FrankfurtMain: Gegen--Buchmesse
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GEGEN-BUCHMESSE UND
ASSOZIATION LINKER VERLAGE
Gemeinschaftsstand der Assoziation Linker Verlage (aLiVe)
auf der BuchmesseHalle 3.1, B 121.
Assoziation Linker Verlage
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alive@sterneck.net
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Gegenbuchmasse
Veranstaltungsreihe zur Frankfurter Buchmesse 2001
Jedes Jahr wird auf der Frankfurter Buchmesse tonnenweise frisch bedrucktes
Papier präsentiert. Wir wollen linken AutorInnen
und Verlagen ein Forum für kritische Gedanken bieten.
Folgende Buchvorstellungen finden im Rahmen der Reihe im Oktober statt:
"Deutsche Arbeit" und Antisemitismus
Die folgenreiche Geschichte eines deutschen Wahns
Veranstaltung mit den AutorInnen Andrea Woelndike und Holger Schatz
Dienstag, 9.10.2001 20 Uhr
BCN-Cafè, Nibelungenplatz im BCN-Hochhaus 1. Stock
VeranstalterInnen: Antifaschistische Liste FH, Autonome Liste Cafè
Kurzschluß
"Deutsche Arbeit" und Antisemitismus -
Die folgenreiche Geschichte eines deutschen Wahns
Hrsg: Andrea Woeldike und Holger Schatz
reihe antifaschistischer texte - UNRAST-Verlag - Hamburg/Münster - 2000
Der Titel stellt eine gründliche Betrachtung des "Arbeitsbegriffs" und
seiner historischen antisemitischen - und auch aktuellen -
rassistischen Wirkungen im Alltagsbewusstsein der deutschen
Bevölkerungsmehrheit dar. Ausgehend von einer Reflexion des
"deutschen Arbeitsbegriffs" als vorbereitendes Momentum für den NS
("deutsche Arbeit" versus "jüdischem Parasitentum")
fragen die AutorInnen auch nach den Kontinuitäten (Stichwort: Arbeitsmythos
der Wiederaufbaugesellschaft).
A las Barricadas.
Erinnerungen und Einsichten eines Antifaschisten
Veranstaltung mit dem Autor und Zeitzeugen Helmut Kirschey
und dem Herausgeber Dieter Nelles
Mittwoch, 10.10.2001 20 Uhr
Cafè ExZess, Leipzigerstr. 91. Frankfurt/M - Bockenheim
VeranstalterInnen: P.A.C.K., Infoladen Frankfurt/M.
A las Barricadas -
Erinnerungen und Einsichten eines Antifaschisten
Helmut Kirschey
Aufgeschrieben von Richard Jändle, aus dem schwedischen übersetzt von
Dagmar Lendt
hrsg. von Andreas G. Graf und Dieter Nelles
Achterland Verlags Compagnie - Wuppertal - 2000
Der 1913 in Elberfeld geborene Helmut Kirschey schildert seine Kindheit und
Jugend in Wuppertal, die Haft im KZ Dienslaken
1933 sowie die Jahre des Exils in den Niederlanden, in Spanien, Frankreich
und Schweden. Für ihn endete das Exil nicht 1945,
sondern erst 1955, als er schwedischer Staatsbürger wurde und endlich wie
ein "normaler Mensch" leben konnte. So illustrieren
seine Lebenserinnerungen auch die politischen Auseinandersetzungen in der
Zeit des Kalten Krieges. Sie zeichnen ein
eindrückliches Bild des Exils der "kleinen Leute", das
bis heute einen der großen weißen Flecken auf der Landkarte der
Exilforschung bildet. Die Erinnerungen und Einsichten sind
außerdem ein seltener Beitrag zur Geschichte des Spanischen Bürgerkrieges,
an dem Kirschey als Freiwilliger auf Seiten der
Anarchisten teilnahm. Nur wenige Spanienfreiwillige haben die zweifache
Niederlage - als Antifaschist und als Anarchist gegen
Kommunisten - niedergeschrieben. Doch sind Kirschey`s Erinnerungen keine
Verlierergeschichte, sie zeigen
Überlebensstrategien und Widerstandsformen, Emigrationsodysseen und
Verzweiflung, aber auch erlebte Solidarität.
