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Neuerscheinung: Amerika - Der War on Terror und der Aufstand der Alten Welt

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NEUERSCHEINUNG


Thomas Uwer/Thomas von der Osten-Sacken/Andrea Woeldike (Hg):

Amerika - Der War on Terror und der Aufstand der Alten Welt.

320 Seiten, 17,50 Euro
ISBN 3-924627-81-9

Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Verlag:

ca ira-Verlag, Postfach 273, D - 79002 Freiburg
email:  ca-ira@t-online.de
 http://www.ca-ira.net


Inhalt:

Andrea Woeldike/Thomas von der Osten-Sacken
"Altes Europa", Neue Welt

Stefan Ripplinger
Der Schatz im Silbersee
Mit Karl May und Hegel im Wilden Westen

Bernd Beier
"Den deutschen Sozialismus von Marx befreien"
Über die Weltfriedensmacht Deutschland

Gerhard Scheit
Monster und Köter, großer und kleiner Teufel
Thesen zum Verhältnis von Antiamerikanismus und Antisemitismus

Christian Knoop
Vom Isolationismus zum "War on Terror"
Amerikanische Außenpolitik zwischen Pinochet und Liberty

Stephan Grigat
Double-bind
Deutsch-amerikanische Beziehungen seit 1945

Uli Krug/Bernd Volkert
Vorkrieg I: Hate Letters to America

Thomas von der Osten-Sacken
Vorkrieg II: Antiamerikanismus, Antisemitismus und
antiimperialistische Friedenssehnsucht

Elliot Neaman
Warum Europäer und Amerikaner die Irakkrise so unterschiedlich betrachten

Thomas Uwer
Altes Europa, neuer Orient
Amerikas Außenpolitik unter den Vorgaben der europäischen Geschichte

Barry Rubin
Wem nützt der arabische Antiamerikanismus?

Stephen Schwartz
Die Zukunft der amerikanisch-saudischen Beziehungen

Ayelet Banai-Miller
Israel und der Krieg gegen den Terror

"Das vorliegende Buch handelt nicht vom `Feindbild Amerika`. Die
zugrundeliegende These ist vielmehr, daß es sich beim aktuellen
Antiamerikanismus mehr als um falsches Bewußtsein längst um eine
politische Realität handelt, der mit ein wenig Aufklärung und der
heuristischen Trennung in Feindbild und `berechtigte Kritik` nicht
beizukommen ist.
Als Präsident Reagan in den achtziger Jahren begann, die
`amerikanische Mission` mittels Konterguerilla, Solidarnosc und
Mujahedin überall auf der Welt zu verbreiten, war er überzeugt, damit
von einer als defensiv wahrgenommenen Politik der USA, die auf die
`kommunistische Bedrohung` lediglich reagiere, zu einer offensiven
Politik überzugehen, mittels derer die Sowjetunion und ihre
Verbündeten in die Knie gezwungen werden sollten. Wenn heute George
W. Bush von `Freedom & Democracy` redet, fühlt man sich ungut an
diese `Liberation Policy` und den `American Djihad` in Afghanistan
erinnert. Es ist daher wichtig festzustellen, daß nicht die USA sich
verändert haben, sondern ihre Gegner, wenn bei einem Militärerfolg
nicht etwa ein gewählter sozialistischer Präsident umkam, sondern
Mitglieder eines Terrorregimes, dessen Führer Hitlers `Mein Kampf`
zum lesenswertesten Buch des 20. Jahrhunderts erklärte und
zehntausende Kommunisten auf dem Gewissen hat.
Die angestrebte Demokratisierung des Irak folgt sowenig
philanthropischen Anwandlungen wie die zuvor erfolgte Totrüstung der
Sowjetunion. Wie diese einst durch systematische Unterstützung der
Solidarnosc geschwächt wurde, so streben die USA nun eine Neuordnung
des Nahen Ostens an. Nicht weil sie plötzlich Berichte von Amnesty
International zur Menschenrechtslage in der arabischen Welt zur
Richtschnur ihrer Außenpolitik gemacht haben, sondern weil der 11.
September der US-Administration die Einsicht aufgezwungen hat, daß
nur eine Beseitigung der Diktaturen im Nahen Osten ein Ende des
islamischen Terrors (und damit die Sicherung ihrer Interessen)
verspricht.
Wenn das `Telos des Kapitals` seine eigene Aufhebung in der Barbarei
ist, so lautet gegenwärtig die verwirrende Erkenntnis, daß gerade
diejenigen, die sich der Verbreitung des Kapitalismus verschrieben
haben und in oft ans Zynische grenzender Naivität erklären, mehr
Markt löse die Probleme der Menschheit, sich der Barbarei, die heute
im radikalen Islam ihren zeitgemäßen Ausdruck findet, entschlossener
entgegenstellen als diejenigen, die in vermeintlich
antikapitalistischer Manier zum Kampf gegen die USA mobilisieren. Der
Skandal, daß Woche für Woche Tausende Kinder verhungern und Millionen
Menschen mit weniger als einem Dollar pro Tag ihr Leben zu fristen
gezwungen sind, wird zur Basis einer Lüge und zu Ideologie, wenn der
Hinweis auf ihn zur Legitimation der Suicide Bombings verwendet wird.
Wem am 11. September nichts einfiel als die verhungernden Kinder in
der Dritten Welt, reproduzierte die dem Kapitalismus inhärente
Barbarei weit eher noch als jene Freedom Fighters im Lager der
berüchtigten Neokonservativen, deren marktwirtschaftliche Utopien an
der Realität genau dieser Marktwirtschaft zerschellen. Im
Spannungsverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegt noch das
Versprechen auf Veränderung verborgen, das einzulösen der Kommunismus
einst antrat."
(aus dem Vorwort)


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21.11.2003
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