Düsseldorf / Flughafen: LTU als Abschiebeairline geoutet !!!
Ferienflieger LTU stellt regelmäßig Abschiebemaschinen
Antirassisten demonstrierten gestern am Düsseldorfer Flughafen gegen
LTU-Ab-schiebeflug nach Istanbul -
"Freiheit über den Wolken: Tagesausflüge, Tagesevents... Sie wollen hoch
hinaus? Wir verleihen Flügel!" (LTU AdHoc - Charter Sales)
Mit diesen Slogans wirbt die LTU-Charterabteilung um Kunden. Doch nicht alle
Fluggäste nehmen den Spezialservice der LTU freiwillig in Anspruch. Am
heutigen Dienstag, den 29. Juli, startet um 10.30 Uhr wieder ein brandneuer
LTU-Airbus 321 am Düsseldorfer Flughafen als spezieller Abschiebeflieger
nach
Istanbul. Bei den im monatlichen Rhythmus stattfindenen Sonderflügen werden
jeweils ungefähr hundert türkische Staatsbürger, vermutlich überwiegend
Kurden,
abgeschoben. Am 21.10. und 01.11.2002 sowie am 22.01., 24.02., 01.04. und
05.05.2003 sind weitere Abschiebeflüge nach Istanbul von der LTU
durchgeführt
worden. Betroffen sind ganze Familien, darunter auch zahlreiche Kinder und
Babys.
Am Istanbuler Flughafen kommt es immer wieder zu Verhaftungen von
Abgeschobenen durch den türkischen Geheimdienst oder die Polizei. Die
Anwendung von
Folter gehört nach wie vor zu den gängigen Vernehmungsmethoden in der
Türkei.
Während die meisten Menschen die LTU an ihrem Düsseldorfer Heimatflughafen
nur als Ferienflieger kennenlernen, werden im Verborgenen von der
LTU-Luftfahrtabteilung ganz neue, höchst fragwürdige Geschäftsfelder
aquiriert. Es harrt
noch der Aufklärung in welcher Verbindung das spezielle Engagement der LTU
in
Sachen Abschiebung mit der Bürgschaft des Landes NRW und dem Darlehen der
landeseigenen Westdeutschen Landesbank vom Dezember 2001 steht. Immerhin hat
damals die Rettungsbeihilfe in Höhe von über 100 Mio. EUR die LTU vor dem
drohenden Konkurs bewahrt.
"Was immer Ihr Charterproblem ist - wir kennen die Komplettlösung" (Air
Traffic GmbH)
Während die LTU für diese Flüge ihre Maschinen und ihr Bord- und
Bodenpersonal zur Verfügung stellt, läuft die logistische Abwicklung über
die
Düsseldorfer Firma 'Air Traffic Euro Charter GmbH'. Air Traffic, die sich
als "die
Airline für Geschäftsflugreisen" präsentiert, chartert im Auftrag der
Landesregierung NRW und der Bezirksregierung Düsseldorf die
Abschiebemaschinen und sorgt
für den reibungslosen organisatorischen Ablauf des Fluges. Für ihre
logistischen Handlangerdienste in diesem schmutzigen Geschäft kassiert die
LTU über
50.000 Euro für jeden Abschiebeflug.
LTU-Abschiebungen stoppen!!!
Um 9 Uhr begann eine Protestaktion im Abflugterminal C des Düsseldorfer
Flughafens (29.7.2003)
Angesichts der laufenden Abschiebung haben Antirassisten aus ganz NRW heute
um 9 Uhr der LTU im Abflugterminal C des Düsseldorfer Flughafens einen
Besuch
abgestattet. Sie fordern das Aussetzen des anstehenden Abschiebefluges! Von
den LTU-Geschäftsführern Sten Daugaard und Jürgen Marbach sowie dem Direktor
für Unternehmenskommunikation, Marco Dadomo, erwarten die Aktivisten eine
sofortige Stellungnahme über die zukünftige Haltung der LTU zum
Abschiebegeschäft. Eine wirtschaftlich angeschlagene Airline, die sich gerne
mit ihrem
ökologischen Engagement für den Schutz des Regenwaldes brüstet, sollte sich
ernsthafte Sorgen um den Imageschaden machen, den eine weitere Beteiligung
am
'deportation business' mit sich bringt. Die heutige Aktion sehen die
beteiligten
antirassistischen Gruppen lediglich als Auftakt zu einer langfristig
angelegten
Kampagne gegen die LTU. Vorbild ist dabei die erfolgreiche 'deportation
class'-Kampagne gegen die Deutsche Lufthansa. Auch das Anfang August in Köln
beginnende antirassistische Grenzcamp wird sich weiter mit den
Abschiebeaktivitäten der LTU beschäftigen.
Wir fordern den Stopp des heutigen Abschiebefluges nach Istanbul !!!
Von der LTU-Unternehmensleitung erwarten wir den sorfortigen Ausstieg aus
dem Abschiebegeschäft !!!
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Aktions-Bericht + Photos unter:
http://www.de.indymedia.org/2003/07/58443.shtml
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