Berlin: Protest gegen Gelöbnis: Bundeswehr im Landwehrkanal versenkt

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PRESSEERKLÄRUNG
15. Juli 2003 verantwortlich: Frank Brendle

Protest gegen Gelöbnix:

Bundeswehr im Landwehrkanal versenkt

Schritte zur Abrüstung haben Mitglieder der DFG-VK und andere
AntimilitaristInnen heute vor dem Verteidigungsministerium in Berlin
zelebriert: Im Rahmen einer fröhlichen Soldatenbestattung wurde ein Sarg mit
schwarz-rot-goldener Fahne um das Gebäude herumgetragen und begleitet von
fröhlicher Partymusik im Landwehrkanal versenkt.

Die AntimilitaristInnen, die sich zu diesem Anlass in Flecktarnuniformen
schmissen, protestierten damit gegen die Bundeswehr und das Gelöbnis am 20.
Juli. Militärische Zeremonien sind von Grund auf würdelos, deshalb wurde das
Ritual, mit dem verstorbene Bundeswehrsoldaten sonst offiziell zu Grabe
getragen werden, auf die Schippe genommen und die Soldatenbestattung als
begrüßenswerter Schritt zur Abrüstung begangen. Was noch fehlt, um daraus
eine nachhaltige Demilitarisierung zu machen, ist ein sofortiger
Einstellungsstopp für die Bundeswehr, was in Zeiten knapper Kassen eine
Selbstverständlichkeit sein sollte.

Keinen Sinn für Satire bewies die Polizei, die nach kurzer Bedenkzeit darauf
bestand, zumindest die Oberkörper uniformfrei zu halten und uns einen
Verstoß gegen das Versammlungsgesetz unterstellte. Dass die Uniformen
integraler Bestandteil der von uns gewählten Aktionsform waren, wurde von
der Polizei genauso wenig berücksichtigt wie die Tatsache, dass in der
Vergangenheit schon mehrfach Soldaten und Polizisten in Uniform demonstriert
haben.

Wo sich ein uniformierter bewaffneter Haufen unter einer deutschen Fahne
versammelt, hat der Rest der Welt das Schlimmste zu befürchten!
Deutschland aus dem Gleichschritt bringen!
Demonstration gegen das Gelöbnis am 20. Juli, 16 Uhr ab Brandenburger Tor.

-->FOTOS SIND UNTER 0171/53 03 633 SOFORT ERHÄLTLICH
-->Weitere Infos unter www.geloebnix.de

Weitere Veranstaltungen im Vorfeld
- 18. Juli: Podiumsdiskussion "Deutsche Helden? Der 20. Juli in Ost
und West" mit Kurt Pätzold und Wolfram Wette (Historiker), 19 Uhr Haus der
Demokratie, Greifswalder Str. 4.
- 19. Juli: Seminar "Mythos Wehrmacht" mit Wolfram Wette und
Johannes Klotz (Autoren des gleichnamigen Buches). 11-15 Uhr Haus der
Demokratie
- 19. Juli: Podiumsdiskussion "Die Helden feiern, wie sie fallen -
Die Funktion des 20. Juli" mit Jutta Ditfurth und Wolfgang Wippermann. 19
Uhr Statthaus Böcklerpark, Prinzenstraße 1.