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Gronau: Den Uran-Hahn zudrehn – Die Atomfabrik Gronau stilllegen, sofort!

Den Uran-Hahn zudrehn – Die Atomfabrik Gronau stilllegen, sofort!
Den Atomkonsens-Unsinn in Gronau aufdecken!

Aufruf zur Demonstration für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen am 9. Oktober 2004 in Gronau

Auftakt: 11.00 Uhr Gronauer Innenstadt (Theodor-Heuss-Platz / Alter Rathausturm) mit Musik & Infoständen,
12.30 Uhr Auftaktkundgebung,
13.00 Uhr Beginn der Demonstration zur Abschlusskundgebung vor der UAA
(Weitere Infos zum Ablauf folgen unter  http://www.aku-gronau.de und  http://www.uaa-gronau.de).


Trotz der Tschernobyl-Katastrophe, die vielen Menschen das Leben
gekostet hat, wurde in der Bundesrepublik die Atomenergienutzung und die
damit verbundene Atommüllproduktion bis heute nicht gestoppt - obwohl
die Mehrheit der Bevölkerung die Atomenergie ablehnt. Technisch und
wirtschaftlich ist es kein Problem, von heute auf morgen mit der
Atomstromproduktion Schluss zu machen - lediglich der politische Wille
fehlt. Daran hat auch der sogenannte Atomkonsens der Bundesregierung
nichts geändert.

Besonders deutlich wird der Betrug des "Atomkonsens" im westfälischen
Gronau, ca. 20 Km nördlich vom Ahauser Atommüll"zwischen"lager. Hier
betreibt die international tätige Urenco die bundesweit einzige
Urananreicherungsanlage (UAA), in der Uran für den späteren Einsatz in
AKW vorbereitet wird. Fast alle AKWs im In- und Ausland benötigen
angereichertes Uran als Kernbrenn-Stoff. In Gronau wird nicht nur für
deutsche AKWs angereichert, sondern für den weltweiten Markt.
Schwesteranlagen der UAA Gronau stehen in Almelo/NL und Capenhurst/GB
und gehören ebenfalls der Urenco-Gruppe.

Hintergründe über Zentrifugen und Atommüll:

Um eine atomare Kettenreaktion in den meisten Reaktoren in Gang zu
bringen, muss zuvor die Zusammensetzung des Urans z. B. mittels des von
Urenco genutzten Zentrifugenverfahrens verändert werden. Die UAA Gronau
hat derzeit eine Betriebsgenehmigung für 1800t Urantrennleistung pro
Jahr (UTA/a). Damit kann Uran für den Betrieb von ca. 16 AKWs vom Typ
Biblis oder Lingen 2 angereichert werden. Beantragt sind u. a. die
Erweiterung auf 4500t UTA/a (Kapazität für ca. 35 Reaktoren), die
Vergrößerung des Container-Freilagers für anfallendes, hochgiftiges und
radioaktives abgereichertes Uran in Form von Uranhexafluorid (UF-6) und
der Neubau einer "Zwischen"lagerhalle für ca. 60.000 Tonnen Uranoxid.

Die Erteilung der atomrechtlichen Genehmigung durch die
NRW-Landesregierung (verantwortlich ist Energieminister Horstmann) kann
möglicherweise noch in diesem Jahr erfolgen, daher ist jetzt (!!!)
massiver Widerstand notwendig.

Mit dem Betrieb der UAA Gronau sind u. a. verbunden:

* Der menschenverachtende Uranabbau z. B. in Australien, Namibia oder
Kanada. Um die Anlage mit Ausgangs-Uran beliefern zu können, müssen pro
Jahr erhebliche Uranerzmengen aus der Erde gefördert werden. Davon
bleiben in den Abbaugebieten etliche Millionen Tonnen als giftiger und
strahlender Müll unter freiem Himmel liegen. Für die Menschen, die dort
im Umkreis leben, ist der "Normalbetrieb" bereits die Katastrophe für
ihr Leben.

* Die Bevölkerung, die im Umkreis der UAA Gronau lebt, ist schon im
sogenannten Normalbetrieb einer Beeinträchtigung ihrer Gesundheit durch
ständige Niedrigstrahlung ausgesetzt. Zudem ist sie durch die Atomfabrik
dem ständigen Risiko eines Unfalls mit massiven Freisetzungen
ausgesetzt.

* Ständige Urantransporte (Bahn / LKW) von und nach Gronau gefährden die
Bevölkerung im Münsterland und anderswo. Selbst bis Russland führen die
Transporte. Wenn zunehmend aufmerksame Menschen das Umfeld der UAA im
Auge behalten, wachsen die Möglichkeiten für erfolgreiche Aktionen gegen
diese gefährlichen Frachten.

* Der denkbare Missbrauch der Anreicherungstechnik zur Produktion von
Atomwaffen. Von der Anreicherung des Urans für Atomkraftwerke bis zum
Bau von Atombomben ist es technisch nur ein relativ kleiner Schritt.
Daher unterliegen auch alle spezifischen Anlagenteile der militärischen
Geheimhaltung. Die pakistanische Atombombe basiert auf der Technik der
niederländischen UAA in Almelo. Hätten die Inspekteure nur Teile einer
UAA im Irak entdeckt, dann wäre das für die Bushs und Blairs zigfach ein
hinreichender Grund für Bombenabwürfe gewesen. Brisant ist auch das
abgereicherte Uran, das in Gronau anfällt. Von anderen Staaten wird
abgereichertes Uran für Kriegszwecke eingesetzt.