Mit links gegen Israel?
Über den Antisemitismus als deutsche Normalität und seine antizionistische
Projektion
Podiumsdiskussion mit:
Andrea Woeldike, Co-Autorin von "Antisemitismus - die deutsche Normalität"
Joachim Bruhn, Co-Autor von "Furchtbare Antisemiten..."
Uli Krug, Redaktion Bahamas,
Moderation: Lutz Eichler (Gruppe Freie Radikale Ffm)
Mittwoch, 10.10.2001 19.30 Uhr
Dritte Welt Haus, Falkstr. 74, Frankfurt/M.- Bockenheim
VeranstalterInnen: Verlag caira
Podiumsdiskussion aus Anlass des Erscheinens der Bücher: "Antisemitismus -
die deutsche Normalität" (Hg. AK Antisemitismus)
und "Furchtbare Antisemiten, ehrbare Antizionisten - Über Israel und die
linksdeutsche Ideologie" (ISF)
Der Antisemitismus, den die bürgerlichen Gesellschaften im Innern notwendig
erzeugen, drückt sich auch geopolitisch aus. Als
bürgerliche Gesellschaft der Juden ist Israel dadurch in eine Zwangslage
geraten, als Staat eine unfreiwillige Reprise der
klassischen, aus dem Mittelalter bekannten Rolle des Schutzjuden
aufzuführen. Nur diesmal, zum Glück, nicht unbewaffnet.
Genua - New York
Zur Situation der Protestbewegung nach den Anschlägen in den USA
Mit: Joachim Hirsch (www.links-netz.de, Uni-Ffm)
Thomas Atzert (Hrgb. Subtropen + Übersetzer div. Schriften Toni Negris)
Dario Azzellini (Jungle World-Autor, angefragt)
Mittwoch 10.10.2001 20 Uhr
KOZ (Uni Ffm-Studierendenhaus)
Eine Veranstaltung von www.links-netz.de,
unterstützt von Jungle World und Club Voltaire.
Mit den Protesten von Seattle und Genua rückte die internationale
Protestbewegung gegen "Globalisierung" und "Neoliberalismus" ins Zentrum
öffentlicher Aufmerksamkeit. Noch ist offen, welchen Charakter diese sich
formierende soziale Bewegung in Zukunft annehmen wird und ob sich die
inhärente Kapitalismuskritik zuspitzen lässt. Wir wollen in dieser
Veranstaltung genauer diskutieren, welche Inhalte und Formen Kritik heute
annimmt - und annehmen sollte. Worauf beziehen sich verschiedene Teile der
Bewegung, in welchem Verhältnis stehen Mobilisierung und
Professionalisierung/Expertise, welche Rolle spielen die Medien?
In diesem Kontext ist auch zu klären, welche Rolle die jüngsten Anschläge
in den
USA und die Reaktionen darauf für die weltpolitische Entwicklung und für
kritisch-emanzipative Politik haben. Konstituiert sich
nunmehr tatsächlich das Empire als
globaler Polizei- und Ideologieapparat zur Durchsetzung westlicher Werte?
Welche Konsequenzen ergeben sich für die
Entwicklung politischer Strategien?
Tschetschenien - Russlands langer Krieg
Veranstaltung mit dem Autor Karl Grobe-Hagel
Donnerstag, 11.10.2001 20 Uhr
Dritte Welt Haus, Falkstr. 74, Frankfurt/M. - Bockenheim
VeranstalterInnen: Neuer ISP-Verlag
Tschetschenien - Russlands langer Krieg
Karl Grobe-Hagel
Neuer ISP-Verlag - 2001
Tschetschenien - ein fast vergessener Krieg, den die russische Führung
unter Präsident Putin einseitig für gewonnen erklärt hat.
Karl Grobe, FR-Redakteur und Spezialist für Russlandfragen, stellt sein
soeben erschienenes Buch vor. Hauptthemen werden
sein: Historisch-ökonomische Ursachen des Krieges sowie seine fatalen
Auswirkungen auf die russische Gesellschaft.
