boeses:oesterreich 0402
Willkommen zur neuen Ausgabe von boeses:oesterreich!
Einen etwas groesseren Platz nimmt in dieser Ausgabe ein
Neonaziaufmarsch und die politischen Vorgaenge samt den Verwicklungen
der FPOe in dieses Spektrum ein. Auch im Prozess gegen die
Polizisten, die Marcus Omofuma bei seiner Abschiebung ermordet haben
ist ein Urteil gefaellt worden. Diese und andere Themen bilden die
braune Essenz aus der die aktuelle Nummer von boeses:oesterreich
entstanden ist.
Jetzt noch schnell (fuer Neulinge) die Erklaerung was dieser
Newsletter sein soll, und warum wir ihn machen:
boeses:oesterreich ist unser monatlicher Newsletter, der ueber die
aktuelle Situation in Oesterreich (und ueber die Auswirkungen der
FPOe/OeVP Regierung) informieren soll. Entschlossen haben wir uns
dazu, da wir bemerkt haben, dass die Wissenslage ueber den realen
Zustand in Oesterreich speziell in anderen Laendern sehr gering ist.
Die Regierung hat es geschafft, dass mit der Diskussion ueber die
EU-"Sanktionen" der alltaegliche Wahnsinn dieses Landes aus dem
Blickfeld der internationalen Oeffentlichkeit verschwand.
Mittlerweile sind die "Sanktionen" aufgehoben, etwas das in
Oesterreich durch (fast) alle politischen Gruppierungen als Sieg
gefeiert wurde, das "Interesse" an der Entwicklung Oesterreichs noch
weiter geschrumpft. Die befuerchtete "Normalisierung" der
rechts-rechtsextremen oesterreichischen Regierung schreitet voran,
Informationen ueber die Verschaerfung der Zustaende in Oesterreich
sind darum wichtiger denn je. Gerade deshalb ist es auch aeusserst
erwuenscht, dass dieser Newsletter so breit wie moeglich verteilt
wird, damit so viele Menschen wie moeglich von den Zustaenden in
Oesterreich erfahren. Also: Verbreiten, verbreiten, verbreiten!
Natuerlich ist es ebenso moeglich dieses Material (auch auszugsweise)
fuer Zeitschriften zu verwenden, schickt uns halt zumindestens ein
Mail, wenn ihr dies tut.
Kritik und Anmerkungen (wenn moeglich schreibt bitte in deutsch oder
englisch!!) an:
raw@raw.at
Viel Spass beim Lesen!
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[1] Ein Neonaziaufmarsch und seine Verteidiger
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[2] Studie des Wiesenthal-Zentrums
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[3] Mayday 2000 Graz
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[4] Mit Rassismus gegen Drogen
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[5] Marcus Omofuma ist tot.
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[6] Parlamentarische "Schnueffelarbeit"
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[7] Botschaft geraeumt
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[8] Der Justizminister loest den Jugendgerichtshof auf
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[9] Touristen unerwuenscht?
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[10] Asylwerberin trotz Schwangerschaft in Schubhaft
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[11] Im Kampf gegen die Benes Dekrete
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[12] Weltklasse - Uni
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[13] Spaeter Widerruf
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[14] Zivildienst Privatisiert
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[1] Ein Neonaziaufmarsch und seine Verteidiger
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Am 13. April beteiligten sich 100-150 Neonazis an der ersten
oeffentlichen Neonazi Kundgebung in Wien seit vielen Jahren. Ziel war
der Protest gegen die sogenannte "Wehrmachtsausstellung", die mit dem
Mythos der an Kriegsverbrechen unbeteiligten, "sauberen" Wehrmacht
aufraeumt, und so allerorten den Groll (nicht nur) aus
neonazistischen Kreisen auf sich zieht. Erfreulich, dass sich auch
ca. 5.000 AntifaschistInnen eingefunden haben, um den Naziaufmarsch
zu verhindern, ein Vorhaben, das allerdings durch ein massives
Polizeiaufgebot recht effektiv verhindert wurde. So kam es just dann
zu einem Pruegeleinsatz gegen die Antifa-Demo, als die Neonazis den
Kundgebungsort - durch einen Hinterausgang - verliessen, was zur
Folge hatte, dass die Rechtsextremen ungehindert "Sieg Heil"-Rufe
skandierend durch die Innenstadt marschieren konnten. Unangenehm fuer
die Polizei, dass dieser Vorgang auf Video dokumentierte wurde. In
einer ersten Stellungnahme meinte ein verantwortlicher Polizist auf
die Frage, warum die Neonazis ungehindert marschieren konnten mit
ueberraschender Offenheit, dass "der Veranstalter dies so gewuenscht"
habe. Spaeter verlegte sich die zustaendige Polizeifuehrung dann
darauf, dass ein taktischer Fehler passiert sei, dass die Neonazis in
Kleingruppen getrennt gehen gelassen wurden, eine neuerliche Sammlung
aber nicht erwartet werden konnte, und dementsprechend spaeter keine
Polizeibegleitung mehr vorhanden war. Doch auch hier zeigt ein Video,
dass dies eine glatte Luege ist: Klar ist zu erkennen, wie die
Neonazis gemeinsam den Kundgebungsort verlassen, und noch in
Sichtweite der anwesend Kraefte der Staatspolizei die ersten "Sieg
Heil"-Rufe skandieren.
