Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: Termine von left-action
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Index:
1. Leipzig-Termine der nächsten Woche
2. regionale Termine der nächsten Woche
3. überregionale Termine der nächsten Woche
4. neue regionale Termine
5. Aufruf: Die Geburt des Fußballs (25.06.2003)
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1. Termine aus Leipzig der nächsten Woche
25.06.2003, 19:00, Leipzig, B12, Braustr. 20
Info-Veranstaltung: "Die Geburt des Fußballs", Über den Sport Fußball als realen Ausdruck kapitalistischer Verhältnisse – Tatort Stadion-Gruppe Leipzig
In der Veranstaltung wird die Entstehung des Fußballs in Verbindung zur kapitalistischen Umwelt beschrieben. Desweiteren soll gezeigt werden, dass Fußball und der Liebe zum Fußball immer schon kapitalistische Vermittlungsweisen immanent sind und jene nie ohne diese gedacht werden können. Gleichzeitig wird damit versucht, Kapitalismus nicht als reines Abstraktum oder reinen Formalismus aufzufassen, sondern eine konkrete Seinsweise kapitalistischer Verhältnisse in der bestimmten gesellschaftlichen Form des Fußballs zu analysieren. Letztendlich soll es darum gehen, welche Konsequenzen sich hieraus für Linke und vor allem für linke Fußballfans ergeben.
Aufruf: http://www.left.action.de/archiv/0305201440.shtml
Info: http://www.left-action.de/tatort-stadion
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2. regionale Termine der nächsten Woche
25.06.2003, 19:00, Magdeburg, Blaue Welt Archiv, Thiemstrasse 13
Diskussions-Veranstaltung: "Der Nazis neue Kleider", Vortrag und Diskussion mit Michael Weiss vom Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V. – AG Junge GenossInnen mit Blaue Welt Archiv, Jugendgruppe Zweieck und BO Frühling
Unter den Neonazis herrscht "Bewegung": Neonazistische "Hatecore"- Anhänger mit Piercings und Spitzbärten, Rechtsrock-"Girlies" mit bunten Haarsträhnen, Kameradschaftsaktivisten und -aktivistinnen im "Autonomen-Look", die unter der schwarzen Fahne marschieren. Die bisher typische Symbolik von Stahlhelm und Frakturschrift weicht poppigen Bildern, Tribals oder Flammenzeichen. In anderen Teilen der Szene unübersehbar ist der Trend zu einem "normalen" Outfit, in dem die Codes und Symbole allenfalls dezent getragen werden. Der glattrasierte, mit Aufnähern überpflasterte Skin ist endgültig zum Klischeebild verkommen. Dies alles sind sichtbare Zeichen von sozialen Differenzierungsprozessen in der neonazistischen Jugendkultur. Doch von einer Auflösung kann keine Rede sein, vielmehr von einer dynamischen Entwicklung, in der die unterschiedlichen Stile unter der ideologischen Klammer von Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus koexistieren. Die Einschätzung darüber, was sich heute in der Neonaziszene abspielt und wohin das führt bzw. führen kann, ist jedoch Grundlage für zukünftige antifaschistische Strategien. Auf der Veranstaltung wollen wir die stilistischen Entwicklungen anhand von Folien verdeutlichen und analysieren. Wahrheiten werden dabei nicht geboten. Vielmehr wird der Referent verschiedene Thesen als Impulse für die gemeinsame Diskussion vorstellen.
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27.06.2003 - 29.06.2003, See in der Nähe von Niesky,
Camp: "Campen ist angesagt: Sonne tanken gegen den Alltag" – Camp-Vorbereitungsgruppe
Das antirassistische Camp stellt den ersten Versuch dar, im Rahmen der bestehenden Regionalvernetzung eine größere Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Auf dem Camp sollen verschiedene Veranstaltungen stattfinden, die sich mit rechten Strukturen in der Region, Rassismus und rechter Jugendsubkultur befassen.
Info: http://www.campamsee.de.vu
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28.06.2003 - 29.06.2003, Weimar/Buchenwald, Jugendbildungsstätte,
Seminar: " Geschichtsseminar zur Erfurter Firma Topf&Söhne "
mit Dr. Annegret Schüle Anmeldung per Mail
Info: http://www.topf-holocaust.de
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3. überregionale Termine der nächsten Woche
26.06.2003 - 29.06.2003, Hamburg St. Pauli, Reeperbahn 1,
Kongreß: "Unlikely Encounters in Urban Space", Experimenteller Urbanismus, Lokales Wissen, Globaler Austausch – Park Fiction
Ein Jahr nach der Documenta 11 kehrt die Installation von Park Fiction nach Hamburg zurück. Am Ort der Entstehung wird die Arbeit erstmals auf St.Pauli, auf der Reeperbahn ausgestellt. Begleitet wird die Ausstellung vom internationalen Kongress "Unlikely Encounters in Urban Space", mit Gruppen aus Delhi/Indien, Hamburg - München - Berlin/Deutschland, La Plata/Argentinien, Mailand/Italien und Tijuana/Mexico. Urbanismus und die Aneignung der Städte sind mittlerweile zu zentralen Fragen künstlerischer Diskurse geworden. Was noch zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts ein marginales Thema am Rande des Kunstbetriebs zu sein schien, schlägt sich auf Biennalen und internationalen Ausstellungen immer dominanter nieder, hat sich zu einem eigenen, lebendigen Strang der Kunst entwickelt. Gerade jetzt, mit dem Ende des industriellen Zeitalters, entwickeln sich überall auf der Welt neue Methoden urbaner Praxis, die die Vorstellung von künstlerischen Eingriffs- und Handlungsmöglichkeiten im städtischen Raum erweitern.