* Die Urenco gehört zu den weltweit Handelnden (global player). Mit der
Erweiterung der UAA Gronau betreibt sie gemeinsam mit
Energieversorgungsunternehmen und anderen eine weltweite Expansion der
Atomenergie und eine zentralistische Energiepolitik. Wir wollen nicht
länger hinnehmen, dass die Versorgung der Menschen mit Energie, Nahrung,
Wissen und Ideen zum Nutzen weniger und zum Erhalt von Machtansprüchen
geschieht.

Wie die in vielen Teilen der Welt geführten Kriege um politischen
Einfluss und Rohstoffe, und die Reduzierung der Menschen auf ihre
Arbeitsleistung, ist auch die Nutzung der Atomtechologie ein weiteres
Beispiel, dass das Leben der Menschen überall der Maximierung von Gewinn
und Machterhalt untergeordnet wird. Das ist nicht die Welt in der wir
leben wollen!

Gorleben & Gronau - Zwei Seiten einer Medaille:

Gronauer Uran muss am Ende der atomaren Brennstoffspirale (UAA –
Brennelementefabrik – AKW –Wiederaufarbeitungsanlage – „Zwischen“lager)
„entsorgt“ werden. An diesem Ende steht die Bevölkerung in und um
Gorleben, bei der ein Endlager für den strahlenden Müll entstehen soll.
Bereits in Betrieb ist in Gorleben – eben so wie z. B. in Ahaus - eine
Castorhalle für Atommüll. Weitere derartige "Zwischenlager" entstehen
bundesweit an Standorten von Atomkraftwerken. Sie sollen weismachen,
dass die Atomwirtschaft das Atommüllproblem im Griff hat. Doch das
Gegenteil ist der Fall. Dies verdeutlicht auch der drohende
Atommülltransport von Rossendorf nach Ahaus. (vgl.:
 http://www.bi-ahaus.de). Und auch zwischen Gronau und Gorleben gibt es
weitere "Entsorgungsschiebereien": Atommüll, der in der UAA Gronau
anfällt, wird in einem "Fasslager" in Gorleben zwischengelagert - bis
das Endlager, das Gorleben droht, fertig ist. Außerdem soll in der noch
zu bauenden "Zwischenlagerhalle" neben der UAA Gronau Uranoxid bis ca.
2030 gelagert werden, um es dann ebenfalls im Gorlebener Salzstock zu
"entsorgen". Und im November droht Gorleben weiterer Atommüll aus der
Wiederaufarbeitung (vgl.:  http://www.bi-luechow-dannenberg.de). Gronau
und Gorleben sind untrennbar verbunden, Gronau steht am Anfang der
atomaren Uranspirale, deren Folgen in Gorleben, Ahaus, Lingen, Biblis
usw. zu spüren sind.

Mit unserer Demonstration wenden wir uns gegen jegliche Nutzung der
Atomenergie; gegen die sogenannte zivile und auch gegen die militärische
Nutzung. Setzen wir uns gemeinsam dafür ein, die UAA Gronau als zentrale
Anlage der atomaren Brennstoffspirale und als Symbol der internationalen
Atomwirtschaft zu stoppen. Gronau ist im Mittelpunkt des
deutsch-niederländischen "Atomzentrums Euregio" im Nahbereich umgeben
von Atomanlagen in Ahaus, Lingen, Coevorden/NL und Almelo/NL, deren
Betrieb wiederum mit zahlreichen Atomtransporten verbunden ist. Im
Zusammenspiel zwischen örtlichen und überörtlich aktiven
AtomkraftgegnerInnen kann es gelingen, der gesamten Atomindustrie in
Gronau eine wichtige Produktionsquelle zu verstopfen. Kommt am 9.
Oktober nach Gronau und helft mit ein Zeichen zu setzen. Sorgen wir
dafür, dass die Castoren nicht mehr gefüllt werden können, indem wir den
Uran-Hahn in Gronau zudrehen.

Sofortige Stilllegung der UAA Gronau und sofortiger Ausstieg aus der
Atomenergie! Weltweit!


Diesen gemeinsamen Aufruf unterstützen:

Arbeitskreis gegen Atomanlagen Frankfurt am Main; Arbeitskreis Umwelt
(AKU) Gronau; Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.;
Elternverein Restrisiko Emsland e.V; EWS-Schönau GmbH; Gewaltfreie
Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA); Grafschafter Bürgerinitiative
Umweltschutz (GBU) e.V.; JungdemokratInnen / Junge Linke NRW; Natur- und
Umweltschutzverein Gronau (NUG) e.V.; Stichting Laka - documentatie en
onderzoekscentrum kernenergie, Amsterdam; t. a. pollux.münster; World
Information Service on Energy (WISE), Amsterdam; (Stand: 25.8.2004,
19.15 Uhr ).

Kontakt: Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Mitglied im Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V., c/o Siedlerweg 7, 48599
Gronau, Tel. 02562/23125, Fax: 02565/97782, www.aku-gronau.de,
 info@aku-gronau.de

oder

t.a.pollux.münster,  http://www.uaa-gronau.de,  info@uaa-gronau.de.

Spenden werden auf folgendes Konto erbeten: AKU Gronau, Volksbank
Gronau. BLZ: 401 640 24, Konto: 110 551 700, Stichwort: Gronau-Demo.

 

25.08.2004
Arbeitskreis Umwelt (AKU)   [Aktuelles zum Thema: Antiatom]  Zurück zur Übersicht

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