Unter den Anwesenden auf der Neonazikundgebung - die
(un)passenderweise mit dem Heldenplatz genau den Ort, von dem Adolf
Hitler nach dem Einmarsch in Oesterreich 1938 seine Rede an die
begeisterte Bevoelkerung gehalten hat, gewaehlt hatte - war auch der
Wiener FPOe-Kandidat Mathias Konschill, kein Wunder also, dass von
den Regierungsparteien in den nachfolgenden Tagen kaum ein Wort der
Kritik an dem Nazispuk zu vernehmen war. Statt dessen wird -
anlaesslich der Antifa-Demo - erneut ueber die Einfuehrung eines
Vermummungsverbotes nachgedacht, zusaetzlich gibt es Plaene den
Heldenplatz gaenzlich fuer politische Manifestationen zu verbieten.
Auf jeden Fall plant das gleiche Spektrum, dass bereits die
Demonstration am 13. April organisiert hat - eine Koalition von offen
neonazistischen Kreisen und dem deutschnationalen
burschenschaftlichen Vorfeld der FPOe - bereits den naechsten
Aufmarsch. Am 8. Mai, dem Jahrestag der Kapitulation
Hitler-Deutschlands, soll - erneut am Heldenplatz - der "totalen
Niederlage" und den deutschen Opfern des 2. Weltkriegs gedacht
werden. Festredner ist dort uebrigens der
FPOe-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Jung, im Vorfeld soll auch eine
- von der FPOe-StudentInnenorganisation Ring freiheitlicher Studenten
(RFS) veranstaltete - Diskussionsveranstaltung unter dem
bezeichnenden Titel "Selbstachtung statt Selbsthass - Neuer Umgang
mit der Zeitgeschichte" stattfinden. Als Redner geplant ist neben
FPOe-Volksanwalt Ewald Stadler auch der deutsche Rechtsextremist
Claus Nordbruch, der zwischenzeitlich in Suedafrika lebt und "keine
Beruehrungsaengste" mit dem neonazistischen Milieu hat, wie er in
einem Interview mit der mittlerweile verbotenen Deutschen Division
der Naziskinheadorganisation Blood & Honour unumwunden kundtat.
(Quellen: Eigenrecherche, http://www.doew.at)
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[2] Studie des Wiesenthal-Zentrums
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Der diesjaehrige Bericht des Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem ueber
die weltweite Ausforschung und Verfolgung von Nazi-Kriegsverbrechern
zeigt, dass Oesterreich weiterhin das Land mit den meisten
potenziellen Verdaechtigen und der geringsten Wahrscheinlichkeit,
dass sie jemals verfolgt werden, ist.
Der Nachlass der kommunistischen Regimes in Osteuropa eroeffnet seit
Maerz 2001 zahlreiche neue Moeglichkeiten, in Archiven
Kriegsverbrecher in Deutschland und Oesterreich auszuforschen.
Oesterreich hat jedoch im Vergleich zu anderen Staaten nicht den
geringsten Fortschritt in der Verfolgung von Kriegsverbrechern
aufzuweisen.
(Quelle: http://derstandard.at)
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[3] Mayday 2000 Graz
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Die politische Situation in Graz ist sowieso eine Katastrophe.
