Türkei: Wie ist der Stand im Widerstand?
IKM
Izolasyon Iskencesine Karsi Mücadele Komitesi
Komitee gegen Isolationshaft
Comitee for Struggle against Torture through Isolation
tel/fax.:0049 / 40 / 28053625 Adr.: Helmsweg 33 - 21073 Hamburg
Kontoverbindung; Postbank/ Hamburg Kto-Nr: 79 966 205 BLZ:
200 100 20
Internet.: www.noisolation.de E-Mail.: noisolation@ninebyte.de
Hamburg, den 28.1.2002
Heute ist der 466. Tag des Todesfastens!
Wie ist der Stand im Widerstand?
Das Stadtviertel Kücükarmutlu ist nach wie vor unter Belagerungszustand.
Die Bewohner sind unerträglicher Schikane ausgesetzt. Damit soll jeglicher
Widerstand der Einwohner gegen den faschistischen Staat im Keim erstickt
werden und verhindert werden, dass in diesem Armenviertel wieder Menschen
ins Todesfasten treten können. Das von der Polizei zur Polizeistation umfunktionierte
Haus ist immer noch besetzt.
Immer noch werden Gefangene freigelassen in Hoffnung sie würden ihr
Todesfasten dann beenden. Die Zwangsernährungen, bei denen die Gefangenen
absichtlich verkrüppelt werden, gehen weiter. Bisher sind ca.300 Gefangene
dieser Art der Folter unterzogen worden!!!
Die türkische Anwaltskammer BARO hatte vor wenigen Wochen einen Vorschlag
zur Aufhebung der Isolationshaft ohne bauliche Veränderungen der neuen
Gefängnisse gemacht. Dieser trägt den Namen „ 3 Türen-3 Schlösser“ und
wird von einem breiten Bündnis getragen, dass sich von der Ärztekammer
über Künstlerinnen und Abgeordnete des Parlaments bis hin zum Menschenrechtsverein
IHD erstreckt.
„ 3 Türen-3 Schlösser“ bedeutet, dass die Türen von je 3, nebeneinander
liegenden, Dreierzellen ?Stunden am Tag geöffnet bleiben sollen, damit
die Gefangenen miteinander kommunizieren können.
Die Gefangen selbst äußerten sich zu dem Vorschlag bisher nur ins soweit,
dass die Türen immer offen bleiben müssten. Ihre Forderung ist allerdings
nach wie vor die Abschaffung der F-Typen.
Der Justizminister Sami Türk, der an einer Lösung der Problematik offensichtlich
in keinster Weise Interesse hat, verwarf den Vorschlag der Anwaltskammer
zunächst vollständig. Er warf auch den Organisationen und Einzelpersonen,
die sich für eine Lösung einsetzen, vor, sie wären durch ihre Unterstützung
der Gefangen schuld an den Gefallenen, die das Todesfasten bisher forderte,
schuld.
Eine gerade zu widerliche Polemik alleine angesichts der 28 toten Gefangen
die der Staat beim Massaker am 19.Dezember 2000 ermorden lies.
Inzwischen ist Sami Türk allerdings in Bedrängnis gekommen, und so
war er gezwungen zumindest einen Scheinvorschlag zu machen, was er gleich
zu einer Provokation nutzte.
Er schlug vor, wenn die Gefangenen mit dem Todesfasten aufhören und
an Resozialisierungsprogrammen teilnehmen würden, könnten 10, jeweils von
der Gefängnisleitung bestimmte, Gefangene 5 Stunden in der Woche zur Unterhaltung
zusammen kommen. Wann dies jeweils passiert soll ebenfalls die Gefängnisleitung
entscheiden.
Dies bedeutet, wenn die Gefangenen ihren Widerstand in jeglicher Weise
beenden, ihre (politische) Identität aufgeben und sich dem faschistischen
Staat fügen, dürfen sie sich ein paar Stunden in der Woche, unter den Bestimmungen
der Gefängnisleitung, sehen.
