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Neuss Frauenabschiebegefängnis: 25. Nov. - Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen - Demonstration

Demo-Koordination “Neuss 25.11.2001"
c/o JungdemokratInnen/Junge Linke NRW, Herner Str. 79, 44791 Bochum
Tel.: 0234/579678-49, Fax: 0234/579678-50Email:
 info@jungdemokratinnen.de

P r e s s e m i t t e i l u n g

Demonstration gegen das Frauenabschiebegefängnis in Neuss am 25.11.

Am 25.11. wird in der Innenstadt von Neuss gegen das dortige
Abschiebegefängnis demonstriert. Unter dem Motto “Kampf dem sexistischen
und rassistischen Normalzustand!” will ein breites Bündnis von
antirassistischen und antisexistischen (FrauenLesben-) Gruppen auf die
unzumutbaren Zustände in der Einwanderungspolitik der BRD aufmerksam
machen und ein Zeichen der Solidarität mit den inhaftierten Frauen
setzen.

“Die Situation der inhaftierten Frauen ist menschenunwürdig”, Marie
Spohn, eine der Organisatorinnen der Demo ist empört. Denn unter den 70
bis 80 inhaftierten Frauen befinden sich auch schwangere und
minderjährige. Die medizinische Versorgung der Frauen ist unzulänglich
und wird durch einen männlichen Sanitäter erbracht. Die inhaftierten
Frauen haben keine freien Zugang zum Telefon, der oft einzigen
Möglichkeit, die Außenwelt zu kontaktieren, da die Besuchszeiten sehr
stark eingeschränkt sind. Meist ohne Informationen über ihr Verfahren,
über die Haftgründe und ihre Rechte, ist für die Frauen die Dauer der
Haft nicht absehbar.

Aber die Kritik der Demonstration richtet sich nicht nur gegen die
Situation in der Haftanstalt. “Das Gefängnis ist Ausdruck einer
systematischen Politik, die sich nicht um die Belange und Motive von
Frauen auf der Flucht kümmert und gerade vor geschlechtsspezifischer
Unterdrückung und Ausbeutung die Augen verschließt”, so Marie Spohn
weiter. Das Bündnis thematisiert daher auch die Ursachen der Migration
von Frauen: “Frauen, die auf Grund der politischen und ökonomischen
Situation in ihren Heimatländern Freunde und Familie zurückgelassen
haben, und nach Deutschland gekommen sind, werden von der rigiden Asyl-
und Einwanderungspolitik der BRD zu einem Leben in der Illegalität
verurteilt“. So bleibt den Frauen oft nur als einziger Ausweg die Wahl
zwischen Ehe, Abschiebung oder Illegalität. Dies fördert weitere
Ausbeutung, Erpressung, Misshandlung und Erniedrigung in Haushalten,
Ehen, der Gastronomie und in der Sexarbeit. Permanente Angst und
Unsicherheit prägen ihren rechtlosen Alltag ohne Papiere.

Der 25. November als Datum für die Demo ist keinesfalls zufällig
gewählt, seit 1982 ist dies der internationaler Frauenaktionstag gegen
Gewalt gegen Frauen. Der Tag begründet sich auf der Vergewaltigung und
Ermordung von drei Frauen in der Dominikanischen Republik. Sie wurden
1960 unter der Diktatur von Trujillo von Militärs verschleppt,
vergewaltigt und getötet, als sie politische Gefangene besuchen
wollten. 1982 erklärten zuerst lateinamerikanische Frauen diesen Tag zum
internationalen Kampftag gegen Gewalt gegen Frauen.

Die Demonstration beginnt um 12.00 Uhr am Hauptbahnhof in Neuss.

Weitere Informationen gibt es bei der Demo-Koordination c/o
JungdemokratInnen/Junge Linke NRW, Herner Straße 79, 44791 Bochum, Tel.
0234/579678-49, Fax 0234/579678-50, Email  info@jungdemokratinnen.de,
internet: www.jungdemokratinnen.de/demo.

Zu dieser Demonstration rufen auf (Stand 8.11.2001):
Aachener Netzwerk Asyl in der Kirche/UnterstützerInnenkreis
Wanderkirchenasyl, Agisra (Arbeitsgemeinschaft gegen internationale
sexuelle und rassistische Ausbeutung), Alternative Liste an der
Universität-Gesamthochschule Essen, Antifa KOK Düsseldorf, antifa
(x)/libertäre initiative recklinghausen, AStA Uni Bochum, Bhf
Langendreer/Abt. Politik, Bremer Beginenhof Model e.V., Bündnis gegen
Rechts Gelsenkirchen, Büren-Gruppe Paderborn, DFG-VK NRW (Deutsche
Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen), DKP KV
Neuss, Fetz - Frauenberatungs- und Therapiezentrum Stuttgart,
Flüchtlingsplenum Aachen, FrauenGesundheitsZentrum Bochum, Frauen helfen
Frauen (Oberursel), Frauenaktionsbündnis 25.11. Köln,
FrauenLesbenGruppe: NO BORDERS! (Bremen), FrauenLesbenReferat Uni-GH
Duisburg, Freie Antifa Gelsenkirchen, Gruppe Internationaler
SozialistInnen, Informationszentrum Dritte Welt Herne, Infobüro
Nicaragua, Initiative gegen Ausgrenzung (Bielefeld),
JungdemokratInnen/Junge Linke NRW, Duisburg, Essen, Neuss (JD/JL), Junge
Linke Gelsenkirchen, Junge Linke Wesel, Kooperative
Flüchtlingssolidarität Hannover, LAG Lesben NRW, Linke Liste der Uni
Bochum, Linkes Netzwerk Bochum, Lobby für Menschenrechte e.V., medica
mondiale, Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum, MIRA e.V.,
Naturfreundejugend Westfalen, PDS KV Neuss, PDS NRW, s.p.u.n.k. - antifa
aachen, Stadtteilgruppe KR (Krefeld), Verein für politische Flüchtlinge
Münster, VVN-BdA Neuss, WenDo-Trainerinnen - Regionalgruppe Ruhrgebiet,
Wir Frauen (Zeitschrift), ya basta! junge linke HSK, ZIF (Zentrale
Informationsstelle für autonome Frauenhäuser, Esslingen), Ulla Jelpke
(MdB PDS)

 

14.11.2001
JungdemokratInnen/Junge Linke NRW   [Aktuelles zum Thema: Feminismus]  Zurück zur Übersicht

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