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Aachen: Autonome Zentren erkämpfen und verteidigen!

Autonome Zentren erkämpfen und verteidigen!

Mit der Schließung des selbstverwalteten Kulturzentrums "Autonomes
Zentrum" (AZ) am Hauptbahnhof Aachen ist vorläufig auch der letzte
Flecken alternativer Kulturarbeit aus dem Stadtbild verschwunden. Als
Vorwand für die unerwartete amtliche Schließung hat die Stadt Aachen
brandschutzrechtliche Bedenken angeführt - ein Hohn, wenn man bedenkt,
daß immer wieder Begehungen stattgefunden haben, die zu keinerlei
Beanstandungen führten. Die gesamte Entwicklung und eine entsprechende
Einschätzung ist unter  http://www.az-aachen.de nachzulesen.

Der tatsächliche Hintergund der AZ-Schließung dürfte eine zunehmende
Ausgrenzungspolitik sein, die bereits seit geraumer Zeit auch in Aachen
betrieben wird. Für MigrantInnen, Obdachlose und Drogenabhängige werden
von Seiten der Behörden no-go-areas geschaffen, in denen
Bundesgrenzschutz, Polizei und Ordnungsamt mit gnadenloser Härte eine
regelrechte Vertreibungspolitik betreiben oder umsetzen. Soziale
Einrichtungen und Jugendtreffs werden durch die Kürzung öffentlicher
Mittel in den Ruin getrieben. Nun trifft es den Versammlungs- und
Veranstaltungsort verschiedener Subkulturen am Hauptbahnhof. Wer nicht
in das Bild des angepaßten Spießbürgers paßt, soll aus dessen Blickfeld
verschwinden - das ist deutsche Normalität - das wird mehr und mehr auch
Aachener Normalität!

Das AZ Aachen war in den letzten Jahren kein klassisches Autonomes
Zentrum. Linke und linksradikale Politik konnte hier allenfalls marginal
stattfinden. Es war vielmehr ein Ort, an dem viele verschiedene
Subkulturen ein mehr oder weniger harmonisches Beisammensein leben
konnten. In diesem Sinne ist es auch als soziale Einrichtung zu
begreifen - insbesondere randständige Jugendliche, die für die
zuständigen Behörden nicht erreichbar waren, haben hier einen Platz des
persönlichen sozialen Friedens gefunden. Der Angriff der Stadt Aachen
auf das AZ ist somit weniger als ein politischer zu begreifen, sondern
vielmehr als einer auf den gesamtgesellschaftlichen Frieden der Stadt.

Diese Entwicklung - wie sie in vielen deutschen Großstädten bereits
länger zu beobachten ist - wird mit Stillhalten, mit bravem Wegsehen
oder mit formalen Protestformen nicht aufzuhalten sein. Die Spielregeln
bei dieser Form von Widerstand bestimmen und beherrschen die
Verantwortlichen für diese Politik.

Auch wenn in der momentanen Situation die Rettung des AZ eine gewisse
Priorität hat, dürfen politische Forderungen hier nicht halt machen. Für
den sozialen Frieden in Aachen ist nicht nur das bisherige AZ dringend
erforderlich, sondern Aachen braucht 1, 2, 3, viele selbstverwaltete
autonome und soziale Zentren - auch um der oben beschriebenen
Ausgrenzungspolitik einen gesunden Widerstand aus der breiten Mitte der
Bevölkerung entgegensetzen zu können! Diese Zentren werden nicht als
Geschenk vom Himmel fallen - sie müssen erkämpft werden.

Wachsende Wohnungsnot, soziale Repression gegen Studierende
(Studiengebühren) und Alltagsrassismus durch die Grenznähe
(Menschenjagden des BGS, Behördenwillkür) tun in einer Stadt wie Aachen
das übrige. Die Betroffenen der zunehmenden Ausgrenzungspolitik sind
viele - und viele können viel erreichen. Also seien wir realistisch -
und fordern das Unmögliche!

Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!!!

Kultur für alle - nicht nur für die Reichen!

Aktiver Widerstand gegen die Herrschenden!

Soziale Revolution - hier und weltweit!

Schafft 1, 2, 3, viele Autonome Zentren!

Demonstration:
Samstag, 26. Oktober 2002
Beginn 12 Uhr
Kugelbrunnen, Adalbertstraße Aachen
anschl. Plenum, Party, Aktionen

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Autonomes Antifaprojekt an den Aachener Hochschulen
 http://www.antifaprojekt.org
mailto: aachen@antifaprojekt.org

 

22.10.2002
Antifaprojekt an den Aachener Hochschulen    Zurück zur Übersicht

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