Das nur eine Million Menschen große Volk der Tschetschenen kämpft seit
dreihundert Jahren um Unabhängigkeit - gegen die
Armeen des russischen Zaren, gegen die weißen Armeen, gegen die
Zwangskollektivierung unter Stalin, jetzt gegen die
russische Armee.
Die durch den Krieg verschärfte Manipulation der Massenmedien und die in
diesem Zusammenhang wachsende Rolle der
Militärs und der Geheimdienste fördern die Tendenzen zum starken Staat in
Russland.
Es geht auch um wirtschaftliche Interessen. Durch die Region verläuft die
älteste und wichtigste Pipeline von den reichen
Ölfeldern um Baku zum Mittelmeer. Wer Tschetschenien beherrscht, übt
Kontrolle über den Öltransport aus.
Karl Grobe hat sich vorgenommen diese Zusammenhänge aufzudecken und die
Hintergründe zu durchleuchten.
Die Nacht der Anarchistischen Literatur
Donnerstag 11.10.2001 20 Uhr
BCN-Cafè, Niebelungenplatz im BCN-Hochhaus 1. Stock
VeranstalterInnen: AStA/FH, Edition Blackbox, Verlag Edition AV
"Man begreift nicht, was man nicht liebt..."
AutorInnen:
Kurt Wafner: "Ausgeschert aus Reih`und Glied"
Ralf Burnicki: "Die Wirklichkeit zerreißen..."
M. Halfbrodt: "Drinnen & Draußen"
Katalin Stang: "Freiheit und Selbstbestimmung"
M. Rappold: "Nie Geschriebenes"
E. Bidese: "Die Struktur der Freiheit"
A. Hohmann: "Mord im Sachsenlager"
D. Johannes: "Der Spitzelbericht"
W. Nürnberg: "J. Lieske"
R. Nacher: "Awineyella"
....und alle die noch lesen wollen.
Ronald M. Schernikau - Die Tage in L.
Der Schauspieler Thomas Keck wird das Buch vorstellen
Donnerstag, 11.10.2001 19 Uhr
Fachhochschule Ffm, Raum 111, Gebäude 8
VeranstalterInnen: Konkret Literatur Verlag, AStA FH Frankfurt/M.
Die Tage in L.
Ronald M. Schernikau
Konkret Literatur Verlag - Hamburg - 2001
Am 20. Oktober 2001 ist der Schriftsteller Ronald M. Schernikau zehn Jahre
lang tot. Sein großer Essay über die deutschen
Zustände DIE TAGE IN L., erstmals veröffentlicht 1989, erscheint in diesen
Tagen wieder im Konkret Literatur Verlag.
Peter Hacks über Ronald M. Schernikau (1999):
"Man kann sagen, er war der letzte normale Mensch in diesem Jahrtausend.
Er schrieb ein heiteres und gerechtes Buch, Die Tage in L."
Der Autor:
Ronald M. Schernikau, 1960 in Magdeburg geboren, aufgewachsen in Lehrte bei
Hannover. Nach dem Abitur Umzug nach
Westberlin, Studium der Germanistik, Philosophie und Psychologie. Ab 1986
Studium der Literatur in Leipzig. 1989 Erwerb der
Staatsbürgerschaft der DDR. 1991 stirbt Schernikau an den Folgen von Aids.
Veröffentlichungen: Kleinstadtnovelle (1980), Die Tage in L. (1989),
Legende (1999)
Volxküche: Theorie und Praxis
Vorstellung des neuen Volxküchen-Kochbuches...... und lecker essen !!
Donnerstag, 11.10.2001 21 Uhr
In der Au 14-16, Frankfurt/M. - Rödelheim
VeranstalterInnen: Au-Vokü, Alibri-Verlag
Volxküchen-Kochbuch - Rezepte für Gruppen
Hannebambel Kneipen-Kollektiv
Alibri Verlag - Aschaffenburg - 2001
Für mehr Leute zu kochen, als für die Familie oder ein paar Freunde, ist
manchmal gar nicht so einfach. Das
Volxküchenkochbuch bietet Rezepte für alle, die größere Gruppen mit
leckeren Mahlzeiten versorgen müssen/wollen. Rezepte
mit oder ohne Fleisch, mit verlässlichen Mengenangaben und zusätzlichen
Tipps. Dabei wird besonderen Wert darauf gelegt,
dass aus wenig Geld viele Portionen werden. In jahrelanger "Vokü"- Praxis
entstanden, sind die Rezepte relativ einfach, aber
durchaus einfallsreich.
