Berlin: Israel-Konferenz
Internationale Konferenz vom 10. bis 12. Mai 2002 in Berlin /Audimax der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Berlin-Mitte.
Freitag, 10. Mai, Podiumsdiskussion, (Eintritt 3 Euro)
19 Uhr Die Juden und Europa 2002
Der Antisemitismus in Europa hat seit der Terror-Intifada ein Ausmaß erreicht, dass die permanente Bereitschaft zu Pogrom und dessen Duldung in breiten Bevölkerungsschichtehinlänglich beweist.
Zugleich wendet sich Europa - und in Europa Deutschland in besonderer Weise - politisch gegen Israel. Über den Kurs vom Appeasement gegenüber dem islamischen Faschismus zum Antizionismus diskutieren Vertreter aus verschiedenen europäischen Ländern.
Martin Cüppers, Historiker, Berliner Bündnis gegen IG Farben
Thomas von der Osten-Sacken (Journalist, Frankfurt/Main)
Stephan Grigat (Café Critique, Wien)
Yossef Levy (Botschaft des Staates Israel)
Jeremiah Riemer, Ph.D. (Politikwissenschaftler, Washington D.C.)
Dr. Shimon Samuels (Simon Wiesenthal-Center, Paris)
Moderation: Bernd Beier (Redaktion Jungle World, Berlin)
Samstag, 11. Mai: Foren, (Eintritt 5 Euro)
10.00 - 12.00
Der "ehrbare Antisemitismus": Deutsche Linke, die Juden und Israel
Warum reagieren deutsche Linke so empfindlich, wenn ihr Antizionismus als Antisemitismus entlarvt wird? Gibt es einen Unterschied zwischen dem Joseph Fischer, der in Algier Arafat zujubelte, und dem Joseph Fischer, den Arafat in Ramallah herzte? Ist es Zufall, dass die Gegner der Globalisierung auch die Gegner Israels sind?
Michel Lang (Korrespondent Radio J Frankreich, Berlin);
Gerhard Scheit (Café Critique, Wien);
Michael Holmes (Berliner Bündnis gegen IG Farben)
Moderation: Horst Pankow (Redaktion Bahamas, Berlin)
12.30 - 14.30
Islamischer Faschismus: Tugendterror und Elendsverwaltung
Während mit Israel der einzige bürgerlich-liberal verfasste Staat der Region zur Disposition gestellt wird, gilt die Islamisierung der arabischen Staaten als Wiedergeburt der Tradition in Zeiten der Entwurzelung. Warum wird die Rückbesinnung auf die Gemeinschaft in
Deutschland so begeistert aufgenommen? Was sind das eigentlich für Staaten, mit denen die Deutschen einen ?kritischen Dialog" führen? Warum fordern Linke ausgerechnet dann Toleranz, wenn die Taliban angegriffen werden? Warum gerät ihre Völkerfreundschaft nicht ins Wanken, wenn die palästinensische Nationalbewegung unverhohlen zum Töten von Schwulen und Juden aufruft?
Justus Wertmüller (Redaktion Bahamas, Berlin)
Claudia Dantschke (Journalistin)
Thomas Uwer (Wadi e.V., Berlin)
Moderation: Andrea Woeldike (Publizistin, Hamburg)
15.30 bis 17.30
Grenzen der Emanzipation: Zionismus und Kommunismus
Angesichts des deutschen Faschismus verbündeten sich zuerst in Spanien und später vor allem in Osteuropa zionistische mit kommunistischen Organisationen. Dieses Bündnis wurde seit der Gründung des Staates Israel immer prekärer und zerbrach endgültig mit dem Sechs-Tage-Krieg 1967, als die Linke sich der Solidarität mit den Palästinensern verschrieb. Viele jüdische Kommunisten und Sozialisten gaben angesichts der antisemitischen Wirklichkeit der Sowjetunion ihre Hoffnung auf, dass mit der Weltrevolution der Antisemitismus beseitigt werden würde. Gibt es dennoch verschüttete Verbindungen zwischen Zionismus und Kommunismus?
Joachim Bruhn (Initiative Sozialistisches Forum, Freiburg)
Simone Dinah Hartmann (Café Critique, Wien)
Moderation: Tjark Kunstreich (Berliner Bündnis gegen IG Farben, Berlin)
18.00 Es geht um Israel.
Abschlussdiskussion über die Perspektiven der Kritik an der deutsch-europäischen Nahostpolitik und der Solidarität mit Israel.
Prof. Benny Morris (Historiker, Be'er Sheeva)
Ilka Schröder (MdEP, Brüssel)
Christian Schmidt (Berliner Bündnis gegen IG Farben)
Referentinnen und Referenten der Foren
Moderation: Uli Krug (Redaktion Bahamas)
Sonntag, 12. Mai
11.00 - 13.00
Kundgebung vor dem Auswärtigen Amt, Werderscher Markt 1, Berlin-Mitte Solidarität mit Israel! Gegen Antisemitismus, Nationalismus und Antiamerikanismus!
Die Konferenz wird vom Berliner Bündnis gegen IG Farben veranstaltet.
Es rufen auf:
Antifaschistische Aktion Dortmund, AK Antifa Gießen, Antideutsche Kommunisten Berlin, Café Critique (Wien), Revolutionäre AntifaschistInnen (Hamburg), Initiative Verteidigt Israel (Kiel), Basisgruppe Politikwissenschaft (Wien), Redaktion Bahamas, Antifa Duisburg, Antideutscher Zirkel Rudolstadt, Joseph-Mohren-Fraktion (Detmold), Initiative Freundschaft mit Israel (Bremen), Gruppe offene Rechnungen (Berlin), Antideutsche Gruppe Wuppertal, Antideutsche Initiative Herzogenaurach, Antipostfa Recklinghausen, Gruppe Pro Israel (Thüringen), Gruppe Casablanca (Köln), Antinationale Gruppe Bremen, Marburger Bündnis gegen IG Farben, Antinationale Gruppe Leipzig, Les Croquembouches (Frankfurt), Initiative Sozialistisches Forum (Freiburg), Israelitische Kultusgemeinde Dortmund
Weitere UnterstützerInnen sind willkommen.
Die Kundgebung wird vom Berliner Bündnis gegen IG Farben in Kooperation mit Beate Klarsfeld (Les Fils et Filles des Déportés Juifs de France, Paris) veranstaltet.
Buendnis.gegen.IGF@web.de
http://www.israel-solidaritaet.com
Tel. 030/623 69 44
Es geht um Israel, PF 62 06 28, 10796 Berlin
Leider ist der Kongress mit großen finanziellen Schwierigkeiten belastet. Von den üblichen linken und liberalen Stiftungen, Organisationen und Gruppen gibt es keine finanzielle Unterstützung,
was gerade nach den fortgesetzten Angriffen auf jüdische Einrichtungen in Deutschland und Europa als politischer Skandal bezeichnet werden muss. Für die Finanzierung des Kongresses, insbesondere für die Öffentlichkeitsarbeit und die Erstattung von Reise- und Übernachtungskosten, sind die Organisatoren allein auf Spenden angewiesen:
A. Mattern, Kto 5666 1890 02, Berliner Volksbank, Blz 100 90000
|