Berlin: 15. März 2002: Sprengstoffdepot im MehringHof eine Lüge Mouslis (62. Prozesstag)
15. März 2002: Sprengstoffdepot im MehringHof eine Lüge Mouslis (62. Prozesstag)
Aufgrund von Sprechchören und der Entfaltung zweier Transparente ("Harald muss 'raus!" und "Schluss mit der Erzwingungshaft!"), die die Freilassung des letzten noch in Haft befindlichen Gefangenen, Harald Glöde, forderten, sah sich die Vorsitzende Richterin veranlasst, den Saal räumen zu lassen. Ein Gerichtsdiener brach sich nach Angaben eines Personenschützers von Mousli dabei einen Finger und sprach in diesem Zusammenhang von einem "Kolateralschaden".
Nach zwanzigminütiger Unterbrechung wurde sodann das Originalvideoband der zweiten MehringHof-Durchsuchung am 30. Mai 2000 vorgeführt. Deutlich wurde in der sich anschließenden Befragung Mouslis durch die Verteidigung, dass "wir Zeugen waren einer Lüge des Herrn Mousli", so der Verteidiger Euler zum Abschluss des heutigen Prozesstages. Deutlich wurde, dass Mousli über ein angebliches Sprengstoff- und Waffendepot im MehringHof keine Kenntnis hatte, sondern frei fabuliert.
In zwei weiteren Komplexen wurde versucht, die Mitgliedschaft Mouslis in der Zeitschrift "radikal" sowie seine Kenntnisse der Literatur aus den "RZ" vor allem der frühen 80er Jahre - also der Zeit seiner angeblichen Mitgliedschaft - zu eruieren. Desweiteren wollte die Verteidigung vom Kronzeugen Mousli wissen, inwieweit er sich an den Bau des Sprengsatzes, der für den Anschlag auf die ZSA verwendet worden sein soll, noch erinnern könne. Denn Mousli behauptet, bei diesem Bau dabei gewesen zu sein.
Auch hier blieb Mousli, wie bei seinem Konstrukt eines Sprengstoff- und Waffendepots im MehringHof, blass.
Der Prozess wird am kommenden Donnerstag, 21.3.2002, um 9.15 fortgesetzt.
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