Die Hunde bellen.... - von A....... bis R.Z
Eine Zeitreise durch die 68er Revolte, zu den militanten Kämpfen der 70er
bis 90er Jahre
Veranstaltung mit VertreterInnen der autonomen L.U.P.U.S.-Gruppe
Freitag, 12.10.2001 20 Uhr
Cafè ExZess, Leipzigerstr. 91. Frankfurt/M - Bockenheim
VeranstalterInnen: P.A.C.K., Infoladen Frankfurt/M.
Die Hunde bellen... - von A.............bis R.Z -
Eine Zeitreise durch die 68er Revolte, zu den militanten Kämpfen der 70er
bis 90er Jahre
autonome L.U.P.U.S.-Gruppe
Unrast-Verlag - Münster - 2001
Ein Beitrag gegen das aktuelle Staatsbegräbnis der 68er und eine
Aufarbeitung militanter Politik
Er beginnt mit einem rot-grünen Staatsakt: die Inthronisierung der
gescheiterten 68er Revolte als Leitkultur der neuen Mitte.
Dem folgt ein Streifzug durch die Häuserkämpfe der 70er Jahre in Frankfurt,
vorbei am Konzept der trikontinentalen Befreiung,
zurück zu den sozialen Kämpfen der 80er und 90er Jahre in der BRD und dem
Versuch der Revolutionären Zellen / Rote Zora,
sich darin zu bewegen und gleichzeitig darüber hinauszuweisen.
Damit wird nicht nur ein Horizont an Erfahrungen sichtbar, der sich mit der
Macht des Faktischen nicht versöhnt. In ihm wird auch
das lebendig, was sich dem, was ist, nicht beugen will. Die Mitreisenden
werden dabei Personen begegnen, die Brüche,
Verleugnungen und Konsequenzen auf unterschiedlichste Art und Weise
verkörpern: dem Ex-RZ-Mitglied und Kronzeugen im
OPEC-Prozess Hans-Joachim Klein, dem Ex-Militanten und heutigen
Außenminister Joschka Fischer, dem "roten Dany" und
heutigen Europa-Abgeordneten der extremistischen Mitte Daniel Cohn-Bendit,
den in Berlin als RZ-Mitglieder angeklagten
Gefangenen, dem als "Kopf der RZ" geführten Kronzeugen Tarek Mousli und den
vielen Namenlosen, die in dem "damals"
verschwunden oder dem "trotz alledem" verbunden geblieben sind.
Palästinenser aller Länder, vereinigt euch!
Hermann L. Gremliza
Freitag, 12.10.2001 19 Uhr
Fachhochschule Ffm, Raum 111, Gebäude 8
VeranstalterInnen: Konkret Literatur Verlag, AStA der FH Frankfurt/M.
Kein unterdrücktes Volk der Erde findet bei den Deutschen tieferes
Mitgefühl, in nichts sind die Zeitungen der extremen
Rechten, der neuen Mitte und der linken Reste, sind die Nazi-Eltern und
ihre 68er-Kinder sich so verbunden wie in ihrer Liebe zu
PLO, Hamas und Hisbollah. Das hat einen guten, bösen Grund, den der
jüdische Schriftsteller Gad Granach schon vor zwei
Jahrzehnten entdeckt hat: Die Deutschen, meinte er, würden den Juden
Auschwitz niemals verzeihen. und unglücklicherweise
leben in Israel sehr viele Juden.
Hermann L. Gremliza, Herausgeber der Zeitschrift KONKRET, hat sich mit
Texten zur Wiedergutwerdung der Deutschen, zum
Kollektiv Unschuld und zum Antisemitismus der Berliner Republik schon bei
vielen seiner Landsleute von Herzen unbeliebt
gemacht. Es wird ihm auch in Frankfurt gelingen.
