Bremen: Logik macht Krieg - BUKO26 Kongress vom 6. - 9. Juni 2003
Vom 6. -.9. Juni wird der BUKO 26 in Bremen stattfinden. Der diesjährige BUKO ist ein gemeinsames Projekt der BUKO, des Antipatriarchalen Netz/Berlin, von Crossover und der bundesweiten antimilitaristischen Koordination "Krieg ist Frieden" (KIF).
Krieg ist das zentrale Thema des diesjährigen BUKO. Krieg zu führen, ist gar nicht so einfach. Nicht nur Waffen sind nötig, gebraucht werden ebenso Menschen, die bereit sind, im Krieg zu töten und getötet zu werden, ein komplexe Logistik, ein Feind. Menschen müssen zu SoldatInnen gemacht, gesellschaftliche Zustimmung muss hergestellt und der eigene Vorteil sichergestellt werden.
Dennoch sind Kriege so alt wie die Geschichte. Permanent werden irgendwo auf der Welt kleine und große Kriege geführt. Der Krieg bleibt, doch Formen und Akteure von Kriegen wandeln sich. Waren in Zeiten des Kalten Krieges mehr oder minder dezente Einmischungen in innere Konflikte zu Gunsten der ideologisch passenden Seite die Wahl der Stunde, sind Kriege "für Menschenrechte" und "gegen Terror" im letzten Jahrzehnt wieder zum ganz offiziellen Mittel internationaler Politik geworden. Kapitalistische Globalisierung wird militärisch begleitet. Vom grellen Licht der Weltöffentlichkeit unbeleuchtet halten daneben Bürgerkriege in zerfallenden afrikanischen Staaten seit Jahren an, fordert die "Aufstandsbekämpfung" in Kolumbien oder anderswo Menschenleben.
Krieg hat seine Ursachen immer im jeweiligen gesellschaftlichen System und hat Rückwirkungen darauf. Der BUKO 26 will das Phänomen Krieg in Bezug zu kapitalistischer Globalisierung und Patriarchat, Machtpolitik und Alltagslogik, historischen Brüchen und rassistischen Kontinuitäten setzen. Dabei steht weniger das tagesaktuelle Geschehen im Vordergrund, als das gemeinsame Bemühen, Krieg im Hinblick auf seine Ursachen, seine Formen und Akteure, seine Funktion innerhalb des kapitalistischen und patriarchalen Systems, seine Auswirkungen und seine gesellschaftliche Durchsetzung besser zu verstehen. Nicht zuletzt geht es uns um den Versuch, Friedensvisionen und Möglichkeiten radikaler Antikriegsopposition und -aktionen zu entwickeln, denn eine einmischungsfähige Friedensbewegung jenseits von Anti-Bush-Parolen und Lichterketten tut Not. Der BUKO 26 soll dazu einige Bausteine liefern.
Der Kongress versteht sich als Plattform, für Gruppen und Aktive aus unterschiedlichen politischen Spektren. Wir wollen produktiv streiten, voneinander lernen und gemeinsame Perspektiven gegen Krieg entwickeln. Dafür und für informellen Austausch und Vernetzung, für Klönen und Kultur, gibt es Zeit und Raum auf dem BUKO 26.
Hinkommen. Mitmachen. Gegen Krieg. Für Frieden.
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