Info: http://parkfiction.org/unlikelyencounters/
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27.06.2003 - 29.06.2003, Bremen, Kommunikationszentrum paradox und Cinema Kino,
Kongreß: "Out of this world 3", Science Fiction, Politik, Utopie – Kongress-Vorbereitungsgruppe
Wieviel Zukunft braucht der Mensch? Wenn es nach der herrschenden Meinung geht, genau eine: bestehend aus Dominanzkultur, Wachstum, Langeweile. Aber wenn es nach uns geht, braucht der Mensch jede Menge Zukunft, viele verschiedene, in wechselnden Kombinationen, und am besten schon heute. Dabei steht manches im Weg, was sich nicht immer einfach wegblastern läßt. Und manches muss erfunden werden, was der Replikator nicht hergibt, weil es schlicht noch nicht existiert. Das heißt dann Avantgarde. Der dritte Out of this World-Kongress beschäftigt sich mit utopistischen Interventionen, feministischen Reflexionen, popkulturellen Rebellionen. Er gibt Gelegenheit, über Interpretationen zu streiten, den Blick über die Szenen- und Genregrenzen hinaus zu erweitern.
Info: http://www.outofthisworld.de
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4. neue regionale Termine
20.07.2003 - 02.08.2003, Weimar
Camp "15. Antifa-Workcamp Weimar/Buchenwald 2003"
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5. Aufrufe
25.06.2003
Die Geburt des Fußballs
Über den Sport Fußball als realen Ausdruck kapitalistischer Verhältnisse
Linke Fußballfans wissen im Allgemein von den Veränderungen ihrer geliebten Fußballwelt bestens bescheid. Der Sport Fußball wird ausgebeutet, verstümmelt, verwertet, kommerzialisiert. Eine Kritik herrschender Fußballkultur und (viel zutreffender) Fußballproduktion ging und geht fast immer entweder davon aus, dass Fußball an sich subversiv ist oder aber dass Fußball weder gut noch böse sei, sondern erst dessen gesellschaftliche Überformung zu der derzeitigen Deformation führe. In der Veranstaltung soll hingegen die These aufgestellt werden, dass mit der derzeitigen Kommerzialisierung der Fußball zu sich selbst kommt und Fußball schon immer ein bestimmter realer Ausdruck kapitalistischer Verhältnisse darstellte.
Ein Blick auf die Geschichte des Fußballs fördert zutage, dass der moderne Fußballsport keine bloße Weiterentwicklung des vormodernen „Fußballs“ der elitären Public Schools darstellt. Ganz im Gegenteil hat sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts derjenige Fußball herausgebildet, den wir heute kennen. Historisch fällt diese Etappe in eins mit der Entstehung des modernen industriellen Kapitalismus in England. Und verlängert man diese Beobachtung, zeigt sich, dass der moderne (proletarische) Massenfußball in den europäischen Staaten überall dort Fuß fassen konnte, wo die Ideen des Kapitalismus am fortgeschrittensten waren, in Deutschland konnte er sich deswegen erst sehr spät durchsetzen.
Auf struktureller Ebene wird der entstehende proletarische Fußball in England meist als Gegenentwurf zum Kapitalismus bzw. als außerkapitalistischer Ort begriffen. Ganz das Gegenteil ist jedoch der Fall. Mit der Erkämpfung von Freizeit wurde an die Stelle der Arbeitswelt Fußball hervorgebracht, der jedoch nichts anderes darstellte als die Verlängerung des Fabrikalltags in die Freizeit, den Sport, den Fußball. Damit ist der moderne Fußballsport eine bestimmte Seinsweise kapitalistischer Verhältnisse und nie gegen diese sondern immer nur mit diesen zu denken.
In der Veranstaltung wird die Entstehung des Fußballs in Verbindung zur kapitalistischen Umwelt beschrieben. Desweiteren soll gezeigt werden, dass Fußball und der Liebe zum Fußball immer schon kapitalistische Vermittlungsweisen immanent sind und jene nie ohne diese gedacht werden können. Gleichzeitig wird damit versucht, Kapitalismus nicht als reines Abstraktum oder reinen Formalismus aufzufassen, sondern eine konkrete Seinsweise kapitalistischer Verhältnisse in der bestimmten gesellschaftlichen Form des Fußballs zu analysieren. Letztendlich soll es darum gehen, welche Konsequenzen sich hieraus für Linke und vor allem für linke Fußballfans ergeben.
Mittwoch, den 25. Juni, 19 Uhr, B12 (Braustr. 20)
"Tatort Stadion" - Gruppe Leipzig
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