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Velbert: Struck spielt mit dem Feuer

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DEUTSCHE FRIEDENSGESELLSCHAFT -
VEREINIGTE KRIEGSDIENSTGEGNERINNEN (DFG-VK)
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-PRESSEMITTEILUNG vom 12.08.2003-

Struck spielt mit dem Feuer

Die Pläne, Bundeswehrsoldaten außerhalb Kabuls und eventuell sogar im Irak einzusetzen, bezeichnet Jürgen Grässlin, Bundessprecher
der DFG-VK, als "gefährliches Spiel mit dem Feuer". „Weder in Afghanistan noch im Irak herrscht Frieden. Wenn
Bundesverteidigungsminister Struck jetzt das Einsatzgebiet erweitern will, dann steckt dahinter eine aggressive Militärstrategie“,
kritisiert Grässlin.

Aus Sicht des DFG-VK-Sprechers sei „Militär ganz offensichtlich nicht in der Lage, dem Land Frieden zu bringen.“ Knapp zwei Jahre
nach dem Afghanistan-Krieg seien die damals proklamierten Ziele gänzlich verfehlt: „Afghanistan leidet weiterhin unter der Willkür
einer Vielzahl von Warlords, die durch den Krieg an die Macht gekommen sind und teilweise von den Besatzungsmächten unterstützt
werden. In diesen Tagen sehen wir doch im Irak, was passiert, wenn Soldaten von NATO-Staaten als Besatzungsmacht auftreten.“

Wenn nun Bundeswehrsoldaten nun auch in den noch immer umkämpften Norden Afghanistans geschickt werden sollen, bedeute dies einen
neuen Kampfeinsatz, der mit den versprochenen Aufbauprogrammen nichts zu tun habe. „Nach den ersten bewaffneten Auseinandersetzungen
wird Struck dann den Vorwand haben, nach noch mehr Soldaten zu rufen“, warnt Grässlin „vor einem Schritt in die völlig falsche
Richtung“.

Beim Afghanistan-Einsatz wolle die Bundeswehr demonstrieren, dass sie weltweit einsatzfähig und einsatzwillig sei. Dieses Vorgehen
entspreche der Vorgabe der neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien, wonach Bundeswehreinsätze keine geographische Begrenzung mehr
haben sollen.

Auch mit seinen Äußerungen, die Bundeswehr in den Irak zu schicken, habe Struck „gezielt einen Testballon steigen lassen, dem bald
weitere folgen werden“, so Grässlin. „Weil bei einer Besetzung des Irak Extraprofite winken, will die Bundesregierung beim Geschäft
mit dem Öl dabei sein.“ Offensichtlich diene die Not der Menschen im Irak nur als „Vorwand, um mit militärischen Mitteln an die
Ölquellen des Irak zu kommen. Mit seinen globalen Militärphantasien zieht Verteidigungsminister Struck die Bundeswehr immer tiefer
in den Sog der militärischen
Eskalation.“

Der DFG-VK-Sprecher schlägt stattdessen vor, dass „Struck ausnahmsweise auf den Rat von Offizieren hören und endlich ein politisches
Konzept für eine sinnvolle Außenpolitik entwickeln soll. Die Bundesregierung muss die vielen zivilen Hilfsorganisationen in ihrer
erfolgreichen Arbeit unterstützen, und nicht das militärische Einsatzgebiet in alle möglichen Länder
erweitern.“

Frank B.
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


 

12.08.2003
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