Dieser Vorschlag wurde von den Gefangenen und dem Bündnis, das sich
für „ 3 Türen-3 Schlösser“ einsetzt sofort als nicht akzeptabel und eine
Zementierung nicht als eine Lösung der Isolation abgelehnt.
Inzwischen wurde der Justizminister öffentlich dazu aufgefordert seinen
Posten niederzulegen und sein Amt jemanden zur Verfügung zu stellen der
Interesse an einer Lösung des Todesfasten-Widerstandes hat.
Er kommt von Tag zu Tag mehr in Bedrängnis, zumal die Türkei sich wünscht
bald wieder Ruhe im Land zu haben, weil es bald zu weiteren Kriegsaktionen,
insbesondere zum Angriff auf den Irak, von Seiten der USA kommen könnte.
Da auch hier die Türkei involviert sein wird und die Bevölkerung schon
zu großen Teilen gegen den Afghanistan-Krieg war, wird eine Lösung der
Isolationshaft langsam notwendig.
Es ist von unschätzbarer Wichtigkeit, dass in dieser Phase des Widerstands
endlich die angemessene Unterstützung aus Europa kommt! Es ist zuschaffen
die Isolationshaft abzuschaffen!
Nehmt an den Delegationen teil!
Schickt an die Todesfastenden und ihren Angehörigen Solidaritätsbriefe!
Sendet Protestschreiben an die Behörden!
Solidaritätsschreiben:
- Marmara TiYAD Türkei,
Tel/Fax.: 0090 212 534- 3151-3811
e-mail hucreiskencedir@hotmail.com
- an uns
Protestfaxe:
Justizminister Hikmet Sami Türk, Fax: (0090) 312 418 5667,
e-mail: hsturk@adalet.gov.tr
Innenminister Rüstü Yücelen, Fax. (0090) 312 418 1795
Staatspräsident Necdet Sezer, Fax.(0090) 312 427 1330
Ministerpräsident Bülent Ecevit, Fax. (0090) 312 417 0476
Bundeskanzler Gerhard Schröder, Fax. 030 4000 2357
e-mail: bundeskanzler@bundeskanzler.de
Außenminister Joseph Fischer, Fax. 01888 17 3402,
e-mail: poststelle@auswaertiges-amt.de
Unterstützt die Unterschriftenkampagne:
"Isolation ist Folter! Schluss mit Isolationshaft!"
In der Türkei geht der Todesfastenwiderstand seit dem 20. Oktober 2000
weiter. Bis jetzt sind...(85)..
Menschen gestorben.
Ich möchte nicht, dass tausende Gefangene in Isolationszellen sterben!
Isolationshaft ist Folter!!
Schluss mit Isolationshaft!
Türkiye´de 20 Ekim 2000 tarihinden itibaren baslayan Ölüm Orucu Direnisi
devam ediyor. Su ana kadar
.... ( 85) sehit verildi.
Binlerce tutsagin izolasyon hücrelerinde ölmesini istemiyorum....
Hücre Iskencedir!
Tecrite son!
The death fast resistance has been continuing since october 20, 2000.
....(85) martyrs up until now.
I do not want the death of thousands of prisoners in isolation cells.
Isolation cells are torture!
End the isolation!
La resistance du jeune jusqu´a la mort commencee le 20 octobre 2000
dans les prisons de Turquie se
poursuit.Cette resistance a donne...(85) martyrs.
Je ne veux pas que les milliers de detenus dans des cellules d´isolement....
Les cellules, c`est de la torture!
Halte a l` isolement!
Di girtigehen Tirkiye de Berxwedane Rojiya mirine ji dema 20-10-2000
ande berdewame.
Hetani naha...(85) sehid hatina dayin.
Ez naxwazim ku bi hezaran girti di Girtigehen Cudatyi de bimrin.
Cudati skenceye!
bes ji vera!
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