Senden: Mahler-Auftritt verhindern!
Aufruf:
Gegen die Kollaboration der Stadt Senden mit Holocaust-Leugnern!
Antisemitismus bekämpfen!
Nazi-Strukturen auflösen!
Horst-Mahler-Auftritt verhindern!
Kommt alle zur
Kundgebung am Dienstag, 09. März 2004
17.00 Uhr
Rathaus Senden
Kemptener Str./Hauptstr.
(A7 Ulm-Kempten, Antifa-Ausfahrt Senden)
the neverending story...
Am Sonntag, 21. März 2004 (16.00 Uhr) soll auf Einladung des NPD-Kreisverbands
Neu-Ulm der Volksverhetzer und Holocaustleugner Horst Mahler in städtischen
Räumen der Stadt Senden (Bayern, ca. 10 km südlich von Ulm) auftreten.
Antisemitische Hetze, städtisch gefördert...
Der Gemeinderat der Stadt Senden hat per Beschluss festgelegt, der NPD auch
für diese Veranstaltung städtische Räumlichkeiten, den sog. Heining-Saal, zur
Verfügung zu stellen.
Damit setzt die Stadt Senden ihr unsägliches Verhalten, neofaschistische
Veranstaltungen konsequent zu unterstützen, ungehindert fort. So konnte 2003
bereits u. a. der Schweizer Holocaust-Leugner Bernhard Schaub in städtischen
Räumen auftreten, der antisemitische Liedermacher Michael Müller aus Amberg
("mit sechs Millionen Juden, da fängt der Spass erst an") auf dem städtischen
Festplatz aufspielen, und dem volksverhetzenden "Barden" Frank Rennicke
stellte die Stadt Senden im Januar 2004 die städtische Festhalle kostenlos für
ein Nazi-Konzert (O-Ton dort vor 250 Jugendlichen: "Unser Adolf lebe hoch")
zur Verfügung. Für April 2004 hat die NPD desweiteren einen Auftritt des NPD-
Bundesvorsitzenden Udo Voigt und ein “Konzert“ der lokalen Neonaziband „Act of
Violence“ in der städtischen Festhalle Senden-Ay angekündigt.
Das Leugnen der Shoa, städtisch gefördert...
Im Februar stand Horst Mahler als Angeklagter vor dem Berliner Landgericht
(der Prozess ist derzeit unterbrochen). Ihm
wird vorgeworfen, im Rahmen eines Pamphletes namens
"Aufruf zum Aufstand der Anständigen" zu Gewalt und Willkürmaßnahmen gegen
Minderheiten aufgerufen zu haben. In diesem Papier wird u.a. ein
Arbeitsverbot und die Ausweisung aus Deutschland für "Fremdvölkische"
gefordert. Zudem sei, so die Behauptung von Mahler und den Mitangeklagten
Oberlercher und Meenen, Haß auf Juden völlig normal und als Zeichen geistiger
"Volksgesundheit" zu werten.
Bereits im Vorfeld des Verfahrens hatte Mahler dem Gericht mit der
Verhängung der Todesstrafe durch das "Deutsche Reich" gedroht. Dieser
Verurteilung könnten die Richter nur entgehen, indem sie als Zeichen
"tätiger Reue" das Verfahren gegen die Angeklagten einstellen.
Seit dem ersten Verhandlungstag am 6. Februar 2004 leugnete Mahler
hämisch den Völkermord an den Juden in Europa.
Folgende Aussagen Mahlers aus dem Prozess seien hier zitiert:
-Das Judentum habe über Deutschland ein "talmudisches Terrorregime"
errichtet.
-Der Hass gegen Juden sei ganz natürlich. Die Auschwitzlüge sei eine
Erfindung des Judentums zur Knechtung des deutschen Volkes.
-Die jüdische Verstellungskunst sei begründet in talmudischer Heuchelei.
-Juden seien die "Auserwählten Satans", sie hätten das Selbstverständnis
eines Henkervolkes.
-Es fände zur Zeit eine jüdisch-türkische Landnahme dieser Fremdvölker in
Deutschland statt.
-Hätte denn das Deutsche Reich,was er, Mahler selbstverständlich in Abrede
stelle, tatsächlich versucht, die Juden Europas physisch zu vernichten, so
hätte doch dieses Deutsche Reich dann quasi in höherem Auftrag gehandelt.
Ihm stünde dann hierfür - auch wieder lediglich theoretisch - eine
angemessene Vergütung für diese Bemühung und Sachwaltung gegen das Judentum
zu.
