Bernsdorf: 9.12. "Das war Gegengewalt gegen Rassismus"
Gegengewalt gegen die rassistische Gemeinschaft
Demonstration in Bernsdorf am 9. 12. Dezember 01 unter dem
Motto: "Das war Gegengewalt gegen Rassismus"
vorläufiger Aufruf
Der 9.12. ist in Bernsdorf kein unbekanntes Datum. Am 9. 12.
2000 hatte
sich Tung bei einer rassistischen Attacke gegen Neonazis
gewehrt. Einer
der Neonazis, Matthias Förster erlag seinen Verletzungen. Tung
sitzt
derzeit immer noch in Haft, eine Revision wurde kürzlich
abgelehnt.
Wir wollen am 9.12 in Bernsdorf nicht vordergründig gegen die
eventuell
stattfindende Neonazidemo demonstrieren, sondern hauptsächlich
gegen die
dort ansässige Bevölkerung. Bernsdorf steht hier beispielhaft
für das
ungestörte Ausleben deutscher Normalität. So ist es nicht
verwunderlich,
dass der Bernsdorfer Bürgermeister E. Menzel (PDS) den
letztjährigen
Trauermarsch mit 300 Neonazis "anführte" (er lief vorneweg).
Derselbe
> Bürgermeister, der unlängst auf einer Veranstaltung zur
Aufklärung über
Rechtsextremismus ein von einem Journalisten als "wandelnde
Reichskriegsflagge" beschriebenen Bernsdorfer väterlich in den
Arm nahm
und als seinen besten Mann in der freiwilligen Feuerwehr
vorstellte. Im
März diesen Jahres versuchten zehn Bernsdorfer Neonazis einen
Angolaner
aus einem fahrenden Zug zu stoßen, was nur durch einen Freund
von ihm
verhindert wurde. Niemand störte sich an den sich damit
brüstenden
Neonazis, selbst die als "nichtrechts" geltenden Jungendlichen
fanden
dies nicht als erwähnenswertes Ereignis in Bernsdorf.
Wir setzen wenig Hoffnung auf den guten Willen der
BernsdorferInnen,
nicht rassistisch sein zu wollen, wenn ihnen nur jemand sagen
würde, was
denn Rassismus sei. Die BernsdorferInnen wissen gut genug um
den
rassistischen Normalzustand in ihrem Nest und es geht den
meisten ganz
gut dabei. - Zu gut. Wir wollen das ändern!
Es gibt nichts schlimmeres für ein kleines braunes Nest,
als als ein kleines braunes Nest in die Schlagzeilen zu
geraten.
(morgenthau travels)
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