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Berlin: Gelöbnis der Bundeswehr am 20. Juli 2002

Die Bundeswehr wird am 20. Juli 2002 ein "feierliches" Gelöbnis durchführen. Das Kriegsministerium will mit diesem 4. Gelöbnis an einem 20. Juli am Bendlerblock in Berlin-Tiergarten eine neue Taditionslinie festigen.
Wir wollen mit einem eigenen Beitrag die Feierlichkeit bereichern und laden deshalb zu einem Vorbereitungstreffen ein:
Montag, 3. Juni, 20 Uhr

Rosa-Luxemburg-Str. 19
Büro JungdemokratInnen/Junge Linke

Die Bereicherung durch uns ist notwendig, weil:

· der Rückgriff auf den militärischen Widerstand Teile der Wehrmacht sauberwaschen und die
Bundeswehr in eine antifaschistische Tradition stellen soll. Unterschlagen wird, dass viele der am
Putschversuch beteiligten Soldaten an Verbrechen der Wehrmacht direkt beteiligt waren, den
verbrecherischen Krieg grundsätzlich unterstützten, erst im Zeichen der bevorstehenden militärischen
Niederlage bereit waren, gegen Hitler zu putschen und alles andere als demokratische Vorstellungen
hatten.
· der Bendlerblock weniger ein Ort des Widerstands war, als vielmehr die Schaltzentrale der
Wehrmacht. Dort hat das Oberkommando der Wehrmacht seit 1938 die verbrecherischen Kriege vorbereitet
und geplant. Damit dieser Ort erneut einer Regierung als Verteidigungsministerium dienen kann, wird
ein Teil seiner Geschichte ausgeblendet.
· das militärisch-staatliche Abfeiern des 20. Juli den vielfältigen Widerstand gegen den
Nationalsozialismus einseitig funktionalisiert, zum "Deutschen Widerstand" stilisiert wird und der
Widerstand anderer bewußt ausgeblendet.
· Gelöbnisse grundsätzlich Ausdruck antidemokratsicher Gesinnung sind und Soldaten öffentlich ihre
Tötungsbereitschaft geloben.
· Gelöbnisse der gesellschaftlichen Kriegsvorbereitung und der Normalisierung des Militärischen
dienen.
· sich die Bundeswehr an der weltweiten Kriegsführung gegen den "Internationalen Terrorismus"
beteiligt.

Bis zum 3. Juni

 

30.05.2002
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Antimilitarismus]  Zurück zur Übersicht

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