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Potsdam: Auf allen Ebenen! Mit allen Mitteln! Naziaufmarsch in Potsdam verhindern!

21.12.: Naziaufmarsch in Potsdam verhindern!

Auf allen Ebenen! Mit allen Mitteln!
Antifa-Aufruf gegen die Nazidemo am 21.12. in Potsdam

Für den 21.12.2002 haben die Freien Kameradschaften unter der Führung von Christian Worch in Potsdam eine Demonstration unter dem Motto "Schickt Schönbohm in die Wüste" angemeldet.

Nach dem Aufmarsch der NPD in Potsdam am 14. September 2002 unter dem Titel "Stoppt den massenhaften Zuzug von russischen Juden - Deutschland uns Deutschen" von der Polizei in ein abgelegenes Waldstück verlegt und damit quasi unterbunden wurde und das Innenministerium die für den 17. November 2002 geplante Kundgebung auf dem Soldatenfriedhof im brandenburgischen Halbe verboten hatte, versuchen nun die Freien Kameradschaften mit bürgerlichen Themen Demonstrationen durchzusetzen. Veranstalter der Demonstration am 21.12.2002 ist der Neonazi-Kader Christian Worch aus Hamburg, der bereits seit Mitte der 70er Jahre in der rechtsextremen Szene aktiv ist und bis zum Tod Michael Kühnens im April 1991 als dessen rechte Hand fungierte. Gegenwärtig kann Worch als der ideologische und organisatorische Kopf der Freien Nationalisten in Norddeutschland bezeichnet werden. Dabei versucht er, bundesweit eine flächendeckende Vernetzung der Freien Kameradschaften voranzutreiben.

Nach dem Verbot einiger neonazistischer Gruppierungen Anfang der 90er Jahre kam es zu Umstrukturierungen innerhalb der militanten rechtsextremen Szene. Der eine Teil des Spektrums schloß sich vor allem der NPD und den Jungen Nationaldemokraten an. Andere Teile reorganisierten sich in Form von so genannten Freien bzw. Unabhängigen Kameradschaften neu, da sie einerseits den Führungsanspruch, welchen die NPD für sich reklamierte, ablehnten. Andererseits auf diesem Wege evtl. zukünftigen Vereins- bzw. Parteiverboten entgehen wollten. Die Unabhängigen Kameradschaften werfen der NPD "bürgerliche Feigheit" vor, bezeichnen sich selbst als den eigentlichen "nationalen Widerstand" und betonen ihre "erbarmungslose Kampfbereitschaft". Als historisches politisches Vorbild dient ihnen die SA. Ähnlich wie die paramilitärische Schlägertruppe der NSDAP in den 20er und 30er Jahren bedienen sich die Unabhängigen Kameradschaften einer offen völkisch-antisemitischen, vermeintlich antikapitalistischen Rhetorik, die den "Stopp aller internationalistischen Einheitswelt-Phantastereien", der "Ausschaltung aller volksfeindlichen und naturfeindlichen Vorgänge in unserer Heimat" sowie (gemäß dem Programm der NSDAP) die "Bekämpfung der Zinsknechtschaft" fordert und die "Wiedererrichtung einer weitgehend autarken Volksgemeinschaft" postuliert.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß die NPD am 23. November 2002 in Potsdam unter dem Motto "Gegen US-Terror - Kein Blut für Öl!" hinter einem Leittransparent mit dem Aufdruck "Frieden schaffen ohne Waffen" aufmarschiert ist. Die oben genannten Ziele sollen im Stile der SA lautstark und handfest auf der Straße vertreten werden. Aufmärsche, Kundgebungen und sonstige medienwirksame Provokationen haben im Polit-Konzept der Freien Nationalisten somit eine zentrale Funktion. Zum einen geht es darum, Bestandteile der NS-Ideologie in der Öffentlichkeit zu rehabilitieren und zu etablieren, zum anderen "Nicht-Volkszugehörige" und politische GegnerInnen einzuschüchtern und das eigene (subkulturelle) Umfeld zu mobilisieren.

NAZIAUFMARSCH IN POTSDAM AM 21.12.2002 VERHINDERN!
AUF ALLEN EBENEN!
MIT ALLEN MITTELN!


Nähere Informationen finden sich unter:

 http://www.inforiot.de/thema/pdm211202.php
und unter der Telefonnummer 0177.876.79.69.


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19.12.2002
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