Bonn: Deutschland ehrt offiziell die Nazi-Propagandistin
Helene Riefenstahl -
Ehre, wem Ehre gebührt
Für den 12.12.2002 plant das "Haus der Geschichte der BRD" die
Eröffnung einer mehrmonatigen Ausstellung zu Ehren von Helene (Leni)
Riefenstahl.
Riefenstahl gehört zu den Menschen, deren Lebenslauf bei blosser
Kenntnis schon Ekel und Wut hervorruft. Dennoch verwundert es wenig,
dass gerade ihr eine Ausstellung im deutschen Nationalmuseum gewidmet
wird. In der Tradition deutscher "Vergangenheitsbewältigung" (sic:
ein Wort ist Programm) und in Erfüllung des Programms "Haus der
Geschichte" wird einmal mehr vorgeführt, dass Identitätsfindung in
diesem Land heisst, sich positiv auf den Nationalsozialismus zu
beziehen.
Auch wenn sie leugnet, ihre Taten beweisen es: Helene Riefenstahl
war, ist und bleibt eine wichtige Vertreterin des deutschen
Nationalsozialismus und prägte ihn mit. Protegiert von Hitler und
Göbbels setzte die glühende Hitlerverehrerin zwei NSDAP-Parteitage in
Szene und pries die Wehrmacht ("Sieg des Glaubens, 1933", "Triumph
des Willens, 1934", "Tag der Freiheit - Unsere Wehrmacht, 1935").
Für ihren Film "Tiefland" benutzte sie Sinti und Roma aus
Konzentrationslagern als KomparsInnen. Noch einmal: wir finden es
nicht erstaunlich, sondern typisch, dass ausgerechnet Riefenstahl
eine Jubelausstellung im "Haus der Geschichte" gewidmet wird.
Offensichtlich sehnen sich Deutschland und seine
AusstellungsgängerInnen so nach Adolf Hitler, dass sie auch die
letzten lebenden Knochen von seinem Tisch abnagen müssen.
Das sollte reichen, um Riefenstahl für alle Zeiten keinen Platz mehr
in der Öffentlichkeit zu lassen. Argumente können sonst auch nicht
mehr überzeugen.
Ehre, wem Ehre gebührt.
Scheiss Deutschland!
Kundgebung gegen diese Ehrung:
Donnerstag, 12.12.2002 um 19.00 Uhr
vor dem "Haus der Geschichte" in Bonn
Gruppe „hayir" Bonn
Internet: www.dse.nl/~hayir/
Kontakt: gruppe_hayir@yahoo.de
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