Berlin: European Education Forum
Auf nach Berlin!
Ein Bündnis verschiedener Gruppen ruft anlässlich der Konferenz der
europäischen Bildungsminister am 18/19.9. in Berlin zum ersten Europäischen
Bildungsforum auf. Kleinere Aktionen am Rande der Ministerkonferenz sowie eine
Abschlussdemo am 20.9. in Berlin werden Teil des Programms sein.
Auf dem ersten Europäischen Sozialforum (ESF) in Florenz 2002 hatte es
begonnen: SchülerInnen und Studierende aus ganz Europa organisierte mehrere
Seminare zum Thema Bildung. Aus diesen Zusammenhängen erwuchs die Idee, zeitgleich
mit der sog. „Bologna-follow-up“-Konferenz der europäischen
Bildungsminister aktiv zu werden.
Auf zwei Vorbereitungstreffen im Februar in Brüssel und Anfang April in
Berlin wurden die Planungen konkretisiert. Ähnlich wie auf dem ESF sollen nun
auch hier die teilnehmenden Gruppen und Organisationen ihr eigenes Programm
erstellen und Veranstaltungen unterschiedlichster Art anbieten können.
Ziel ist es, für alle am Bildungswesen beteiligten Gruppen ein Forum für
Kritik und Diskussion um die Alternativen zur neoliberalen Bildungspolitik zu
schaffen.
Ein Forum für unterschiedliche Meinungen, selbstorganisiert und offen im
Ergebnis soll das 1. EEF sein.
Die Unzufriedenheit über die vorherrschende Politik soll aber natürlich
nicht nur in Diskussionen sondern auch auf der Straße ausgedrückt werden.
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eef-news-request@listi.jpberlin.de
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Aufruf zum 1. Europäischen Bildungsforum vom 18. - 20. September 2003
Die europäische Einigung kommt immer weiter voran. Mit den neuen
Mitgliedsländern in Osteuropa wird diese Einigung vor eine historische Herausforderung
gestellt. Auch die Bildungssysteme in Europa wachsen zusammen. Dies geschieht
vor allem im Hochschulwesen, wo für zahlreiche Studierende über
Auslandsstudien und ein international ausgerichtetes Studium ein gemeinsames Europa
bereits Wirklichkeit ist.
Wir begrüßen das Zusammenwachsen Europas, wenn auch nicht in der derzeitigen
Form. Wir wollen eine international ausgerichtete Bildung, die individuelle
Selbstverwirklichung und gesellschaftliche Solidarität und Wohlfahrt fördert.
Die derzeitige Entwicklung geht angesichts wachsender sozialer Ausgrenzung,
unterfinanzierter Schulen und Hochschulen, der Einführung oder Erhöhung von
Studiengebühren, weitere Entdemokratisierung, Profitausrichtung und
zerstörerischer Konkurrenz zwischen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen
jedoch in eine andere Richtung. Wir kritisieren darüber hinaus die Verfasstheit
des derzeitigen Bildungssystems, z. B. seine autoritäre Struktur.
Zwar verstecken sich Regierungen, insbesondere in der EU, hinter formal
korrekten Verfahren und internationalen Abkommen, dies kann jedoch nicht darüber
hinweg täuschen, dass Gestaltungs- und Partizipationsmöglichkeiten für die
betroffenen SchülerInnen, Studierenden, Lehrenden und Angestellten im
Bildungsbereich mehr und mehr abnehmen oder offen angegriffen werden.
Zu den bisherigen nationalen, regionalen und lokalen Strukturen im
Bildungswesen tritt neben dieser europäischen Dimension nun zusätzlich auf
internationaler Ebene noch die im Rahmen der WTO mit dem GATS-Abkommen vorangetriebene
Kommerzialisierung von bislang öffentlichen Dienstleistungen, die alle
Bildungsbereiche von Grundschule bis Erwachsenenbildung umfasst.
Zudem haben diese Entwicklungen drastische Auswirkungen: Bildung hat eine
Schlüsselrolle in der gegenwärtigen Gesellschaft.
Gerade vor dem Hintergrund der Globalisierung müsste sie zentrales Mittel
sein, mit dem Menschen in die Lage versetzt werden, diese internationalen
Prozesse zu begreifen und in ihrem Sinne zu beeinflussen. Sie sollte dazu dienen,
dass sich JedeR frei und selbstbestimmt entwickeln kann.
Bildung wird durch diese bewusst betriebene Politik aber immer mehr zu einer
Ware, der Zugang zu ihr dadurch abhängig von den individuellen
(finanziellen) Möglichkeiten, ihre Nutzung und Ausrichtung mehr und mehr abhängig von
ihrer ökonomischen Verwertbarkeit. Die eigentliche Funktion der Bildung wird so
aufgelöst.
