nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Linz: Tafelmarsch Stoppt den Krieg!

Liebe FreundInnen,

Die Plattform „STOPPT DEN KRIEG!“ ruft zu einem Aktionstag in Linz am
Donnerstag, 25. Oktober 2001 auf. Höhepunkt wird ein TAFELMARSCH gegen
den Krieg sein. Treffpunkt: Schillerpark/Linz, 17 Uhr. Bereits ab 14 Uhr

wird es Informations- und Aktionsstände von verschiedenen Organisationen

in der Fußgängerzone geben.

Am Abend findet um 19.30 Uhr eine Diskussionsveranstaltung der
Friedenswerkstatt Linz statt: „Vor dem 3. Weltkrieg? Kriegsursachen im
21. Jahrhundert“. Mit Dr. Peter Strutynski, AK-Linz, Festsaal, 19.30
Uhr.

Weitersagen – Weitermailen – Mitmachen!

Folder zur Bewerbung können von der Webpage der Friedenswerkstatt Linz
heruntergeladen werden: www.friwe.at

Wer Flugblätter bzw. Plakate für die Bewerbung haben möchte, bitte
melden bei:
Plattform „Stoppt den Krieg!“, p. A. Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr.

15b, 4020 Linz, Tel. (0732) 77 10 94, e-mail:  friwe@servus.at

Vor kurzem ist die guernica 3/2001 mit Hintergrundberichten zu den
Terroranschlägen in den USA und zum Krieg gegen Afghanistan erschienen.
Ein kostenloses Probeexemplar schicken wir gerne zu:  friwe@servus.at

Nachstehend das Programm und der inhaltliche Aufruf des Aktionstages am
25.10.2001

„Aug um Aug und die ganze Welt wird blind sein.“ (Mahatma Gandhi)

Aktionstag der Plattform „STOPPT DEN KRIEG!“

Nein zu Aufrüstung und Krieg
Für die Auflösung aller Angriffsarmeen
Für Frieden und Neutralität

Donnerstag, 25.10.2001

T A F E L M A R S C H
Treffpunkt Schillerpark, Linz, 17 Uhr

Informations- und Aktionsstände verschiedener Organisationen ab 14 Uhr
auf der Linzer Landstraße, Schillerpark bis Taubenmarkt

Abendveranstaltung:
Vor dem 3. Weltkrieg? Kriegsursachen im 21. Jahrhundert
Vortrag und Diskussion mit Dr. Peter Strutynski,
Friedensforscher und Politikwissenschafter, Universität Kassel
Do, 25.10.2001, 19.30 Uhr, Arbeiterkammer Linz, Festsaal (2. Stock)
Veranstalter: Friedenswerkstatt Linz


Aufruf der Plattform „Stoppt den Krieg!“

N e i n z u A u f r ü s t u n g u n d K r i e g
F ü r d i e A u f l ö s u n g a l l e r A n g r i f f s a r m e
e n
F ü r F r i e d e n u n d N e u t r a l i t ä t

Nord gegen Süd

Die Attentate in New York und Washington sind aufs Schärfste zu
verurteilen. Diese terroristischen Anschläge sind menschenverachtend.
Menschenverachtend waren auch die Terrorkriege der USA und vieler
EU-Staaten gegen die irakische Bevölkerung 1991 und gegen die
jugoslawische Bevölkerung 1999. Im Golfkrieg wurden 200.000 Iraker
getötet. Die Machteliten suggerierten lange Zeit erfolgreich, dass man
den Krieg in den Süden exportieren kann, ohne eigene Opfer beklagen zu
müssen. Diese Illusion ist nun zerbrochen. Der Krieg kehrt in die
Zentren des Nordens zurück. Weder präzisionsgesteuerte Marschflugkörper
noch Raketenabwehr im All können das verhindern.

Kampf um die Nummer Eins

Die Terrorattentate haben kurzfristig überdeckt, dass zwischen USA und
EU zunehmend ein Kampf darum entbrennt, wer die Nummer 1 in der Welt
ist. Diesseits und jenseits des Atlantiks sind seit Jahren gewaltige
Aufrüstungsprogramme im Laufen. Die verheerenden Flugzeugattentate
werden nun dazu benutzt, diesen Aufrüstungskurs zu beschleunigen. In den

nächsten Jahren werden um viele Billionen (!) Schilling neue
Rüstungsgüter – konventionelle und atomare - für die Euro-Armee
fertiggestellt. Bis 2003 soll eine 200.000 Mann starke Euro-Armee
aufgestellt werden. Einsatzgebiet dieser Euro-Armee ist ein Bogen von
Zentralafrika bis zum Kaukasus. Die Militärdoktrinen von NATO und EU
sind offen auf Angriffskriege umgestellt worden.

Wieder Blut für Öl?

Im Kampf um die weltweite Aufteilung von Märkten und Einflußzonen
prallen EU und den USA aufeinander. Bereits jetzt deutet vieles
darauf, dass sich die USA unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung
Zugang zur kaspischen Region verschaffen wollen. Hier werden die - nach
dem Persischen Golf - weltweit größten Erdöllager vermutet. Afghanistan

wäre ein ideales Sprungbrett (sh. OÖN, 26.9.01). Auch die EU und die
EU-Konzerne wollen den direkten Zugriff auf die kaspische Region.
Kaukasus und kaspische Region gelten ausdrücklich als Einsatzgebiet der
Euro-Armee. Unter der Oberfläche von Solidaritätsbekundungen bahnt sich
eine gefährliche Konfrontation der Großmächte an. Leidtragenden werden
in erster Linie die dort lebenden Menschen sein. Eine Hassspirale droht
in Gang zu kommen, die – das wissen wir seit dem 11. September – auch
auf die Zentren zurückschlagen kann.

