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nadir zum Rauswurf der Bahamas

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Im folgenden:

1. nadir zum Rauswurf der Bahamas
2. Stellungnahme der Bahamas-Redaktion

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1. nadir zum Rauswurf der Bahamas
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Von :  nadir@nadir.org
Subject: Tschuess
Datum : 26.02.2002
An : Interne nadir-Gruppenliste

Wir, das sind die, die nadir.org derzeit betreiben, werden die Bahamas nicht laenger in ihrer Arbeit unterstuetzen.

Bei ihrem Text zum "Antideutschen Treffen" handelt es sich lediglich um den "Tropfen". Der Rausschmiss begann bereits vor dem 11.09. wg. des Artikels "Infantile Inquisition" und nach dem 11.09. wg. "Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Moerder".

Wir begruenden das nicht weiter, denn der Diskussionsstil der Bahamas laesst nichts anderes als Polemik erwarten, und das ersparen wir uns und anderen gerne.

Also, Bahamas, sucht euch eine Insel, zecht dort vergnuegt weiter, verschont uns mit eurem Stil und eurer Ideologie, und vor allem: verlasst nadir.org!

Wir werden zwei Wochen nach Senden dieser Mail Euren Webspace loeschen, ebenso Eure Mailadresse.

Fuer alle offenen Fragen haben wir den letzten Psalm der Bahamas angefuegt.

nadir

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Subject: Bundesweites Antideutsches Treffen

Zum bundesweiten Treffen antideutscher Gruppen in Berlin

Auf Einladung des Buendnisses gegen IG-Farben und der Redaktion BAHAMAS trafen sich am 16.02.2002 knapp 120 Leute aus dem engeren antideutschen Umfeld zu einer nicht-oeffentlichen Aussprache in Berlin. Der Anlass lag auf der Hand: 11.09.2001, Afghanistan-Krieg, Entwicklung in der deutschen Linken seither.

Im Einladungsschreiben war die Latte hochgehaengt worden: Die Angriffe auf Amerika seien antisemitisch motiviert gewesen und Ausdruck der Vernichtungsbereitschaft des Islamismus. Der Krieg gegen islamische Zentren - wie der gegen Taliban und Al Kaida - sei vor diesem Hintergrund zu begruessen, wegen der relativen Entlastung Israels und der wenigstens voruebergehenden Schwaechung der gruenen Internationale. Fuer Kommunisten und andere Gegner des Antisemitismus, die sich unbedingt der Solidaritaet mit Israel verpflichtet sehen, sei angesichts der Reaktionen der deutschen Oeffentlichkeit auf den 11.09. und die Folgen, eine Situation der Entscheidung entstanden.
Die Gegnerschaft zu Deutschland und die zum Islam, werde dann zum blossen Lippenbekenntnis, wenn daraus keine Konsequenzen gezogen wuerden gegen das friedensbewegte Vaterland und seinen globalisierungskritischen Durchmarsch fuer eine moralische Weltgesellschaft in Armut und voelkischer Wuerde. Insbesondere sei zu brechen mit einer deutschen Linken, die im antiamerikanischen Furor echte Avantgarde der zunehmend Amerika- und Israelfeindlichen Regierung geworden sei.

Zwar musste niemand diese etwas manifestartige Einladung unterschreiben, es wusste aber jeder, dass Positionen von gewendeten Antideutschen, wie sie stellvertretend Juergen Elsaesser und andere Konkret-Autoren feilbieten, ausdruecklich unerwuenscht waren. Wer also angereist ist, wusste worauf er sich da einliess. Auf dem insgesamt sechsstuendigen Treffen gab es ausser einigen Kurzstatements zur Einleitung der Themenbloecke keine Referate. Gleichwohl wurden waehrend der Diskussionen keine idiotischen Meinungen direkt aus dem Bauch heraus praesentiert, wie es unter Linken sonst ueblich ist. All Anwesenden hatten sich in den letzten Monaten erheblich vom innerlinken Konsens entfernt und hatten ganz offensichtlich das Beduerfnis, argumentativ und irgendwann auch einmal praktisch aufzuruesten gegen ihr friedensbewegtes und antiimperialistisches Umfeld.

