Berlin: 20 Jahre Militärputsch in Polen - Gibt es ein linkes Erbe der Solidarnosc?
Der Ost-West-Arbeitskreis lädt ein:
Dienstag, 11. Dezember 2001, 18.00 Uhr
Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4
600 Meter vom Alexanderplatz, Tram: 2, 3, 4, Bus: 200, 142, 257
20 Jahre Militärputsch in Polen -
Von der selbstverwalteten Republik zum neoliberalen Vorreiter:
Gibt es ein linkes Erbe der Solidarnosc?
Der zwanzigste Jahrestag der Niederschlagung einer der größten europäischen
Volksbewegungen dieses Jahrhunderts wird nicht großartig begangen. Häufig
ist "Solidarnosc" nur noch ein Synonym für rechtsnationales oder liberales
Gedankengut, das mit dem eigenen Bedarf an neuen, emanzipatorischen Debatten
nichts zu tun hat. Dennoch gibt es genug Grund, sich die Solidarnosc-
Bewegung von 1980/81 und ihre weitere Entwicklung noch einmal zu
vergegenwärtigen. Erstens, um die Geschichtsschreibung nicht völlig
denjenigen zu überlassen, die heute genau den antikapitalistischen und in
diesem Sinne emanzipatorischen Charakter der Bewegung leugnen wollen. Vor
allem aber, weil man feststellen wird, daß die prinzipiellen Schwierigkeiten
einer aktuellen Verortung "linker Politik" in Ost und West gar nicht so weit
auseinander liegen.
Film, Vortrag und Diskussion mit
Zbigniew Kowalewski (Lodz)
Artur Polanski (Wroclaw)
Moderation: Stefanie Hürtgen (Berlin)
Zbigniew Kowalewski war 1980 Mitbegründer der Solidarnosc und wurde 1981,
als Mitglied der "Lubliner Gruppe", vor allem durch sein Konzept des
"aktiven Streiks" bekannt. Nach dem Militärputsch lebte er im französischen
Exil und kehrte 1989 nach Polen zurück. Heute ist Zbigniew noch immer
gewerkschaftlich aktiv, allerdings ein großer Kritiker der Solidarnosc.
Artur Polanski war 1980 zu jung, um die Ereignisse aktiv mitzuerleben. Heute
ist Artur engagiertes Mitglied der regionalen Solidarnosc; zudem arbeitet er
in alternativen Netzwerken, vor allem im Anti- Rassismus- Bereich.
Stefanie Hürtgen ist seit längerem in der internationalen Betriebs- und
Gewerkschaftslinken aktiv.
Nächste Veranstaltung des Ost-West-Arbeitskreises:
Jenseits ethnischer Zuschreibungen? Neue Soziale Bewegungen und
Alternativkultur in Lettland (Kritische Stimmen zur EU-Osterweiterung IV)
Freitag, 14. 12. 2001, 20 Uhr
Kato im U-Bahnhof Schlesisches Tor, Berlin-Kreuzberg
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