Weißensee: Neonazi-Übergriffe beim Blumenfest
Um der massiven Präsenz von Neonaziparteien und deren Anhängern auf
dem alljährlichen "Blumenfest" zwischen dem 21. und 23. Juni in
Berlin-Weißensee entgegenzuwirken, beteiligte sich das nordberliner
"Antifaschistische Aktionsbündnis III" [A3] in diesem Jahr an einem
breiten Bündnis antirassistischer und antifaschistischer Gruppen.
Auch die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks und Teile des
Bezirksamtes unterstützten Aktivitäten gegen die Präsenz von
Neonaziparteien auf dem ?Blumenfest?.
In den vergangenen Jahren initiierten insbesondere NPD und
Republikaner auf dem ?Blumenfest? massive Propagandaschlachten; an
den Abenden entwickelte sich das Volkfest zunehmends zu einer Gegend,
in der sich Nichtdeutsche und Nichtrechte aufgrund befürchteter
Neonaziübergriffe nicht bewegen konnten. Neonazis und recht
Hooligans starteten Verfolgungsjagden gegen all jene, die nicht in
ihr Weltbild paßten.
So kam auch in diesem Jahr zu gezielten Angriffen seitens der
Rechtsextremisten und rechter Hooligans auf Festbesucher. Als sich
gegen 19 Uhr Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines auf dem Blumenfest
durchgeführten antifaschistischen Picknicks auf den Heimweg machten,
wurden sie von etwa 50 Neonazis und Hooligans verfolgt und später
angegriffen. Bei diesem Angriff gab es mehrere Verletzte. Trotz den
klaren Täter-Opfer-Rollen erteilte die massiv präsente Polizei später
Platzverweise für Personen, die sie dem ?linken Spektrum? zurechnete.
Diese Platzverweise betrafen das gesamte Festgelände.
Von wem diese Naziübergriffe vorbereitet und durchgeführt werden, ist
offensichtlich. So wurde der Stand der NPD in diesem Jahr nicht nur
von Parteikadern sondern ebenso von Mitgliedern aus dem
gewaltbereiten und terroristischen Spektum sogenannter ?Freier
Kameradschaften? betrieben und ?beschützt?. Diese Personen sind für
Angriffe auf Nichtdeutsche oder - unter der Bezeichnung ?Anti-Antifa?
- auf politische Gegner berüchtigt. Die Zusammenarbeit zwischen NPD
und ?Kameradschaften? ist äußerst vielseitig. Sei es die gemeinsame
Organisation von Aufmärschen oder eben - wie auf dem ?Blumenfest?
praktiziert - das Betreiben von Ständen und die gemeinsame
Durchführung von Übergriffen .
Um gegen die Provokation und Angriffe der Neofaschisten zu
protestieren und Alternativen aufzuzeigen, präsentierten sich auf dem
Fest mehrere antirassistische und antifaschistische Projekte mit
Ständen - darunter auch das [A3]. Zudem wurde eine Infowand erstellt,
die sich direkt neben dem NPD-Stand befand und über die Aktivitäten
der Partei informierte und Zivilcourage einforderte. An einem
antifaschistischen Picknick, das in unmittelbarer Nähe zum NPD-Stand
durchgeführt wurde, beteiligten sich mehr als 100 Menschen.
Das [A3] fordert von den Festveranstaltern, sich dem Problem nicht
wie bisher zu verschließen und Rechtsextremisten gegenüber klare
Worte zu finden, daß sie auf dem Fest nicht gewünscht sind. Zudem
verurteilen wir die Einsatztaktik der Berliner Polizei, die erneut
bewiesen hat, wen sie für die Verursacher sogenannter
?Auseinandersetzungen zwischen
rivalisierenden Jugendgruppen? hält: Couragierte Neonazigegner.
Für eventuelle Fragen steht Ihnen das [A3] telefonisch unter
0175-8578761 zur Verfügung.
Antifaschistisches Aktionsbündnis III [A3]
Postfach 580724, 10415 Berlin
Infotelefon: 0175-8578761
Internet a3.antifa.de
EMail: a3.berlin@firemail.de
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