Türkei: Kein Zurück.......
IKM
Izolasyon Iskencesine Karsi Mücadele Komitesi
Komitee gegen Isolationshaft
Comitee for Struggle against Torture through Isolation
tel/ fax.:0049 / 40 / 28053625
Adr.: Kreuzweg 12 - 20099 Hamburg
Kontoverbindung; Postbank/ Hamburg Kto-Nr: 79 966 205
BLZ: 200 100 20
Internet.: www.noisolation.de E-Mail.: noisolation@ninebyte.de
Hamburg, 13.10.01
Wir veröffentlichen eine Erklärung der Gefangenen
Mit der Teilnahme der 7. Einheiten der Todesfastenden
vergrößern wir unseren Widerstand.
Unser Widerstand in Form des Todesfastens, welches am 20. Oktober und
am 9. Dezember begann, dauert nun seit 11 Monaten an. Unseren Widerstand,
den wir seit 11 Monate mit Entschlossenheit und Verbundenheit zu unseren
Idealen fortsetzen, werden wir solange aufrecht erhalten, bis unsere gerechten
Forderungen akzeptiert werden. Der Staat hat bis jetzt unsere demokratischen
Forderungen nicht akzeptiert und hat versucht, unseren Widerstand mit Terror,
Massakern, Lügen und Demagogien, einer Neuregelung des Paragraph 16 des
Antiterrorgesetzes, der Erlaubnis, Telefone zu benutzen und der Möglichkeit
von Besuchszeiten im Offenen, welche den Eindruck erwecken sollten, dass
die Isolation aufgehoben wurde, und mit Zwangsernährung und der "Belohnung"
der Haftverschiebung, zu brechen. Der Staat will die Isolation im Gesetz
verankern, und versucht, es in der Öffentlichkeit dadurch zu legitimieren,
indem es eine Aufhebung der Isolation propagiert. Diese Politik dient nur
dazu, uns revolutionäre Gefangene zur Aufgabe zu zwingen. Trotz der Toten
und der Behinderten hält der Staat an seiner Politik der Isolation fest
und führt weiter Angriffe gegen unsere Gedanken. Bis jetzt starben 68 unserer
Freunde, entweder beim Massaker vom 19. Dezember oder während des Todesfastens,
das innerhalb und außerhalb der Gefängnisse fortgeführt wird. Der Verantwortliche
für die Toten und Behinderten ist der Staat, der unsere Forderungen nicht
akzeptiert und an seiner Angriffspolitik beharrt. Der Staat terrorisiert
nicht nur uns revolutionäre Gefangene, damit wir unseren Widerstand beenden.
Der Staat weitet den Terror auf unsere Familien, die außerhalb der Gefängnisse
Solidaritätsaktionen veranstalten, auf die Massenorganisationen, auf die
Rechtsanwaltskammern und Gewerkschaften aus, und versucht so unseren Widerstand
zum Schweigen zu bringen.
Durch die Umzingelung der Todesfastenden außerhalb der Gefängnisse,
durch den Angriff auf die Beerdigungen unserer Toten und die Bedrohung
und Unterdrückung der Familien der Widerständler zeigt der Staat seine
Ungeduld gegenüber unserem Widerstand. Trotz dieser Angriffe wird unser
Widerstand innerhalb und außerhalb der Gefängnisse mit der gleichen Entschlossenheit
fortgesetzt. Sie wird solange fortgesetzt, bis unsere Forderungen akzeptiert
werden. Unser Widerstand wird bis zu einem Sieg mit neuen Teilnehmern fortge-setzt.
Wir vergrößern unseren Widerstand mit der Teilnahme der 7. Einheiten der
Todesfastenden. Dadurch, dass der Staat unsere Forderungen nicht akzeptiert
und seine Angriffshaltung nicht aufgibt, setzen wir seit dem 26. September
2001, dem Jahrestag des Massakers von Ulucanlar, unser Todesfasten mit
der Teilnahme der 7. Einheiten des Todesfasten fort.
Unsere Forderungen:
-
1. Solange keine baulichen Veränderungen durchgeführt werden, die Zellen
für ein bis drei Personen nicht geschlossen werden und dafür gesorgt wird,
dass wir Inhaftierten und Verurteilten ohne jegliche Bedingungen zusammen
leben können, solange kann man nicht von einer Abschaffung der Isolation
sprechen. Die Isolation muss beendet werden.
-
2. Alle Verbote und Anwendungen, die zu der Vernichtung unserer Gedanken
dienen, müssen aufgehoben werden.
-
3. Unsere Forderungen sind human, gerecht, legitim und demokratisch.
-
4. Die Zwangsernährung ist eine Folter. Es ist eine Straftat, dass Menschen
zu Behin-derten gemacht werden. Dutzende unserer Menschen wurden durch
Folter zu Behin-derten. Sie können sich nicht mehr an ihre Vergangenheit
erinnern, und sind nicht mehr in der Lage, zu denken. Die Folter der Zwangsernährung
muss beendet werden.
1. Oktober 2001
Im Namen der Gefangenen der DHKP-C, TKP(ML), TKIP, TKP/ML, DH, TDP,
MLKP, DY, MLSPB, PKK/DCS:
Ercan Kartal, Cemal Cakmak, Sefa Gönültas, Haci Demirkaya, Can Ali Türkmen,
Rama-zan Sadikogullari, M. Aytunc Altay, Yunus Aydemir, Nizamettin Dogan,
Hasan Yüksel
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