Insbesondere ist es aber diese politische Gruppe, die gerne fuer
alles boese - weil kritische - herhalten muss. Die Liste der Straf-
und Verwaltungsverfahren gegen "Mayday 2000 Graz" AktivistInnen ist
lang und in vielen Faellen ziemlich absurd (sowohl der
"strafwuerdige" Grund, als auch die nachfolgenden Gerichtsurteile).
Erst im April hatte der UVS Steiermark entschieden, dass der Ruf
"Stoiber ist ein Rassist" im Publikum einer OEVP-Wahlveranstaltung
(mit Anwesenheit Stoibers, CSU/CDU Kanzlerkandidat in der BRD) eine
"Anstandsregelverletzung" darstellt. Dieser Ruf habe das "sittliche
Befinden der OeVP-SympatisantInnen" gestoert"...
Die juengste Klage gegen eine Mayday-Aktivistin reichte ein
sozialdemokratischer Polizeigewerkschafter ein. Der Grund: Ein von
der betroffenen Aktivistin mitunterzeichneter LeserInnenbrief ueber
das Vorgehen einiger BeamtInnen der Sondereinheit Taurus gegen
DemonstrantInnen anlaesslich derselben Wahlkampfveranstaltung. Die
Klage lautet auf Widerruf und Unterlassung insbesondere zweier Saetze
dieses LeserInnenbriefs mit einem eingebrachten Streitwert von ca.
5000 Euro. Mayday 2000 Graz kann jegliche auch internationale
Unterstuetzung jedenfalls dringend brauchen!
Bankverbindung: Sparbuch Nr.: 32 226 185. BLZ: 38 000. Bezeichnung:
MayDay2000 Graz
(Quelle: http://mayday.widerstand.org)
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[4] Mit Rassismus gegen Drogen
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In Graz wird seit Monaten von der FPOe und verschiedenen
Lokalzeitungen eine "Anti-Drogen Kampagne" betrieben. Auf einer
Homepage der FPOe wird mit einem schwarzen Wolf und dem Slogan
"Drogendealer sind Moerder" auf die rassistische Hetze gegen
Schwarze angespielt. Nun wurde von der FPOe sogar eine "Buergerwehr"
initiiert, die den angeblich schwungvollen Drogenhandel vor den
Schulen erschweren will.
Hoehere Beamte der Grazer Polizei sprachen sich schon mehrmals gegen
die uebertriebene Angst vor Drogenmissbrauch in Graz aus und gaben
auch jetzt bekannt, nicht mit der Buergerwehr zusammenzuarbeiten. Die
lokalen Sozialdemokraten sammelten 10.000 Unterschriften gegen die
"Buergerwehr" und wollen statt dessen mehr Polizei-Dienstposten. Die
Gruenen planen dagegen eine parlamentarische Anfrage wegen der
privaten Beteiligung eines Spitzenkandidaten der Polizeigewerkschaft
AUF (FPOe) an der "Buergerwehr".
(Quelle: http://derstandard.at)
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[5] Marcus Omofuma ist tot.
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Die drei dafuer zustaendigen Fremdenpolizisten bleiben auch nach
Prozessende in Freiheit. Die Fremdenpolizisten hatten Marcus Omofuma
verschnuert, verknebelt und verklebt abzuschieben versucht (siehe
boeses:oesterreich 0302). Laut dem noch nicht rechtskraeftigen Urteil
sind sie schuldig der "fahrlaessigen Toetung unter besonders
gefaehrlichen Verhaeltnissen" und erhielten jeweils 8 Monate bedingte
Haft. Der urspruengliche Vorwurf "Quaelen eines Gefangenen mit
Todesfolge" wurde fallengelassen.
In der Urteilsbegruendung sah das Gericht den Erstickungstod Marcus
Omofumas als erwiesen an, wertete allerdings zentrale
Argumentationslinien der Verteidigung (u.a. Harald Ofner,
Justizsprecher der FPOe im Parlament) als Milderungsgruende: Die drei
Vollzugsbeamten waren nicht alleine schuldig, auch da das
Mundverkleben von hoechsten Stellen (zb. Innenministerium) geduldet
wurde. Ausserdem trage auch Marcus Omofuma selbst schuld an seiner
Ermordung : Waere er nicht gestorben, haette er eine Anzeige wegen
"Widerstand gegen die Staatsgewalt" bekommen muessen...
