nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Berlin: DISTOMO - TAG am 10. Juni 2002

Wir gedenken der Opfer der Verbrechen von Wehrmacht und SS-Verbänden

Distomo, ein Dorf unweit des antiken griechischen Ortes Delphi, ist seit
der Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland durch griechische Opfer
von Wehrmachtsverbrechen und der Androhung, das Goethe-Institut in Athen
zu pfänden, dem Vergessen entrissen. Am Nachmittag des 10. Juni 1944
wurden 218 Bewohner Distomos von deutschen Soldaten unter dem Vorwand
der Partisanenbekämpfung auf unbeschreibliche Art niedergemetzelt.
Die Massaker - in Distomo und in über 100 anderen griechischen Orten -
waren schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Am gleichen Tag ermordeten deutsche Truppen die Einwohner des
französischen Ortes Oradour-sur-Glane und vernichteten das Dorf. Zwei
Jahre zuvor - ebenfalls am 10. Juni - wurde im tschechischen Lidice nach
dem Attentat auf Heydrich die erwachsene Bevölkerung ermordet und die
Kinder deportiert.
Diese Orte stehen stellvertretend für unzählige Orte in den von
Deutschen besetzten Gebieten, in denen Wehrmachts- und SS-Verbände
Kriegsverbrechen begangen haben.
Die Bundesrepublik verweigert bis heute den Dialog mit den Opfern und
setzt auf "geräuschlose Entsorgung" ihrer Entschädigungsforderungen, wie
die aktuelle Auseinandersetzung mit den griechischen Forderungen zeigt.
Wir verlangen, dass die Bundesregierung den Forderungen griechischer
Opfer und ihrer Hinterbliebenen nach materieller Entschädigung
nachkommt! Wir fordern die deutsche Öffentlichkeit auf, sich ihrer
Verantwortung aus der deutschen Geschichte zu stellen!
Wir laden ein ins Haus der Demokratie und Menschenrechte:
Montag, 10. Juni 2002 um 19.00 Uhr im Robert-Havemann-Saal
60 Jahre danach endlich entschädigen!
Kein Vergessen den Wehrmachts- und SS-Verbrechen!
Podiumsdiskussion mit Martin Seckendorf (Historiker); Dietrich Eichholtz
(Wirtschafthistoriker); Gerhard Fischer (Bundessprecher der VVN-BdA) und
-Vertreter des Nationalkomitee für die griechischen
Entschädigungsforderungen (angefragt) anschließend: "Distomo -
kaltblütiger Mord" (Film)
Donnerstag, 13. Juni um 19.30 Uhr:
Gegen das Vergessen - Das Massaker von Lidice
Vortrag von Marit Grimm (Mütter gegen den Krieg) mit anschließendem
Gespräch
Veranstaltungsort:
Haus der Demokratie und Menschenrechte Greifswalder Straße 4, 10405
Berlin /
nahe Alex, Tram (2, 3, 4) und Bus (200, 142, 257) /"Am Friedrichshain"
Tel.: 030-20165520 /030-2043506
Fax 030-2041263 www.hausderdemokratie.de

 

01.06.2002
Berliner Initiative "Griechenland unterm Hakenkreuz"   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht