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Switzerland/Chur: 3.11. Demonstration - ZUM GEDENKEN AN HAMID BAKIRI

DEMONSTRATION ZUM GEDENKEN AN HAMID BAKIRI
Samstag, 3. November 2001, 15 Uhr Bahnhofsplatz Chur
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In der Nacht auf den 20. September hat sich der algerische Flüchtling Hamid
Bakiri in einer Gefängniszelle in Chur erhängt. Der 30-jährige sah keine
andere Möglichkeit mehr, seine Ausschaffung ins Bürgerkriegslang Algerien zu
verhindern. Er wusste, dass er als Berber und Deserteur bei seiner Rückkehr
mit dem schlimmsten zu rechnen hätte.

EINE FOLGE DER ILLEGALEN HAFTBEDINGUNGEN
Die letzten zwei Monate verbrachte Hamid in Thusis in Ausschaffungshaft.
Sein einziges Vergehen war, dass er in der Schweiz um Zuflucht suchte. Die
Haftbedingungen in Thusis verletzten in krasser Weise die vom Bundesgericht
festgelegten Mindeststandards für den Vollzug der Ausschaffungshaft.
Isoliert in einer Einzelzelle, litt der junge Algerier zusätzlich an einer
Fussverletzung, die nach einer Fehldiagnose anfänglich falsch behandelt
wurdde. Seine Verletzung wurde nicht ernst genommen und seine Klagen über
die Schmerzen als Simultation abgetan.
Diverse Interventionen zugunsten Hamid Bakiris blieben erfolglos und fanden
kein Gehör. Polizeichef Brand, "Spezialist" und Mitarbeiter in diversen
eidgenössischen Gremien zum Thema Ausschaffung, setzte sich bewusst über die
vom Bundesgericht definierten Haftbedingungen (Kontaktmöglichkeiten unter
Ausschaffungshäftlingen, Beschäftigungsmöglichkeiten, Besuche, Telefone und
unzensurierte Briefe) hinweg.

WIR FORDERN:
- dass die Umstände, welche zum Tod von Hamid geführt haben von einer
unabhängigen Seite aufgeklärt, politisch aufgearbeitet und die
Verantwortlichen zur vollen Rechenschaft gezogen werden.
- eine Suspendierung der verantwortlichen Beamten bis zum Abschluss
der Untersuchung, namentlich des Fremdenpolizeichefs Heinz Brand und
des Haftrichters Urs Raschein!
- dass die Ausschaffungshaft im Kanton Graubünden sistiert werden
- eine offizielle Beileidserklärung der Bünder Regierung an die
Familie des Verstorbenen.
- dass die Familie des Verstorbenen entschädigt wird, im Minimum für
die Repatriieug
- Aufhebung der menschenverachtenden Zwangsausschaffungen

ZU DIESER DEMONSTRATION RUFEN AUF:
Gruppe "augenauf", Toleranz 95, DaDavos, Gewerkschaft Comedia, Solidarite
sans frontieres (weitere Organisationen werden angefragt)


 

18.10.2001
Solidarite sans frontieres   [Aktuelles zum Thema: Menschenrechte]  Zurück zur Übersicht

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