(Quelle: http://www.no-racism.net/racismkills)
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[6] Parlamentarische "Schnueffelarbeit"
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Nachdem die SPOe mit der "Arbeitslosenverwaltung" bzw. dem
Arbeitsmarktservice (AMS) wohl einigen uebertriebenen Unsinn
getrieben hatte, installierte das Parlament einen
Untersuchungsausschuss; an sich mit dem Zweck, die moeglicherweise
gesetzeswidrigen Handlungsweisen der SP-nahen Firma Euroteam (zur
"Arbeitslosenverwaltung" gegruendet) zu eruieren. Doch nach einigen
Parteiengeplaenkel kam die OeVP auf die Idee, eine mittlerweile
abgeschaffte Institution zur Unterstuetzung Langzeitarbeitsloser mit
in die Untersuchung einzubeziehen. So muessen bzw. mussten nun ca.
250 Vereine/ Organisationen - vom Tatblatt-TraegerInnenverein bis zur
"Thomas Prinzhorn Beteiligungs-GesmbH" - mit u.a.
MitgliederInnenlisten und Finanzierungsplaenen ins Parlament.
Damit nicht genug, gibt es nun einen neuen FPOe-"Sachverstaendigen"
im U-Ausschuss: Martin Hobek ist schlagender Burschenschafter, Autor
in den rechtsextremen Blaettern "Aula" und "Eckhartbote" und gab
schon einmal ein "Recherche"-Buch ueber die oesterreichische Linke
heraus ("Molotow-Muesli"). So einfach ists hierzulande, Anti-Antifa
Arbeit zu leisten.
(Quellen: http://www.tatblatt.net / http://derstandard.at)
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[7] Botschaft geraeumt
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Die Botschaft besorgter BuergerInnen, mitunter Ausgangspunkt der
woechentlichen Donnerstagsdemonstrationen, existiert(e) seit
9.Februar 2000 und wird seither rund um die Uhr betreut;
notwendigerweise, schliesslich ist der gewaehlte Ort am Ballhausplatz
besetzt. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Hofburg und dem
Heldenplatz gehoert das Botschaftsgelaende zum Zustaendigkeitsgebiet
der sogenannten "Burghauptmannschaft", deren uebergeordneter Chef
OEVP-Minister Bartenstein einer schlagenden deutschnationalen
Burschenschaft angehoert. Eben jene "Burghauptmannschaft" fuehrte am
24.April 2002 mithilfe eines privaten Sicherheitsdienstes eine erste
Raeumung durch, was sie dank fleissigem Wiederaufbau bis zum 26.
April noch viermal wiederholten musste. Die Polizei war zwar jedesmal
vor Ort, schritt aber nicht ein.
Seither ist die Botschaft immerhin ein paar Tage unbelaestigt. Von
dem abgesehen, die Botschaft bleibt auf alle Faelle!
(Quellen: http://www.ballhausplatz.at http://botschaft.cjb.net)
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[8] Der Justizminister loest den Jugendgerichtshof auf
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Auch wenn Gefaengnisse sehr abzulehnen sind, hat es bis jetzt in
Oesterreich eine relativ liberale Einrichtung gegeben: den
Jugendgerichtshof. Er wurde 1928 gegruendet, weil Gerichte
Jugendliche nicht nur strafen, sondern schlimmeres verhindern sollen.
Ein besonderes Strafrecht, besondere Haftbedingungen und mehr
Ausbildung und soziale Begleitung haben die Rueckfallraten in manchen
Bereichen auf 16% verringert.
Zum Vergleich: das weit restriktivere Strafrecht bei Erwachsenen
bringt eine Rueckfallrate von bis zu 80 %. Die relativ niedrige Rate
bei Jugendliche ist vor allem auf die Trennung von jungen Gefangenen
von Erwachsenen zurueckzufuehren.
Dies soll sich nun aendern. Blau/Schwarz setzt auf mehr Haerte:
Lebenslang fuer Dealer, volle Strafmuendigkeit ab 18, mehr Repression
statt Therapie. Und wie "Der Standard" vom 22. 4. berichtet, hat sich
Justizminister Boehmdorfer auf "Bildungsreise" in den Iran begeben.