Polizeistaat gegen Bürgerrechte

Die Aggression nach außen geht einher mit der Einschränkung
demokratischer Rechte nach innen. Die Flugzeugattentate werden dazu
benutzt, polizeistaatliche Maßnahmen auf allen Ebenen auszubauen. Die EU

hat die Ausweitung von Bespitzelungs- und Überwachungsmöglichkeiten
beschlossen. Rechtsstaatlichkeit und Bürgerrechte kommen immer mehr
unter die Räder. Pauschale Feindbilder gegenüber anderen Kulturen
stellen Integration und friedliches Zusammenleben in Frage.

Euro-Armee contra Neutralität

Die österreichischen Machteliten wollen, dass österreichische
Soldat/inn/en dabei sind, wenn die Euro-Armee marschiert. Deshalb wollen

sie die Neutralität beseitigen. Denn die Neutralität verpflichtet zur
Nicht-Teilnahme an Krieg und zu einer auf Vermittlung,
Konfliktvorbeugung und Abrüstung orientierten Außenpolitik. Bereits 1998

wurde - ohne öffentliche Debatte – der "Kriegsermächtigungartikel" 23f
in die österreichische Verfassung "hineingemogelt" (Parlamentsbeschluss
18. 6. 98). Dieser besagt nichts geringeres, als daß in Hinkunft
Bundeskanzler und Außenminister ermächtigt sind, Österreich an
weltweiten EU-Kriegen zu beteiligen. Jetzt soll die dafür notwendige
Eingreiftruppe aufgestellt werden, einige tausend Mann stark und viele
Milliarden teuer. Um Österreich euro-kriegstauglich zu machen, ist die
Verdoppelung des Rüstungsbudget geplant, während gleichzeitig die
soziale Sicherheit abgebaut wird.

Stoppt die Gewaltspirale!

Die Attentate in den USA haben gezeigt, dass die Welt zu vernetzt und zu

verletzlich geworden ist, als dass es noch Sicherheit gegen andere geben

könnte, es kann sie nur mehr mit anderen geben. Eine Politik der
Vergeltung der Vergeltung, wie sie nun mit dem Krieg gegen Afghanistan
betrieben wird, bringt uns dem Abgrund weltweiter Barbarei immer näher.
Die Gewaltspirale muss sofort gestoppt werden! Eine Welt, in der 358
Einkommensmilliardäre über dasselbe Vermögen verfügen, wie die unteren
45 Prozent der Weltbevölkerung (UN-Bericht 97), eine Welt, in der das
oberste Fünftel der Menschheit das 75-fache des untersten Fünftel
besitzt (ILO 2001), eine Welt, in der eine Milliarde hungert und
jährlich 7 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Unterernährung oder
Medikamentenmangel sterben (UNICEF 97), kann keine friedliche sein. USA
und EU produzieren rund 4/5 des weltweiten Kriegsgerät und sind für 4/5
der weltweiten Waffenexporte verantwortlich. Mit einem Bruchteil dieser
Ausgaben könnte das schlimmste soziale Elend überwunden werden.


Fordern wir gegenüber den Machtblöcken:

- Krieg ist keine Antwort auf die abscheulichen Attentate – Stopp den
Kriegshandlungen! Die Gewaltspirale muss durchbrochen werden!
- Auflösung aller Angriffsarmeen – insbesondere Auflösung von Nato und
Euro-Armee!
- Abrüstung für die Überwindung von Hunger und Elend in der Welt!
- Stopp der Aushebelung von Rechtsstaat und BürgerInnenrechten durch
einen europäischen Spitzel- und Polizeistaat!

Fordern wir gegenüber Regierung und Nationalrat in Österreich:

- Keine Unterstützung von Militäraktionen! Keine Erteilung von
Überflugsgenehmigungen!
- Raus mit dem neutralitätswidrigen "Kriegsermächtigungsartikel" 23f aus

der österreichischen Verfassung!
- Keine Soldaten für die Euro-Armee! Kein Beitritt zu Militärpakten!
- Aktive Friedens- und Neutralitätspolitik, Zusammenarbeit mit anderen
Neutralen und Blockfreien statt Unterordnung unter europäische
Großmachtspolitik!
- Mehr Geld für soziale Sicherheit statt für die Aufrüstung des
Bundesheeres!
- Umfassende Förderung kultureller Verständigung und Vielfalt statt
Aufbauen von Feindbildern und Repressalien gegenüber ausländischen
MitbürgerInnen!

Ich unterstütze diese Forderungen

Name
Adresse
Organisation/Beruf

Bitte schicken an: Plattform „Stoppt den Krieg!“, c/o Friedenswerkstatt
Linz, Waltherstraße 15b, 4020 Linz, Tel. 0732/771094, Fax 0732/797391,
e-mail:  friwe@servus.at, Internet: www.friwe.at

Hier können weitere Unterschriftslisten angefordert werden.

Nächstes Vorbereitungstreffen der Plattform „Stoppt den Krieg!“
Donnerstag, 18.10.2001, 19.30 Uhr
Büro der Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b, 4020 Linz

Weitersagen – Weitermailen – Mitmachen!

 

15.10.2001
Friedenswerkstatt Linz   [Aktuelles zum Thema: Antimilitarismus]  [Schwerpunkt: WTC / Pentagon]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht