Neu-Ulm: Antifaschistische Aktion Ulm/Neu-Ulm deckt weitere Verbindungen der
Rechtsterroristen um Martin Wiese in den Raum Neu-Ulm auf
Pressemitteilung
16.09.03
-Stadt Senden unterstützt antisemitische Hetze
-Antifaschistische Aktion Ulm/Neu-Ulm deckt weitere Verbindungen der
Rechtsterroristen um Martin Wiese in den Raum Neu-Ulm auf
-antifaschistische Demonstration am 20.09.03 in Senden bei Ulm
Am Sonntag, 14.09.03, trafen sich über 100 Naziskinheads zu einem
neofaschistischen Konzert auf dem Festplatz in Senden, der ihnen von der Stadt
Senden trotz aller antifaschistischen Proteste bereitwillig zur Verfügung
gestellt worden war.
Beim Konzert am Sonntag trat mit Michael Müller, Burschenschafter aus
Regensburg, auch ein führender Funktionär des "Aktionsbüros Süddeutschland"
auf, jener Gruppe um den Münchner Martin Wiese, die das Attentat auf die
Grunsteinlegung des jüdischen Gemeindezentrums in München vorbereitete.
Michael Müller, der in der Vergangenheit mehrfach mit dem Lied "Mit sechs
Millionen Juden, da fängt der Spaß erst an, mit sechs Millionen Juden ist noch
lange nicht Schluß" auftrat (unter anderem im NPD-Verbotsantrag der
Bundesregierung dokumentiert), nutzte auch die Bühne in Senden für
antisemitische Hetze, u. a. in seinem Lied "Paolo Pinkel" gegen Michel
Friedmann.
Die besten Verbindungen des rechtsterroristischen Liedermachers (der auch bei
Martin Wieses Geburtstagsfeier am 13. Januar 2001 auftrat) zur
neofaschistischen Szene in Senden wurden erneut offenbar: Michael Müller, der
im letzten Jahr bereits zwei mal vor Neu-Ulm/Sendener Naziskins im Musikerheim
Gerlenhofen aufgetreten war, spielte zusätzlich bereits am Vorabend des NPD-
OpenAirs ein privates Konzert in Senden für Stefan Winkler und dessen braunen
Anhang.
Das Verhalten der Stadt Senden, die ständig Naziveranstaltungen unbeirrbar
unterstützt, selbst wenn ihr klare Beweise für Verbindungen zum
Rechtsterrorismus bekannt sind, gerät mittlerweile unter bundesweit kritische
Medienbeobachtung und -Resonanz. Die Sendung "SPIEGEL-TV" vom 14.09.03 (RTL)
bspw. eröffnete einen Beitrag über Immobilienkäufe deutscher Neonazis mit
aktuellen Bildern vom neofaschistischen Konzert auf dem Sendener Festplatz. In
einem Interview distanzierte sich Stefan Winkler (NPD-Kreisvorsitzender Neu-
Ulm) NICHT von den rechtsterroristischen AKtivitäten von Martin Wiese und Co.
Die Antifaschistische Aktion deckte unterdessen weitere Verbindungen der
bayerischen Rechtsterroristen in den Raum Neu-Ulm auf:
Martin Wiese und seine Gruppe sind Teil der neofaschistischen
Sammlungsbewegung "Demokratie direkt" um den Meringer Roland Wuttke. Für diesen
Zusammenschluß übernahmen sie auch Saalschutzaufgaben und nahmen regelmäßig an
Veranstaltungen teil. "Demokratie direkt" verfügt über einen Ableger in Neu-
Ulm. Die "Demokratie direkt"-Publikation "Neues Schwaben" erschien zeitweise
gar in einer Sonderausgabe für den Landkreis Neu-Ulm. "Demokratie direkt"
veranstaltet hier in der Region sog. "Parteiübergreifende Stammtische"
neofaschistischer Strukturen. In ihrem Organ wird äußerst wohlwollend über die
NPD-Aktivitäten in Senden berichtet, ein lokaler Demokrat und Antifaschist
hingegen wurde in einem Artikel namentlich diffamiert.
Die Bürgerinitiative "Nazifreie Stadt Senden" und die Antifaschistische AKtion
Ulm/Neu-Ulm veranstalten am Samstag, 20.09.03, eine antifaschistische
Demonstration in Senden. Beginn ist um 10.00 Uhr mit einem Musikprogramm auf
dem Alten Marktplatz in der Sendener Innenstadt. Um 11.00 Uhr folgt dann eine
Kundgebung mit dem Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes-Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), Werner Pfennig. Anschliessend
dann Demonstrationszug durch die Sendener Innenstadt und auch zum "NPD-Haus" in
der Sendner Feldstrasse. Danach Konzert und Kundgebung wieder auf dem Alten
Marktplatz. Den Aufruf "Let there be rock! Gegen Nazi-Zentren vorgehen!" und
viele weitere Informationen zu neofaschistischen Strukturen im Raum Senden
finden Sie im Internet unter www.ulm.antifa.net.
Die NPD Neu-Ulm/Senden hat gegen diese antifaschistische Demonstration einen
Nazi-Aufmarsch angemeldet.
Dazu Peter Genze, Antifaschistische Aktion Ulm/Neu-Ulm:" Dass die zuständigen
Behörden den Naziaufmarsch gegen unsere Demonstration nicht auch nur im Ansatz
unterbinden, wundert uns in Senden nicht mehr. Wir gedenken jedoch keinesfalls,
diese Provokation hinzunehmen. Zerschlagen wir die neofaschistischen
Strukturen! Let there be rock!"
mit freundlichen Grüßen!
Antifaschistische Aktion Ulm/Neu-Ulm
c/o VzF
Postfach 4246
89032 Ulm
Fax 0049 (0)731 64171
afa-ulm@antifa.net
http://ulm.antifa.net
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