Waehrend seines dreitaegigen Besuches sind Gespraeche mit den Spitzen
der iranischen Justiz ueber eine engere Kooperation, vor allem im
Bereich der Jugendkriminalitaet, geplant...
(Quelle: http://derstandard.at)
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[9] Touristen unerwuenscht?
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Funf junge Touristen aus Polen freuten sich noch, ohne Aufenthalt die
oesterreichische Grenzkontrolle passieren zu koennen. Aber gerade das
Fehlen des sonst dort eingetragenen Sichtvermerkes war der Grund, aus
dem sie von Wiener Polizisten bei einer Personenkontrolle in
Schubhaft genommen wurden. Die Jugendlichen mussten sich nackt
ausziehen und 4 Tage lang verschiedene Erniedrigungen gefallen
lassen, danach wurden sie nach Polen abgeschoben.
(Quelle: http://derstandard.at)
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[10] Asylwerberin trotz Schwangerschaft in Schubhaft
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Eine 19-jaehrige Armenierin sitzt derzeit mit ihrem Mann, dessen
Mutter und Bruder in Wien in Schubhaft. Am 6. April 2002 reiste die
Familie nach Oesterreich, um hier einen Asylantrag zu stellen. Die
Bezirkshauptmannschaft Gmuend verhaengte umgehend die Schubhaft sowie
ein 5-jaehriges Aufenthaltsverbot. Obwohl die Frau im 4. Monat
schwanger ist, bleibt die Haft aufrecht. Eine Intervention des
Schubhaft-Sozialdienst Wien (SSD) blieb bisher ohne Erfolg. Die Frau
und ihr Mann befinden sich in getrennten Zellen und kaennen sich
derzeit nur im Rahmen der Betreuungsgespraeche des SSD sehen.
Schwangerschaft ist laut Anhalteordnung kein Grund von der Schubhaft
Abstand zu nehmen, bei einer regulaeren Verwaltungsstrafe hingegen
sehr wohl. Es liegt jedoch stets im Ermessen der jeweiligen Behoerde
zu entscheiden, ob Schubhaft verhaengt wird oder nicht.
(Quelle: http://diestandard.at)
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[11] Im Kampf gegen die Benes Dekrete
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Am Sonntag den 14. April hielt die Wiener FPOe ihren Parteitag ab.
Hilmar Kabas wurde als Obmann bestaetigt und nuetzte die Gelegenheit
auch gleich, das Lieblingsthema der FPOe und der oesterreichischen
Revanchisten/Revisionisten die sog. "Benes Dekrete" anzureissen.
Zumal die Erfahrung der letzten Wochen im Zusammenhang mit den
besagten Dekreten (und dem "Temelin Volksbegehren" - siehe
boeses:oesterreich 0102) deutlich gemacht hat, wie gross der Zuspruch
in Oesterreich zu antislawischen Kampagnen ist, bei denen nebenbei
- abgesehen von der immanenten Leugnung des Holocausts - die
Ergebnisse des 2. Weltkrieges in Frage gestellt werden koennen.
Dieses Mal diente der FPOe eine Aussage von EU-Erweiterungskommisar
Verheugen, der in Prag kuerzlich sagte, die Benes-Dekrete wuerden in
den Beitrittsverhandlungen Tschechiens keine Rolle spielen dazu, das
Thema auf elegante Art und Weise als Dauerschlager im politischen
Diskurs Oesterreichs zu installieren. Hilmar Kabas meinte dazu am
Sonntag: "Verheugen gehoert von allen, die sich zu Europa bekennen,
wirklich davongejagt." Und FPOe-Klubchef Peter Westenthaler erging
sich, in Anspielung auf ein Computerspiel in dem es darum geht
Moorhuehner zu erlegen, in der Vermutung Verheugen wuerde "auf
EU-Ebene nur mehr Moorhuhn-Verheugen genannt" werden, "weil er so
feig ist". Um was es der Rechten in Oesterreich geht ist klar.
Tschechien soll gezielt destabilisiert, voelkische Kategorien im
grossen Rahmen wiederbelebt und der Beitritt gleichberechtigter
slawischer Staaten in die EU verhindert werden. Was haben
schliesslich die Slawen in Europa verloren?
