gegen die Zivilbevölkerung.
Die Empörung über die Verbrechen, die am 11. September in New York und
Washington verübt wurden, wird benutzt, um nun selbst neue Verbrechen zu
begehen.
Wieder behauptet die Propaganda der kriegführenden Nato-Staaten, wie schon
im Golfkrieg und im Krieg gegen Jugoslawien, es würden nur "gezielte"
Schläge gegen militärische und logistische Einrichtungen geführt. Doch
wieder sind unschuldige ZivilistInnen die Hauptleidtragenden, die hinterher
als "Kollateralschaden" aufgeführt werden. Gegen diesen Zynismus gehen wir
auf die Straße.
Den selbsternannten Rächern der Zivilisation geht es nicht darum,
Gerechtigkeit herzustellen, sondern ihren globalen Herrschaftsanspruch
abzusichern:
Tag für Tag sterben in den Entwicklungsländern Tausende von Menschen an den
Folgen der so genannten Zivilisation - an den Folgen wirtschaftlicher,
politischer und militärischer Unterdrückung, anders gesagt: An Hunger und
Elend. Für diese Toten gibt es keine regierungsamtlichen Tränen, keine
Empörung. Diesen Zustand wollen die Nato-Staaten aufrecht erhalten.
Die Bundesregierung nutzt die Gunst der Stunde, um ihre militaristische
Außenpolitik zu forcieren und der Bundeswehr weitere Milliarden zum
Verpulvern zuzuschustern. Menschen vor allem arabischer Herkunft werden
unter Generalverdacht gestellt und ein weit gehender Abbau von
Freiheitsrechten eingeleitet - mit der Einschränkung des Datenschutzes,
verstärkten Zugriffsrechten von Polizei und Geheimdiensten, Rasterfahndung
usw.
Das Bündnis gegen Krieg ruft alle Menschen, die mit den Militäraktionen in
Afghanistan und ihrer Unterstützung durch die Bundesregierung nicht
einverstanden sind, dazu auf, sich heute Abend um 18 Uhr auf dem
Alexanderplatz zu einer Protestversammlung einzufinden.
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