Erfurt: Naziaufmarsch in Erfurt verhindern! Kein Fussbreit den Antisemiten!
Antifascist Youth Erfurt
fight fascism - smash capitalism !
Für Samstag, den 23.3.2002 hat ein thüringenweites Bündnis von Faschisten in Erfurt einen Aufmarsch unter dem Motto „Kein deutsches Blut für US-Interessen“ angemeldet.
In diesem Motto treten antisemitischer Antiamerikanismus und deutsch-völkisches Großmachtstreben zutage.
Antisemitischer Antiamerikanismus, weil suggeriert wird die USA würden gleichsam einer Fäden ziehenden Verschwörung des "Großkapitals" andere Nationen dazu instrumentalisieren, ihre Interessen durchzusetzen. Der Nationale Widerstand versucht auf seiner Website die Anschläge auf New York damit zu erklären, dass an der amerikanischen Ostküste weltweit die meisten Juden leben würden – die Analyse der Nazis ist ganz klar: der Krieg der USA und der NATO ist ein Krieg der Juden gegen den Rest der Welt.
Die Interessen der USA werden meist mit der Formel "Öl" erklärt – dass die USA als eine bürgerliche Nation den gleichen ökonomischen Zwängen folgen wie jede andere Nation auch, wird nicht begriffen.
Nein, die USA als das Reich des Bösen, werden als Urheber des kapitalistischen Übels diffamiert. Der „künstlichen“ amerikanischen Konsumkultur, die dem im Kapitalismus nicht einlösbaren Anspruch auf Glück entspringt, wird eine halluzinierte „authentische“ Kultur des Verzichts und der Aufopferung für das Kollektiv gegenübergestellt – die deutsche Volksgemeinschaft.
Viele „Linke“ (z.B. die PDS) teilen in abgewandelter Form diese Auffassung, es geht ihnen um die Stärkung des „sozialen“ Europas gegen die „kapitalistische“ USA. Wird diese Position jedoch in ihrer konsequenten Form von Faschisten formuliert, grenzt diese „Linke“ sich ab und ist zutiefst betroffen oder im besten Fall verwirrt ŕ la „die Nazis versuchen linke Positionen zu besetzen“.
In einer Zeit, in der Deutschland versucht, sich als führende Nation in der EU endlich weltpolitisch-militärisch zu etablieren, ist ausschließliche Kritik an den USA jedoch keinesfalls angebracht. Den Bundeswehreinsatz in Afghanistan nur deswegen zu kritisieren, weil er von den USA initiiert wurde, lässt Schnittstellen zu faschistischer Argumentation zu – „deutsches Blut“ darf nur für deutsche Interessen fliessen.
Dass diese Positionen schon lange nicht mehr links sind bzw. die Gruppierungen, die sich darauf beziehen, sich somit schon lange aus der Linken verabschiedet haben, wird nicht reflektiert.
Das kann nicht unser Projekt sein.
Wir werden Antisemitismus und die Sehnsucht nach der Volksgemeinschaft keinesfalls tolerieren, weder von Pseudolinken noch von Faschisten.
Wir rufen dazu auf, sich am 23.3. nicht an zivilgesellschaftlichen Bürgerfesten zu beteiligen, sondern den Faschisten entschlossen entgegenzutreten.
AntifaschistInnen organisiert in Antifascist Youth Erfurt, 21.3.2002
aktuelle Informationen zum Naziaufmarsch gibt`s bei http://www.infoladen.net/sabotnik
Kontakt:
Antifascist Youth Erfurt
C/o Infoladen Sabotnik
PF 101720
99017 Erfurt
antifascist.youth.ef@web.de
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