(Quelle: http://derstandard.at)
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[12] Weltklasse - Uni
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Bildungsministerin Gehrer (OeVP) hat einen Entwurf fuer ein neues
Universitaetsgesetz vorgelegt (Originaltext nachzulesen unter
http://www.weltklasse-uni.at ). Unter dem Stichwort "Autonomie" soll
den Universitaeten in Wahrheit der letzte Rest von Autonomie genommen
werden und parteipolitischen Einflussnahme ermoeglicht werden. Ein
Universitaetsrat soll ku"nftig die zentralen Richtlinien vorgeben,
wobei drei der fuenf Ratsmitglieder von der Regierung ernannt werden
sollen. Abgeschafft werden die wichtigsten demokratischen Gremien und
somit das Mitspracherecht der Studierenden. Die Unis sollen zu
leistungsorientierten Ausbildungszentren fuuer die Elite werden und
nach Managementkriterien effizient gefuehrt werden - Klasse statt
Masse!
Und auch in diesem Gesetz gilt: "Oesterreich zuerst!": Bei geringer
Anzahl an Studienplaetzen sollen "Inlaender" bevorzugt und fuer die
weitere Zulassung von auslaendischen Studierenden Kriterien
festgelegt werden. Der Numerus clausus Rassismus also. Na dann, auf
zur Weltklasse!
(Quellen: http://www.oeh.univie.ac.at und http://www.oeh.ac.at)
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[13] Spaeter Widerruf
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Vor 2 1/2 Jahren gab Joerg Haider zwei RedakteurInnen der Wiener
Stadtzeitung "Falter" ein Interview. Wenig spaeter bestritt Joerg
Haider in einer Sendung des ORF, jemals dieses Interview gegeben zu
haben. Jetzt wurde den JournalistInnen endlich recht gegeben und
Joerg Haider musste in einer Hauptnachrichtensendung diese
Behauptung oeffentlich widerrufen. Eine Kampagne der FPOe mit Joerg
Haider lief uebrigens mal unter dem Motto: "Er hat euch nicht
belogen"....
(Quelle: http://derstandard.at)
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[14] Zivildienst Privatisiert
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Neoliberale Wirtschaftsdogmen stehen in Oesterreich hoch im Kurs.
Nunmehr wurde auch die Verwaltung des staatlichen Zwangsdienstes (es
sei denn, mann geht zum Militaer) privatisiert. Der glueckliche
Gewinner dieses Auftrags ist das Rote Kreuz (einer der
oesterreichischen Rettungsdienste), das schon bisher die meisten
Zivildiener zugewiesen bekam (und als sogenannte
"Blaulichtorganisation ca. 450,- euro pro Zivildiener erhaelt). Nun
darf sich das Rote Kreuz selbst bedienen, und die anderen
ZivildiensttraegerInnen werden wohl mehr als bisher durch die Finger
schauen ... Von dem abgesehen gerade grosse
"ZivildienstarbeitgeberInnen" erfahrungsgemaess die Rechte der
Diener klein schreiben. Das Rote Kreuz bildet da keine Ausnahme.
(Quellen: http://www.zivildienst.at und http://derstandard.at)
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EPILOG
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Falls ihr diese Aussendung nicht mehr von uns haben moechtet,
schreibt uns einfach ein kurzes Mail. Bitte schaut aber zuerst, ob
ihr das betreffende Mail auch wirklich DIREKT von uns bekommen habt,
sonst muesst ihr euch halt an die netten Leute wenden, die diese
Aussendung weitergeschickt haben ;-)))))
Umgekehrt geht das natuerlich auch (und freut uns auch viel mehr).
Wer/welche in Zukunft direkt von uns, und damit auch garantiert alle
unsere Aussendungen, kriegen moechte mailt uns einfach mit dem Wunsch
in unseren Verteiler aufgenommen zu werden (Und auch hier noch mal
der Hinweis: Schreibt wenn moeglich bitte in deutsch oder englisch!).
Noch einfacher koennt ihr den Newsletter auf unserer Homepage
( http://www.raw.at) im Bereich "Kontakt" bestellen. Einfach
e-mail-Adresse ausfuellen, die gewuenschte(n) Sprache(n) auswaehlen
und ab damit!
In diesem Sinne
bis zum naechsten Mal
KEIN FRIEDE MIT OESTERREICH!!!
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