"...denn Angriff ist die beste Verteidigung"
Die KPD zwischen Revolution und Faschismus
Veranstaltung mit Vertretern der Herausgebergruppe "Magma"
Samstag, 13.10.2001 20 Uhr
Cafè ExZess, Leipzigerstr. 91. Frankfurt/M - Bockenheim
VeranstalterInnen: P.A.C.K., Infoladen Frankfurt/M.
"... denn Angriff ist die beste Verteidigung" -
die KPD zwischen Revolution und Faschismus
Gruppe MAGMA
Pahl-Rugenstein Verlag Nachfolger GmbH - Bonn - 2001
"Nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung war für die KPD die
proletarische Revolution zunächst die zentrale
Perspektive im antifaschistischen Kampf. Spielte die Bourgeoisie mit dem
Faschismus ihre letzte Trumpfkarte aus, so kündigte
sich damit für die KPD gleichsam der Vorabend der Revolution an. Der
Kommunismus schien zum Greifen nahe." (Aus dem
Buch) Für die Jahre 1918 bis 1933 gibt das Buch im ersten Teil ein en
handbuchartigen Überblick über das politische Profil wie
über Faschismusanalyse der KPD im Rahmen der Weimarer Republik. Im zweiten
Teil wird danach gefragt, was für die Partei die
Kategorie Volk bedeutete, wie sie zu Nationalismus und Antisemitismus sowie
zur Frauenbewegung stand. Das Werk schließt mit
fünf prägnanten Thesen zur KPD.
Grenzgängerbeats
Elf mal Fremdsein ist das Motto dieser Erzählungen
Veranstaltung mit dem Autor Raul Zelik
Sonntag, 14.10.2001 17.30 Uhr
Cafè ExZess, Leipzigerstr. 91. Frankfurt/M - Bockenheim
VeranstalterInnen: P.A.C.K., Infoladen Frankfurt/M.
Grenzgängerbeats
Raul Zelik
Assoziation A - Berlin/Hamburg/Göttingen - 2001
(Assoziation A ist der Zusammenschluss der Verlage Libertäre Assoziation
und Verlag der Buchläden Schwarze Risse/Rote
Straße)
Elf mal Fremdsein ist das Motto dieser Erzählungen. Zeliks Storys haben
unterschiedliche Akteure und Tonarten, aber immer ein
Thema: die absurden, amüsanten oder tragischen Unwägbarkeiten des Lebens.
Seine Geschichten spielen unter
Grenzgängern, Menschen, die nicht genau wissen, wo sie hingehören.
Bei lebendigem Leib
Gefängnissystem und Gefangenenwiderstand in der Türkei
Veranstaltung mit dem Herausgeber Peter Nowak (freier Journalist)
und ein/e VertreterIn von Libertad!
Sonntag, 14.10.2001 20 Uhr
Dritte Welt Haus, Falkstr. 74, Frankfurt/M.- Bockenheim
VeranstalterInnen: AStA der FH Frankfurt/M.
Bei lebendigem Leib
Von Stammheim zu den F-Typ-Zellen -
Gefängnissystem und Gefangenenwiderstand in der Türkei
Peter Nowak, Gülten Sesen, Hartin Beckmann (Hg.)
Unrast-Verlag - Münster - 2001
Seit dem 20.10.2000 im Hungerstreik ? und jeder Tag ein Sieg!"
Ist diese Losung der kämpfenden Gefangenen in der Türkei nicht zynisch und
makaber ? Schließlich sind in diesem
Hungerstreik mehr als 60 Gefangene und unterstützende
Angehörige gestorben. Trotzdem konnte die Einführung der Isolationszellen,
gegen die sich der Kampf richtete, bisher nicht
verhindert werden. Fast ein Jahr nach Beginn des Hungerstreiks ist mit "Bei
lebendigem Leib" ein Buch erschienen, dass
erstmals auch in Deutschland über die politischen Hintergründe und den
Verlauf eines Kampfes informiert, der in diesen Land
selbst im linken Spektrum auf wenig Interesse stieß. Dabei haben die
Vorläufer jener in der Türkei F?Typ?Zellen genannten
Isolationstrakte deutsche Namen: Weiterstadt, Stammhein.....
