Berlin: 5.-9. Januar Hungerstreik-Aktionstage von baskischen Angehörigen
Freiheit für die baskischen politischen Gefangenen!
EUROPAWEITE HUNGERSTREIK-AKTIONSTAGE
VON ANGEHÖRIGEN DER GEFANGENEN
AUS DEM BASKENLAND: 05.-10. JANUAR 2004
Anlaufstelle in Berlin: Thomas-Weissbecker-Haus, Wilhelmstr. 9, Nähe U-Bhf. Hallesches Tor
Weitere Infos + Termine: http://www.geocities.com/euskal04
Euskal Herria - Baskenland: vier Provinzen auf der spanischen und drei auf der französischen Seite. Seit Jahrzehnten kämpfen die Menschen dort für ihr Selbstbestimmungsrecht. Und seit Jahrzehnten wird ihre Forderung mit Repression, Verfolgung und Folter beantwortet.
Nahezu alle ihre Organisationen sind mittlerweile mit dem Vorwurf, Bestandteil von ETA zu sein, verboten worden. Die baskische Partei �Batasuna� wurde Mitte letzten Jahres illegalisiert und letztendlich im März 2003 verboten. Die Jugendorganisation "Segi" und die Gefangenenhilfsorganisationen "Askatasuna" und "Gestoras pro Amnistía", die 25 Jahre lang Gefangenen und ihren Angehörigen praktisch und finanziell unter die Arme griff, wurden verboten.
Im Februar 2003 wurde die einzige komplett baskischsprachige Tageszeitung "Euskaldunon Egunkaria" geschlossen. Letztes Beispiel der Verbotswelle war die Annullierung vieler Wahllisten, die wegen des Verbotes von Batasuna zu den Regional- und Kommunalwahlen angetreten waren. Immerhin vertrat Batasuna fast 20 % der baskischen Bevölkerung. Vor, während und nach den Verboten wurden Mitglieder der verschiedenen Organisationen verhaftet und meist unter Folter verhört. Einige von ihnen sitzen immer noch im Gefängnis.
Heute gibt es mehr baskische politische Gefangene als während der Franco-Diktatur. Fast 700 politische Gefangene sitzen im Moment, verstreut über ganz Spanien und Frankreich, in den Gefängnissen. Die Zerstreuung der Gefangenen, seit 1978 eine Praxis, um sie voneinander zu isolieren, betrifft auch deren Angehörigen. Jedes Wochenende müssen sie Hunderte Kilometer fahren, um die Gefangenen zu besuchen. In den letzten Jahren kamen allein bei Autounfällen 13 Angehörige auf spanischen und französischen Straßen ums Leben.
Auch europäische Staaten beteiligen sich an der Repression. Frankreich, die Schweiz und die Niederlande lieferten Petra Elser, Gabriele Kanze und Juan Roudrigez Fernández (Juanra) an Spanien aus. Anfang November wurde Paulo Elkoro von Deutschland ausgeliefert. Er hatte noch im September einen vierwöchigen Hungerstreik im Gefängnis München-Stadelheim gegen seine Auslieferung durchgeführt. Alle wurden der Unterstützung der ETA angeklagt, was bisher in keinem der Fälle nachgewiesen werden konnte. Zudem sind die belastenden Aussagen in allen Fällen unter Folter entstanden.
Batasuna, Segi (samt ihrer Vorläufer Jarrai und Haika), Gestoras pro Amnistía, Askatasuna und einige andere Organisationen finden sich auf der Terrorliste der Europäischen Union wieder. Und: nahezu alle Einzelpersonen auf der EU-Terrorliste sind BaskInnen. Die Verfolgung hat mittlerweile mehr als 2000 Menschen ins Exil getrieben.
Nahezu eine gesamte Bewegung ist in die Illegalität getrieben und die Menschen ihrer demokratischen Rechte beraubt. Doch die baskische Unabhängigkeitsbewegung lässt sich davon nicht einschüchtern. Fast jedes Wochenende gehen Zehntausende auf die Straße, um gegen Verbote, Verhaftungen, Folter und für das Selbstbestimmungsrecht zu demonstrieren. Jeden Freitag gehen in den Städten und Dörfern des Baskenlandes die Angehörigen der Gefangenen auf die Straße, um eine Amnestie und die Zusammenlegung der Gefangenen ins Baskenland zu fordern.
HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!!!
IN BERLIN: HUNGERSTREIK-AKTIONSTAGE DER ANGEHÖRIGEN AUS DEM BASKENLAND
// 5.-10. JANUAR // THOMAS-WEISSBECKER-HAUS
Dienstag, 6. Januar: Auftakt-Veranstaltung mit den Angehörigen zum Hungerstreik, Repression in Spanien und zur
Situation der Gefangenen, mit Film19h, Ort: siehe http://www.geocities.com/euskal04
Donerstag, 8. Januar: ab 19h Film, ab 20:30h Veranstaltung mit den Angehörigen und Solibündnis, anschließend Soli-Party, Mehringhof, Gneisenaustr. 2a,
Versammlungsraum, U-Bhf. Mehringdamm
Freitag, 9. Januar: Kundgebung der Angehörigen am Hackeschen Markt, 15 Uhr, nähe S-Bhf. Hackescher Markt
UnterstützerInnen: (Stand: 27.12.03) Autonome KommunistInnen, Gegeninformationsbüro, Initiative VOZ de la Nueva Colombia - Alternative Infogruppe, Libertad! Berlin, Red Action KW, Rote Aktion Berlin, Rote Hilfe e.V. OG Berlin
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