Groessere Beschluesse wurden am 16. Februar in Berlin nicht gefasst, keine Stroemung gegruendet, keine Resolution angenommen. Allen Anwesenden war bewusst, wie marginal antideutsche Kritik derzeit ist. Dennoch wurde mit einiger Erleichterung registriert, dass nicht nur in Berlin, sondern auch in mehreren Staedten des Ruhrgebiets und Umgebung, in Giessen, Leipzig, Freiburg und endlich wieder in Hamburg antideutsche Gruppen existieren. Immerhin Grueppchen gibt es in Bremen, Thueringen, Stuttgart, Frankfurt und Heidelberg und im deutschsprachigen Ausland wenigstens in Wien.

Klar ist aber schon jetzt, dass es Folgetreffen geben wird, dass eine bundesweite Konferenz zur Solidaritaet mit Israel in Berlin vorbereitet werden soll und dass das antideutsche Veranstaltungswesen bundesweit intensiviert werden wird.

Einmal diskutieren zu koennen, ohne vom autonomen Sektenbeauftragten, wie sich der Kiezwart selber nennt, observiert, vom diensthabenden Palaestinenser angepoebelt oder vom globalisierungskitschigen linken Gesamtgewissen schwer betroffen des Voelkermords geziehen zu werden, hat allen Teilnehmern jedenfalls wohl getan. Ob man es nun Abschied von der deutschen Linken nennen will oder nicht, ein Diskussionstreffen antideutscher Kommunisten unter komplettem Ausschluss genau dieser Linken, war sie schon, die Aussprache vom 16. Februar und wahrscheinlich hat die Mehrheit der Teilnehmer deshalb im Anschluss daran so ausgiebig und vergnuegt gezecht.

Weil es Geruechten zufolge noch weit mehr Antideutsche gibt, die es nach dem 11.09.2001 fuer angezeigt halten, in ihren Staedten Grueppchen zu bilden oder als Einzelpersonen in Kontakt mit anderen Freunden Israels zu treten, moegen sich diese Leute ermuntert sehen, ueber die ueblichen Adressen von sich hoeren zu lassen.

Redaktion BAHAMAS, 21.02.2002

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2. Antwort der Bahamas
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Von :  bahamas@nadir.org
Subject: Putsch
Datum : 03.03.2002
An : Interne nadir-Gruppenliste


nadir putscht gegen sich selbst

Unter "Grundsätze" scheibt nadir: "Die politische Neubestimmung der Linken steht weltweit auf der Tagesordnung. (...) Wo nicht mehr einfach weitergemacht werden kann, stolpert man zunehmend über alte Dogmen und Schein-Wahrheiten, die es zu Genüge gab und gibt ." Doch damit nicht jemand auf die Idee käme dabei würden Ansprüche gestellt, folgt bald darauf die paternalistische Beruhigung: "Wir wollen Teil sein in der Wieder-, Weiter- und Neu-Entwicklung einer emanzipativen Perspektive, die international und internationalistisch allen Widerständen und Kämpfen eine gemeinsame Richtung gibt - you'll never walk alone." Wie ein f.e.l.s. in der Brandung steht man zusammen gegen den Feind: "Auch wenn es kein Problem mehr ist, bei AOL oder T-Online eine Homepage zu bekommen, so ist dieser Ort unreflektiert gewählt und mensch begibt sich in die Abhängigkeit von Konzernen, die nicht an (unzensierten) Informationen sondern am Geschäft interessiert sind. Sie setzen sich nicht für die Meinungsfreiheit ein, wie verschiedene Zensurmaßnahmen, z.B. gegen die radikal, gezeigt haben." nadir ist nicht am Geschäft sondern an der Gemeinschaftshygiene interessiert und so bekam die BAHAMAS am 26.2. Post vom Spacewart: "Der Rausschmiss begann bereits vor dem 11.9. (...) Wir begruenden das nicht weiter (...) Wir werden zwei Wochen nach Senden dieser Mail Euren Webspace loeschen, ebenso Eure Mailadresse."

Angesichts davon, daß dies auch bei nadir umstritten war - die nadir-redaktion-eins schrieb von einem "Putsch", den ein "Teil der nadir-Crew" inszeniert habe - darf man gespannt sein ob man davon noch hören wird.

Die BAHAMAS ist ab sofort jedenfalls unter www.redaktion-bahamas.org zu finden und unter  mail@redaktion-bahamas.org zu erreichen.

Redaktion-Bahamas (3.3.2002)

 

04.03.2002
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