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Wed May 19 15:23:18 2004
 

 

Jürgen Gansel

Jürgen W. Gansel ist Mitglied der Giessener Burschenschaft Dresdensia Rugia. Er studierte in Gießen Politik und Geschichte. Laut der NPD-Zeitung Deutsche Stimme ist er „Schulungsleiter“ der Jugendorganisation der NPD, den Jungen Nationaldemokraten (JN). Darüber hinaus schrieb er für die Deutsche Stimme bereits mehrfach Artikel. Bei einer Veranstaltung der Marburger Burschenschaft Germania prahlte er mit seinen Wahlkampfaktivitäten für die NPD.

 
 
Zeitweilig war Gansel hessischer Vorsitzender der Vertriebenenorganisation Junge Landsmannschaft Ostpreußen (JLO). Erst kürzlich trennte sich die Landsmannschaft Ostpreußen (LO) von ihrer Jugendorganisation JLO aufgrund neofaschistischer Aktivitäten.

Zu lokaler »Berühmtheit« (OP vom 8.2./9.2. und 22.2.2000) gelangte Gansel Anfang des Jahres. Seit Herbst 1999 war Gansel Mitglied der Burschenschaft Normannia Leipzig in Marburg und wohnte auf deren Haus, um seine Magisterarbeit zu schreiben. Im Februar 2000 mußte der NPD-Aktivist dann allerdings die Verbindung wieder verlassen. Grund waren nicht seine rechte politische Einstellung oder seine Aktivitäten für die NPD, sondern sein exponiertes Verhalten. Am 4. Dezember 1999 wurde ein Hausmeister erst mit Gegenständen aus dem Haus der Normannia in der Barfüßertorstraße 14 beworfen und schließlich mit einem Luftgewehr beschossen. Die herbeigerufene Polizei soll von Gansel mit dem »Hitlergruß« und »Sieg Heil«-Rufen empfangen worden sein. Darüber hinaus gehörte ihm das Luftgewehr.

Da über diesen Vorfall breit in der Presse berichtet wurde, schlossen die »Alten Herren« der Verbindung Gansel aus. Das angekratzte Image der Verbindung sollte wieder aufgebessert und die Verfassungstreue zur Schau gestellt werden.

Gansels Aktivitäten gehen jedoch noch über die NPD hinaus. Applaudierte er 1997 während der »Wehrmachtsausstellung« nur dem Aufmarsch der NeofaschistInnen, der offen nationalsozialistisch auftretenden Sauerländer Aktionsfront (SAF), war er 1999 dann schon selbst mit dabei, als der Nationale Widerstandes Hessen am 11. September 1999 in Marburg marschierte.

Festzustellen ist, dass Jürgen Gansel mit seinen weit gefächerten Aktivitäten ein Bindeglied zwischen den angeblich »unpolitischen« Marburger Verbindungen, der NPD, Vertriebenenverbänden und den nationalsozialistischen Freien Kameradschaften darstellt.