Die für den demokratischen Fortschritt notwendige Kritik an Herrschaft und
kapitalistischer Wirtschaft wird immer mehr ausgeblendet. Letztlich wird
Bildung lediglich auf Berufsqualifikation reduziert, deren Inhalt und Ausrichtung
vor allem privatwirtschaftlichen Zwecken dient.
Damit Europas SchülerInnen, Studierende und Lehrende in diese Entwicklungen
eingreifen, die derzeitige Politik diskutieren und ihre eigenen Alternativen
und Forderungen entwickeln können, rufen wir anlässlich der Konferenz der
europäischen BildungsministerInnen vom 18. bis 19.9.2003 zu einem ersten
Europäischen Bildungsforum in Berlin auf.
In Anlehnung an die Sozialforumsbewegung, deren offener Charakter, Breite
des politischen Meinungsspektrums und Vielfalt in Art und Form der
Auseinandersetzung bereits 60.000 Menschen nach Florenz mobilisiert hat, ist jede Gruppe,
Organisation und Einzelperson aufgerufen, sich mit einem eigenen Beitrag am
Programm des European Education Forum (EEF) zu beteiligen.
Im Anschluss an das EEF wollen wir am 20.9. gemeinsam für ein sozial
gerechtes, demokratisches und international ausgerichtetes Bildungssystem und gegen
jede Form von Kommerzialisierung, Ausgrenzung und Entdemokratisierung in
diesem Bereich demonstrieren.
Kommt nach Berlin!
Another Education is possible!
www.EEF2003.org
Berlin, den 15.4.2003
ErstunterzeicherInnen:
Alternative Liste Duisburg
AStA FH-Köln
AStA Uni Wuppertal
AStA Uni Düsseldorf
AStA Uni Essen
AStA Uni Münster
AStA Uni Wuppertal
Attac-campus
Attac HSG Potsdam
Attac HSG HU Berlin
Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten in der GEW
Education ist not for sale Network
GesamtschülerInnenvertretung Bremen
GEW Wuppertal
Landesausschuss der Studentinnen und Studenten in der GEW-NRW
Landes-SchülerInnen-Vertretung NRW
scudag Network
['solid] - die sozialistische Jugend
Einladung zum Vorbereitungstreffen
Bonn, den 26.5.03
Liebe Leute,
seit dem Europäischen Sozialforum im November 2002 in Florenz gibt es die
Initiative, zeitgleich zum europäischen Bildungsministergipfel am 18. und 19.
September 2003 in Berlin eine Alternativ-Veranstaltung zu organisieren. Hier
sollen bildungspolitischen Fragen diskutiert werden und Protest an der derzeit
dominierenden bildungspolitischen Entwicklung in Europa zum Ausdruck kommen.
Ein Bündnis von Studierenden- und SchülerInnengruppen ruft daher zum ersten
"European Education Forum" am 18. und 19. September in Berlin auf. Zum
Abschluß des Forums soll eine Demo statt finden. Es soll auch zur Vorbereitung des
nächsten Europäischen Sozialforums in Paris im November 2003 dienen.
Wir laden alle Interessierten zum nächsten Vorbereitungstreffen
am Samstag, den 14. Juni 2003
in den Räumen des AStA der Uni GH Kassel, Deutschland
um 10.00 Uhr (Anreise Freitag)
ein.
Anmeldungen und Rückfragen (Wegbeschreibung, Übernachtung etc.) unter
info@EEF2003.org
mit solidarischen Grüßen,
i.A.
Christiane Metzner Hendrik Schröder Lea Voigt
Martin Sundermann
(Attac HSG Potsdam) (LSV NRW) (GSV Bremen)
(Scudag-Netzwerk)
Es laden ein:
Alternative Liste Duisburg
AStA Uni Düsseldorf
AStA FH Köln
AStA Uni Münster
AStA Uni Wuppertal
Attac campus
Attac HSG HU Berlin
Attac HSG Potsdam
Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten in der GEW
Education is not for sale
GEW Wuppertal
LASS der GEW NRW
LSV NRW
scudag-Netzwerk
[solid´] - die sozialistische Jugend
--
EU-wide protestcampaign in 2003:
Education is not for sale!
http://www.education-is-not-for-sale.org
European Education Forum
September 18-20 2003 Berlin
http://www.eef2003.org
Independent news from student- and schoolstudent activists:
http://education.portal.dk3.com/
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