Halle: Schill, Marseille und ca. 20 Parteimitglieder unter Polizeischutz vor der Reilstrasse
Reilstrasse 78
06114 Halle/S.
Presseerklärung
Heute, am 20.03.02, kam es vor dem Haus Reilstrasse 78
in Halle zu einer populistischen Wahlveranstaltung der
Partei Rechtsstaatliche Offensive des Hamburger
Innensenators Ronald Schill.
Zunächst wurden die NutzerInnen des Objektes auf eine
größere Gruppe Menschen aufmerksam, die gegen 12.00
Uhr unter größerem Polizeiaufgebot Plakate der
Schill-Partei entlang der Reilstrasse anbrachten.
Einige NutzerInnen versuchten mit den Angehörigen der
Schill-Partei und der Polizei in?s Gespräch zu kommen,
um den Grund der Präsenz zu erfahren, eine Auskunft
wurde allerdings verweigert. In den Seitenstrassen
stand Bereitschaftspolizei, die einem vorbeigehenden
Jugendlichen mit Gummiknüppeln drohte. Gegen 13.00 Uhr
fuhren vor dem Zoo, vor dem mittlerweile die Anhänger
der PRO sowie zahlreiche Polizeibeamte in Zivil
warteten, einige Nobelkarossen vor, denen Ronald
Schill, Ulrich Marseille sowie Kamerateams und
Bodyguards entstiegen. Die Menschengruppe bewegte
sich bis vor die Reilstrasse 78, wo sich Schill und
Marseille vor den Kameras aufstellten, um eines ihrer
Wahlkampfthemen zu propagieren. Es war von kriminellen
Chaoten, die als Minderheit die Mehrheit der
Bevölkerung terrorisieren die Rede, die in?s Gefängnis
gehörten, von Schmarotzern, die arbeiten gehen sollen
usw. Einige anwesende Jugendliche äußerten daraufhin
lautstark ihren Protest. Erneut wurde deutlich, dass
der Schillpartei keine Parole zu platt ist, um
Minderheiten auszugrenzen, pauschal zu verunglimpfen
und zu kriminalisieren, egal ob es sich um
MigrantInnen, sozial Schwache oder Linke handelt.
Die NutzerInnen der Reilstrasse 78 wehren sich gegen
eine Kriminalisierung ihrer Arbeit und die
populistische Verunglimpfung als ?gewalttätige
Chaoten?. In der Reilstrasse 78 wird kulturelle und
politische Arbeit gegen Fremdenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus gemacht sowie versucht,
interkulturelle Begegnungen zu ermöglichen. Wir lassen
uns nicht als Projektionsfläche für einen Wahlkampf
missbrauchen, der darauf abzielt rassistische
Ressentiments zu schüren.
Die NutzerInnen der Reilstrasse 78
KubultubuRebell e.V.
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