Ist das Schweigen der deutschen Linken zu den Gefangenenkämpfen in der
Türkei vielleicht eine Spätfolge der Niederlage,
welche die Linke in jenen Jahren erlitten hatte und die nie aufgearbeitet
wurde? Könnte die nach den Ereignisse auf den
Weltwirtschaftsgipfel von Genua verstärkte Diskussion über internationale
Solidarität und Repression auch das tödliche
Schweigen über die Zustände in den türkischen Knästen beenden?
Auch darüber wird anlässlich der Buchvorstellung zu reden sein.
Lesung und Diskussion zu den Büchern von Noam Chomsky
mit dem Übersetzer und Herausgeber Michael Schiffmann
Sonntag, 14.10.2001 20 Uhr
Cafè ExZess, Leipzigerstr. 91. Frankfurt/M - Bockenheim
VeranstalterInnen: Trotzdem Verlag
Chomsky ist seit Jahrzehnten als einer der schärfsten Kritiker der
US-amerikanischen Außenpolitik und von Globalisierung und
Neoliberalismus bekannt. Sein besonderes Augenmerk gilt dabei der Funktion
und Rolle der Medien und deren manipulativen
Methoden.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die auch innerhalb der Linken
kontrovers diskutierten Positionen Chomskys. Zur
Diskussion schlägt Michael Schiffmann die
nachfolgenden Themen vor, die anhand kurzer Auszüge aus den beiden Büchern
und einer Filmsequenz dargestellt werden.
Weitere Themen sind natürlich möglich.
1. Was bedeutet anarchistische Ablehnung des Staates in der heutigen
Situation, in der "die Bevormundung durch den Statt"
bevorzugtes Angriffsobjekt neoliberaler Ideologen ist?
2. Welche Position können Linke angesichts von Krisen wie 1999 im Kosovo
oder Osttimor und 200 in Palästina/Israel
einnehmen?
3. Staatsloyalität im Kampf gegen Nazis? Sollen wir für das Verbot rechter
Parteien, Zeitungen, Äußerungen etc. und die
Einschränkung der Meinungsfreiheit für Rechte - gegen Rechte für Rechte-
eintreten? Oder sind derartige Rechte prinzipiell zu
verteidigen?
Literaturtipps: "Die politische Ökonomie der Menschenrechte" (Trotzdem
Verlag)
"Der Neue Militärische Humanismus" (Edition 8)
"Wege zu einer intellektuellen Selbsverteidigung" (Trotzdem Verlag)
Film: "Manufacturing Consent - Noam Chomsky und die Medien"
Der Rätekommunismus in Geschichte und Gegenwart
Vortrag und Diskussion mit Cajo Brendel
Sonntag, 14.10.2001 20 Uhr
Tagungshaus des Bundes deutscher Pfadfinder (BdP)
Baumweg 10 HH, Frankfurt/M.
VeranstalterInnen: Verlag caira
Anton Pannekoek: Denker der Revolution
Cajo Brendel
Verlag caira - Freiburg - 2001
Die Theoretikerin Rosa Luxemburg ist zu einer Art schlechtem Gewissen
sowohl der Sozialdemokratie wie des
Parteikommunismus verharmlost worden. Verloren ging, dass ihre Schrift zur
Kritik der russischen Revolution zugleich das
Gründungsmanifest einer neuen Strömung radikaler Arbeiterbewegung wurde:
des Rätekommunismus. Insbesondere der
holländische Marxist Anton Pannekoek (1873-1960), dessen Denken Brendels
Buch darlegt, arbeitete den Gehalt dieser
neuen, sowohl antileninistischen wie antireformistischen Orientierung
heraus, die den Kommunismus nicht als Staatsverwaltung
begreift, sondern als die freie Assoziation.
Cajo Brendel, geb. 1915, schließt sich 1934 der holländischen Gruppe
Internationaler Communisten(GIC) an. Er war
Mitherausgeben der Zeitschrift Spartacus (1952-1954) und Daad e Gedachte
(1965-1998). In der BRD wurde er bekannt durch
seine Rede auf dem Kronstadtkongreß 1971 in Berlin und durch mehrere
Veröffentlichungen in deutscher Sprache.
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