Zittau: Naziaufmarsch am 27. April 2002 entgegentreten!
Nazis No Way! - Dem Naziaufmarsch am 27. April 2002 in Zittau
entgegentreten!
Am Samstag, den 27. April will der neofaschistische Nationale Jugendblock e.
V. einen Aufmarsch in Zittau durchführen. Wir rufen alle AntifaschistInnen
auf, sich den Nazis am kommenden Samstag in den Weg zu stellen und ihnen
ordentlich auf die Pelle zu rücken!
Der Verein fungiert in der Region Ostsachsen als wichtige Schnittstelle
zwischen Neonazis aus dem Spektrum der militanten Kameradschaften wie z. B.
"Odins Legion" aus Kittlitz, den örtlichen Kreisverbänden der NPD, sowie der
Jungen Landsmannschaft Ostpreußen (JLO). Schon seit 10 Jahren führt der
eingetragene Verein regelmäßig Sonnenwendfeiern, Konzerte und Demonstrationen in
Zittau und Umgebung durch und nutzte dazu die Immobilie Südstraße 8 in der
Zittauer Innenstadt als Ausgangspunkt. Der Verein, welcher sich Anfang 1992
gründete, konnte von dort aus über Jahre hinweg weitgehend ungestört seine Strukturen
aufbauen und so zu einem maßgebenden Faktor innerhalb der Neonaziszene in
Ostsachsen werden. Der NJB tritt beispielsweise jedes Jahr zum sogenannten
"Holger-Müller-Gedenkmarsch" in Zittau in Erscheinung, bei dem einem 1992
getöteten Neonazi gedacht wird, welcher bei einem rassistischen Übergriff auf einen
Asylbewerber in sein eigenes Messer lief und dabei verblutete. Des weiteren
diente das Haus auch als Rekrutierungsfeld für Jugendliche, welche dort durch
Konzerte und anderen Veranstaltungen ihre rechte Gesinnung festigen konnten
und so Kontakte zur organisierten Naziszene bekamen.
Dies geschah bis Mitte des vergangen Jahres auch relativ unbehelligt. Aber
als die Stadt Zittau, welche durch die eigene Wohnungsbaugesellschaft 100
%iger Eigentümer der Immobilie Südstraße 8 ist, den Mietvertrag kündigen wollte,
um dem NJB das Haus per Erbbaupachtvertrag quasi fast ganz zu vermachen,
regte sich auf einmal Unmut und die politischen Verantwortlichen gerieten
zunehmend unter Druck. Doch kam dieser nicht etwa von den ZittauerInnen selbst,
sondern wurde im wesentlichen von außen herangetragen. Und so wäre auch fast der
Vertrag zu Stande gekommen. Nur durch den anscheinent plötzlichen
Sinneswandel des Zittauer OB Voigt, der den Tagesordnungspunkt von der Liste im Stadtrat
herunternahm, wurde das Vorhaben vereitelt. Bei einer Polizeirazzia in der
Südstraße am darauffolgenden Wochenende wurde eine "Vorsiegesfeier" der Nazis
beendet und umfangreiches Propagandamaterial sichergestellt, sowie die
Personalien von über 100 Neonazis aufgenommen. In einem später vom NJB verteilten
Flugblatt drohten die Nazis für den Fall des Nichtzustandekommens des
Vertrages an, als "Wölfe zu antworten" (Zitat in Bezug auf einen Artikel in der
Sächsischen Zeitung, in dem der NJB als "Wölfe im Schafspelz" bezeichnet wurde).
Wenige Tage später zog der NJB in ein anderes Gebäude in der Zittauer
Lessingstraße um und treibt nun von dort aus sein Unwesen. Es dürfte anzunehmen
sein, daß der NJB von nun an in dem Gebäude, bei dem fast alle Fenster vernagelt
sind, seinen zukünftigen Sitz hat und auch dieses Haus zu einem
faschistischen Zentrum ausbauen wird.
Am kommenden Samstag wird es wieder einen Naziaufmarsch in Zittau geben, der
sich in eine lange Kette von vorangegangen Nazidemonstrationen einreihen
wird. Diese unsägliche Tradition gilt es zu zerstören! Ostsächsische
AntifaschistInnen rufen deshalb dazu auf, den Aufmarsch massiv zu stören und den Nazis
kräftig in die Suppe zu spucken!
Es ist eine Gegenkundgebung in der Zittauer Innenstadt angemeldet, die als
erster Anlaufpunkt für Antifas dient. Kommt möglichst zahlreich und
unauffällig gekleidet!
Da die Streckenführung und der Zeitpunkt der Nazidemo momentan noch nicht
ganz klar ist, gibt es unter http://break.at/ostsachsen die neuesten Infos zum
Stand der Dinge. Achtet auf weitere Ankündigungen!
>Dem NJB am 27. April in Zittau kräftig auf die Pelle rücken!
>Für eine antifaschistische Jugendkultur!
>Nazis No Way!
Autonome AntifaschistInnen Ostsachsen - April 2002
Kontakt: zittaudemo@gmx.net
Ort der Gegenkundgebung: à 27.04.2002 | Zittau | 10 Uhr | Ottokarplatz [am
Ring]
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