-Die Völker der Welt könnten sich keine andere Lösung der "Judenfrage"
vorstellen als die physische Vernichtung der Angehörigen des jüdischen
Volkes...
(Mahler-Zitate Ende, Quelle: www.hagalil.com)
Am 9. November 2003 gründete Horst Mahler mit Frank Rennicke und vielen
international tätigen Holocaust-Leugnern den sog. "Verein zur Rehabilitierung
der wegen Bestreitens des Holocausts Verfolgten (VRBHV)". Bereits am 30. Juli
2003 versammelten sich Mahler und Vereins-Aktivisten auf der Wartburg (die
Polizei verhinderte den ursprünglich geplanten Auftritt im ehemaligen
Vernichtungslager in Auschwitz), wo die Mahler-Anhänger die von ihm
vorgesagten Sätze "Den Holocaust gab es nicht" und "Das Deutsche Reich kommt
im Aufstand des Deutschen Volkes zu sich" nachsprachen.
antifaschistischer Protest, städtisch diffamiert...
Antifaschistinnen und Antifaschisten, Demokratinnen und Demokraten aus Ulm,
der Region und der ganzen Bundesrepublik haben in den letzten Monaten,
angeregt durch die Antifaschistische Aktion Ulm/Neu-Ulm, auf vielfältige Weise
gegen die Sendener Neonazi-Umtriebe und das unsägliche, beschämende Verhalten
der Verantwortlichen der Stadt Senden protestiert. Es hat nichts genützt.
Ganz im Gegenteil: Mal haben wir „einen schwerfälligen Umgang mit der
Demokratie“ (Bürgermeister Baiker), mal sollen (Hallo
Totalitarismustheorie!) „Autonomen und Linksextremisten“, also vermutlich uns,
keine Plätze in Senden überlassen werden (Antrag der Grünen im Gemeinderat).
Und wo wir nicht klein beigeben, versuchen eben hunderte Cops inkl.
Hubschraubereinsatz und allen Schikanen, (erfolglos) antifaschistische
Proteste zu durchkreuzen (September 2003).
talking is over, action is on...
Wir rufen daher für Dienstag, 9. März, zu einer Kundgebung vor dem Rathaus in
Senden auf. Die Kollaboration der Stadt Senden mit ihren Neonazis, zu der
nicht nur das kostenlose Zurverfügungstellen von Räumen für Holocaustleugnung
und neofaschistische Hetze gehört, muss unterbunden werden! Der Horst-Mahler-
Auftritt muss verhindert werden! Faschismus ist keine Meinung, sondern ein
Verbrechen!
Denise Bloch, Sprecherin der Antifaschistischen Aktion Ulm/Neu-Ulm:
"Die Stadt Senden ist definitiv Teil des Problems, nicht der Lösung.
Wir rufen daher auf zu einer bundesweiten Kampagne gegen die Verantwortlichen
der Stadt Senden: Wer, wie Bürgermeister Baiker, Holocaustleugnern und anderen
Neofaschisten Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung stellt, wer, wie
Möbelhaus-Chef Inhofer, Neonazis seinen Parkplatz immer wieder als
Schleusungspunkt benützen lässt, wer, wie der Staatsschutzkommissar und
Stadtrat Renz, immer nur verharmlost (und selbst beim Verteilen von
Flugblättern der verbotenen „Fränkischen Aktionsfront (FAF)“ nicht
einschreitet) und stattdessen aber AntifaschistInnen zu kriminalisieren
versucht, hat unsere gesamte Breitseite und unseren antifaschistischen
Widerstand verdient. Sollte der Horst-Mahler-Auftritt nicht im Vorfeld
verhindert werden, behalten wir uns eine bundesweite antifaschistische
Mobilisierung nach Senden (Sonntag, 21. März) vor.
Lasst uns die Holocaustleugnung verhindern und die ständigen neofaschistischen
Umtriebe in Senden unterbinden.
Solidarität mit Jüdinnen und Juden!
Antisemitismus bekämpfen!
Neofaschismus zerschlagen!
Auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!"
für persönlichen Protest:
Kontaktmöglichkeiten der Stadtverwaltung Senden:
Kurt Baiker, Bürgermeister, Tel. 07307 - 945 110
Telefax 07307 - 945 101
email: bm@stadt-senden.de
Im März 2004.
Antifaschistische Aktion Ulm/Neu-Ulm
Postfach 4246,
89032 Ulm
afa-ulm@antifa.net
wieder online: www.ulm.antifa.net
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